Ja, und zwar aus mehreren Gründen:
Pferde brauchen im Winter mehr Energie - wesentlich mehr - als im Sommer, um ihren Wärmehaushalt auszugleichen. Bei Kälte erhöht sich die stoffwechselaktivität der Pferde, um mehr Energie umzusetzen (-> deshalb bauen viele Pferde im Winter ja auch bei gleichbleibender Futtermenge ab).
Wenn ein Pferd im Sommer nicht knallig auf eine Energiemenge reagiert, dann reagiert es im Winter auch nicht auf die gleiche Energiemenge knallig. Die Knalligkeit muss also durch andere Faktoren begründet sein - wie schon vermutet hier - bei ausgeschlossenen gesundheitlichen Problemen, versteht sich - durch Bewegungsmangel.
Daher halte ich es für unsinnig, die Futterration zu senken: Pferdegerechter ist es, die mangelnde Bewegung auszugleichen.
Muss ein Pferd zu einem Zeitpunkt - Winter hin oder her - aus irgendeinem Grund deutlich weniger arbeiten (ich nehme jetzt mal als Beispiel das Vielseitigkeitspferd, das in der Saison auf Hochtouren läuft, im Herbst dann aber mal 4 Wochen Entspannung bei Weide und Bummelausritten bekommt), dann halte ich eine vorsichtige Futtersenkung für u.U. angebracht - allerdings nur unter genauer Kontrolle des Zustandes des Pferdes.
Bei einem Freizeit/Hobbypferd - zu denen ich 90% aller Forumspferde (meine eigenen definitiv eingeschlossen, also bitte nicht böse verstehen!) mal zählen würde - ist der Energiebedarf bei der sehr leichten "Arbeit" meiner Meinung nach nur unwesentlich höher als wenn es "Weidepause" hätte. Somit gilt die Futterration, die ein Pferd in der Zeit der leichten Arbeit erhält, in meinen Augen auch noch dann als gerechtfertigt, wenn es auf diese leichte Arbeit nun auch noch verzichtet.
Fienchens Pferde arbeiten aber nicht einmal weniger, wenn ich das richtig verstanden habe, sondern bekommen nur weniger "freie" Bewegung aufgrund der Bodenverhältnisse.
Das heißt für mich: Der Bewegungsdrang hat nichts mit der Futterration zu tun in diesem falle, sondern nur mit der Veränderung der Bewegungsmöglichkeit.
Daraus schließe ich dann: WENN eine Futterreduktion einen spürbaren Effekt zeigt, dann möglicherweise nicht, weil das Pferd weniger psychischen Bewegungsdrang hat, sondern weil es aufgrund von Defiziten in der Nährstoffversorgung schwächer geworden ist und deshalb kräftemäßig nachlässt.
Ich hoffe, ich habe das halbwegs verständlich erklärt, wie ich es meinte... etwas lang geworden

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Man spricht viel von Aufklärung und wünscht mehr Licht.
Mein Gott, was hilft aber alles Licht, wenn die Leute entweder keine Augen haben oder die, die sie haben, vorsätzlich verschließen?
(G. C. Lichtenberg, 1742 - 1799)
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