maharani hat geschrieben:
Wie viele junge Pferde habt ihr denn schon verkauft?
Ich habe monatelang suchen mussen, bis ich jemanden gefunden habe, der einen 5 jährigen, gut angerittenen Wallach kaufen wollte. Ich hatte ihn mit 3 eingeritten (2x die Woche drauf gesessen und 2x die Woche Longe, sonst Paddock, da Winter), ihn aber nach 3 Wochen weggestellt, weil er sich nicht ausbalancieren konnte.
Mit 5 wurde er dann angeritten, (noch im Wechsel Longe und Reiten und zusätzlich Dauerweide). Nach 2 Monaten wurde er fast täglich geritten auf dem Platz oder in Halle oder im Gelände. Und er lernte über kleine Sprünge zu gehen (50 cm). Er war zum Landesbreitensportturnier mit um mal zu sehen, wie er sich bei Trubel verhält.
Und was wurde ich gefragt: warum kann der noch so wenig, war er krank?, war er schon auf Turnier?, springt er schon einen Parcourse?
Hallo, in der Anzeige stand ganz deutlich, daß er erst seit 3 Monaten geritten wurde.
Kosten durfte er natürlich auch nichts, und er war schon unter Wert angeboten worden, weil er noch so wenig konnte.
Man kann mir nicht erzählen, daß alle nur ungerittene 3 jährige suchen und bereit sind, für ein Pferd, was seinem momentanen Leistungsvermögen entsprechend gearbeitet wird, mehr Geld zu bezahlen.
Ich habe das Glück, daß ich nur aus Lust züchte und eigentlich die Pferde, die ich gezüchtet habe auch behalten wollte. Der Wallach, der jetzt verkauft ist, ging nur weg, weil ich einfach für ihn zu wenig Zeit hatte und es Pferde gibt, die vorrangig gearbeitet werden müssen. Und leider muß ich auch arbeiten, so daß nur wenige Stunden/Tag für die Pferde bleiben.
An sonsten versuche ich lieber die Fohlen zu verkaufen.
Generell ist es natuerlich ein problem das Geld wiederzubekommen was man in der Aufzucht und Ausbildung reingesteckt hat. Am besten ist man verkauft sie als Fohlen, wenn man ein gutes Angebot bekommt. Ansonsten muss man hoffen ein wirklich ueberdurchschnittliches Pferd aufzuziehen. Mir wird immer etwas mulmig wenn ich an mein 2jähriges Pony denke, und daran, wieviel sie mich schon gekostet hat und noch kosten wird, weil eben ein junges rohes Pony nur schwer unter die Leute zu bringen ist. Und hätte ich einen Hengst der gut genug wäre, klar wuerde ich versuchen ihn zur Körung vorzustellen und eben entsprechend vorzubereiten, auch wenn es nicht altersgerecht ist.
Wir haben eigentlich auch Nachzucht meist im Fohlenalter verkauft. Aber wenn wir selber aufgezogen haben wurden die Pferde nicht frueher als 3jährig angeritten. Der Sohn meiner Stute wurde auch 3jährig roh als Springpferd verkauft, die Käuferin hat da speziell nach einem rohen Pferd gesucht. Aber viele Interessenten gab es nicht! Springpferde verkauft man meistens sowieso am besten ab 4jährig, wenn sie schon etwas geritten sind und auch unter dem Sattel schon etwas springen. Die meisten Leute wollen natuerlich gerne direkt loslegen.
Meine eigene 2jährige Nachwuchsstute wird auch im nächsten Jahr noch nicht geritten, weil sie einfach noch nicht soweit entwickelt ist. natuerlich kostet das Geld, aber ich denke die "Investition" zahlt sich später aus, wenn man ein gesundes Pferd hat.