Hallo Ihr Lieben,
erstmal vielen Dank für Eure Beiträge. Natürlich versuche ich immer und überall erzieherisch einzuwirken und natürlich dulde ich dieses Bein heben auch nicht stillschweigend. Es folgt dann meist eine klare und laute Ansage und sie stellt das Bein wieder ab, aber allein das sie es hoch nimmt, bringt mich schon auf die Palme.
Bei allem was ich mit ihr mache ist sie, wenn sie keinen Bock darauf hat, extrem büffelig und stur. Die Vorbesi hat mal zu mir gesagt, ich solle mich besser nicht mit ihr anlegen, da würde ich als Verlierer raus gehen. Es kann aber wohl nicht sein, daß ich nur Dinge tue, die der Dame genehm sind.
Anfangs ok, da hab ich vieles noch auf die Eingewöhnung geschoben, aber die sollte mittlerweile nach über 3 Monaten wohl gegessen sein. UND, es wird bei manchen Dingen besser, bei anderen wird sie eher frecher.
Nehmen wir mal das Führen, weil das hier mehrfach angesprochen wurde. Anfangs war sie immer hinter mir, dann hat sie versucht zumindest neben mich zu kommen, das hab ich meinerseits unterbunden. Seit neustem dreht sie gern mal auf, macht einen Satz nach vorne, kommt damit vor mich und wenn ich sie wieder zurückschicken will, stellt sie sich quer, blockiert mir sozusagen den Weg. Meist drehe ich sie dann einmal und gehe weiter mit ihr hinter mir. So sind wir aber auch schon wild kreiselnd die 500 m zur Weide gelaufen.
Sie hat zumindest aber schonmal gelernt sich in meiner Gegenwart besser zu beherrschen, denn das kann ich immer beobachten, wenn ich sie an der Weide angekommen los lasse. Neben bzw noch in meiner Hand ist sie recht brav, lasse ich sie los, geht sie ab wie ein HB-Männchen laut schreiend in einem Affenzahn Richtung Herde. Das ist fast, als ob sie schlagartig die Anspannung rausschreit und rennt. Wie angestochen eben...
Beim Abtrensen hab ich mittlerweile festgestellt, daß sie den Kopf nur hochreisst, wenn ich einen Arm von unten um ihren Hals lege, um sie am Weglaufen zu hindern. Bleibe ich einfach links von ihr und nehme die Trense mit einer Hand ab, reißt sie zwar den Kopf nicht hoch, versucht aber direkt los zu marschieren. Dem wird zukünftig ein Halfter um den Hals Abhilfe schaffen.
Beim Auftrensen schicke ich sie eben ständig zurück, sobald sie nur einen Schritt vorwärts macht, gehts ab in die Ausgangsposition.
Wenn sie scharrt gibts erst ne Ermahnung, nutzt das nichts, gibts einen mit der flachen Hand und energisch auf die Schulter oder vor die Brust. Meist ist dann erstmal Ruhe.
Das plötzliche Umdrehen beim Putzen, wenn sie irgendwas hört, hab ich noch nicht im Griff, vor allem hab ich null Chancen gegen sie, wenn sich 600 kg mit Schwung drehen, weiche ich lieber, bevor ich wieder einen Plattfuß habe. Dagegen hilft wohl nur das mit zwei Stricken mittig auf der Gasse anbinden oder? Dann kommt nur leider keiner mehr durch

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Sie ist schon sehr stur und das alles zehrt auch sehr an meinen Nerven und eigentlich soll es ja Entspannung sein, in den Stall und zum Pferd und überhaupt. Manchmal treibt sie mich echt bis zur Verzweiflung. Ich schätze wir müssen da wirklich nochmal grundlegende Sachen klären.
Was haltet Ihr eigentlich von Monty Roberts Join Up um ihr überhaupt mal klar zu machen, daß sie sich unterzuordnen hat? Mein Problem ist da allerdings, daß ich wahrscheinlich mehr laufen muß, als das Pferd, weil ich sowas nur in unserer riesigen Halle wagen würde. Im Longierzirkel hätte ich doch Angst, daß sie raushüpft.
Apropos: Wenn ich sie mal laufen lasse, lässt sie sich von mir auch weg scheuchen. Sie kommt auf Zuruf auch zurück, im vollen Galopp und bremst kurz vor mir. Ich mußte mich manches Mal überwinden auch wirklich stehen zu bleiben, wenn sie so angebrettert kommt, sie hat mich aber noch nie umgerannt. Wenn ich sie nicht beachte, geht sie ein wenig alleine durch die Halle pirschen, kommt aber alle zwei Minuten mit der "Gehen wir jetzt?" Anfrage zurück und stupst mich, dann sanft, an. Neulich hab ich mich mit einer Miteinstellerin unterhalten, sie außen an der Bande und ich und Pferdi innen, da hat Stuti mich fast ausgezogen auf der Suche nach Leckerchen. War Anfangs ja noch witzig, daß sie an mir rauf und runter geprustet hat, später als sie aufdringlich wurde, hab ich sie immer wieder weggeschickt. Hätt ich wahrscheinlich von Anfang an machen sollen.
Puh, beim Schreiben fällt mir auf, daß wir doch so einige Schwierigkeiten haben, die einen zwar einzeln stören, aber so auf die Masse riesig und nahezu unlösbar aussehen

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Junge junge, da hab ich mir wohl ne Menge Arbeit aufgehalst...und die ultimative Lösung gibts wohl nicht oder??
Liebe Grüße
Moni