fraggle hat geschrieben:
Ich habe bisher zwei Arten von Hyterie festgestellt in meinem (zugegeben nicht allzu langem) Reiterleben:
1. Je ängstlicher ich obendrauf war und je mehr ich aber gleichzeitig versucht habe mir Gehör zu verschaffen, desto heftiger das Verhalten meiner Stute.
Sie hat mich nicht ernst genommen und wenn ich trotz innerer Unsicherheit versuchte ihr härter gegenüberzutreten, desto krasser hat sie reagiert, bis hin zur Hysterie...
Natürlich mit Erfolg - denn das letzte bisschen Mut was ich bis dahin noch hatte, war vom Winder verweht und ich habe klein beigegeben
2. Hysterie aus Angst - da hilft nur ganz ruhes souveränes Auftreten, um dem Pferd wieder Sicherheit zu geben. Keine Gewalt, aber ruhige Konsequenz mit viel Loben, wenn was richtig gemacht wurde.
Es gibt da keine Unterschiede. Das Pferd fühlt sich in beiden Situationen nicht geführt, denn da ist keine Führungspersönlichkeit im Sattel. Denn eine Führungspersönlichkeit muß nicht rumbrüllen oder unkontrolliert prügeln, um sich Respekt zu verschaffen, das müssen nur die Schwachen, deren Position nicht gefestigt ist. Vielmehr kann sie durch natürliche Autorität, die nur gelegentlich verstärkt werden muß, dem geführten die notwendige Sicherheit vermitteln. Das gilt bei Mensch wie Tier.
Die Stute war die ersten male vermutlich tatsächlich verunsichert, erlebte dabei keine sichere Führung durch den Reiter und hat dann, weil sie dominant veranlagt ist, die Sache selbst in die Hand genommen. Nun ist sie eben Chef im Ring und was beim erstenmal vielleicht mit sanften Druck lösbar gewesen wäre erfordert nun stärkere und für alle beteiligten unangenehmere Mittel.
Es ist aber jedes mal der gleiche Mist. Reiter, die Schiß haben, sollen keine Pferde ausbilden. Punkt.