teddy hat geschrieben:
An der Hand versuche ich mit flottem Rückwärtsrichten und wieder vorwärts evtl. auch Anschreien die Aufmerksamkeit wieder zu erlangen.
Was genau bezweckst Du denn mit anschreien? Das führt bei Dir nur noch mehr zur Ausschüttung von Adrenalin (=Stresshormon) und wird Dein Pferd nicht ruhiger machen!
Natürlich ist das eine schwierige Kombination, ängestlicher Reiter/Führer und "späckeriges" Pferd.
Du musst in erster Linie an Dir arbeiten. Wo Du keine Gefahr siehst (sprich abstürzendes Flugzeug, Amokläufer, Raubtierangriff), da benimm Dich auch nicht irgendwie besonders. Mach einfach das, was Du vorhattest und richte Deinen Fokus ausschließlich darauf. Du wolltest an einer Wiese geradeaus vorbei gehen? Dann tu genau das. Zielstrebig aber ruhig. Pferde die auf der Wiese abdrehen. Unwichtig. Siehst Du nicht, reagierst Du nicht drauf. Dein Pferd, dass Dir in die Hacken springt, bekommt nen Klaps... während Du das tust, weswegen Du da bist, zielstrebig an der Wiese vorbei gehen.
Das gleiche beim Reiten. Reagier auf Dein Pferd, nicht auf das warum Dein Pferd in gewisser Weise reagiert. Dein Pferd hebt sich raus, wird bretthart? Reite es locker, vorder das HB, reite gebogene Linien, stell es an die Hilfen, halte es nicht fest.
Was man oft beobachten kann. Pferd guck: Reiter guckt auch dahin (starrt es an, besser, guck da hin, wo Du hinreiten willst), hält den Atem an und verkrampft (und das merkt das Pferd ganz genau- und reagiert in genau gleicher Weise), der Reiter fasst den Zügel nach, hält das Pferd fest (Sendet also alle Signale nach dem Motto "oh, oh, hier stimmt was nicht") und wundert sich, dass das Pferd entsprechend reagiert...
Zitat:
(zum Glück ist er noch nicht weggelaufen, wenn ich mal loslassen mußte).
Genau diese Aussage gibt mir das Gefühl, dass das Problem zum größten Teil bei Dir liegt. Wenn Dein Pferd wirklich große Panik hätte, wäre es dann weg. So bekommt es aber plötzlich keinen Druck mehr (übertriebenes festhalten?) und entfernt sich von dem hochgeputschten Adrenalin Bündel (Dir

) und wird ruhiger...
Beim Reiten in der Gruppe an der Wiese vorbei, hast Du da die Zügel schonmal ganz langgelassen und bleibst Du gelassen, mit einem Mitreiter plaudernt, vernünftig auf dem A... sitzen? Oder fast Du vielleicht schon vorher die Zügel nach, gehst in "halb acht stellung", beobachtest das Treiben auf der Wiese genau und betest das es gut gehen möge?
Zitat:
Und wie verhalte ich mich beim Reiten, wenn ignorieren wegen massivem Theater nicht geht? Ich muss zugeben, dass ich ein eher ängstlicher Reiter bin und Konfrontationen im Sattel gern aus dem Weg gehe ..seufz. Aber wie mache ich es am besten, wenn ich dann meinen Mut zusammennehme, vor allem, dass er mich ernst nimmt und nicht nur hysterisch wird?
Was ist denn massives Theater? Ich denke, die Hauptansatzpunkte habe ich schon oben beschrieben. Noch eins; versuche Dich nicht darauf zu konzentrieren, was Du dem Pferd verbieten willst, sondern konzentriere Dich mehr darauf, was Du von dem Pferd willst (egal ob es Biegung ist, eine best. Lektion oder gerade von F nach H zu kommen). Natürlich muss das Pferd erst lernen, Dich in so einer Situation ernst zu nehmen, das wird er lernen, in dem Du eben ruhig bleibst. Ich vertraue auch keinem, der in der kleinsten Krisensituation direkt selbst Probleme mit den Nerven bekommt
Das einfachste ist, sich beim Reiten halt schon immer 2 Schritte voraus zu planen, so z.B. jetzt reite ich gerade ganze Bahn die lange Seite runter, bei A ne Volte, dann durch die halbe Bahn wechseln. Und das reitest Du dann duch. Egal "wie", es sind oft kleinigkeiten, die ne Besserung bringen, konzentrier Dich auf die Bahnpunkte, mach Dich groß, schau dahin, vesruche HUfschlagfiguren ganz korrekt zu reiten und lass Dich von Deinem Pferd nicht dabei stören, hör nicht auf zu reiten und guck Dich nicht selbst an was fest.