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Das große Geschnatter geht weiter!
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Ungelesener BeitragVerfasst: 7. Juli 2008, 13:10 
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anjachristina hat geschrieben:
Hi,
ich geh am Stock, ist das teuer! Der Reitverein auf dem Hof, wo meine RB steht, hat 2 Schulpferde und der RU vom Verein kostet 6 Euro plus 6 Euro fürs Schulpferd. Die Schulpferde gehen pro Tag mehrere Stunden. Ich hab beobachtet, dass es vom Reitlehrer abhängt, wie die Schulpferde laufen. Ich kann jetzt nicht sagen, wie das abläuft, ich guck nur ab und zu mal mit einem Auge hin. Aber seit die 'Haupt'- RL krank ist und Vertretung gemacht wird, gehen die Schulis ohne Hilfszügel in schöner Haltung über den Rücken. Auch bei den ganz kleinen Zwergen.
Grüsse


WAS??? 12,- Euro für ne Reitstunde??? Das kann ja nur ein schlechter Scherz sein! Leider gibt's das immer wieder und man kann sich an wenigen Fingern ausrechnen, wie die Sache laufen muß.

Kleiner Einblick in die Berechnungsgrundlage:
Als Reitbetrieb unterliegt man den 19% Mehrwertsteuern, was die 12,- EURO Reitstunde auf etwas mehr als 10 Euro Netto zusammenschrumpfen läßt.
Fangen wir ganz banal mit der Anschaffung eines Billig-Pferdes inklusive Austrüstung an und hoffen wir mal daß dabei auch noch alles funktioniert und passt. Da ist man schon ziemlich flott bei 2.000,- ohne groß was verlangen zu können.
Diese Investition sollte in der Regel schonmal Geld abwerfen, ohne daß man Arbeit reinsteckt, sonst kann man seine Kohle auch gleich auf'm Sparbuch verzinsen.
Dann kommen Rücklagen für eventuelle Neuanschaffung der Ausrüstung sowie der Pferde hinzu, denn beides wird nicht ewig halten und der Wertverlust ist auch nicht zu verachten.
Dort, wo das Schulpferd steht, kann kein Einstaller-Pferd Geld einbringen, also muß man nicht nur die Futterkosten berücksichtigen, sondern auch noch das Geld, was durch die Vermietung der Box reingekommen wäre.

Selbst wenn man ner Putzfrau nen Zettel in die Hand drückt und sie alle 20 Sekunden "Schneller da auf der Lissy" und "Hacken runter", "Hände Ruhiger", "Hau ihm eine auf'n Sack!" und vielleicht noch ein paar Bahnfiguren ablesen ließe, würde die gute Frau schonmal so um die 12,- EURO pro Zeitstunde haben wollen. Qualifiziertere Menschen, sofern sie sich auch nur ansatzweise verkaufen können und nicht das Erbe ihrer Verwandschaft plattmachen wollen, würden mehr Geld für einen (hoffentlich) besseren Job verlangen. Die Lohnnebenkosten für den Reitlehrer, sofern er nicht als selbständige Honorarkraft arbeitet, sind mittlerweile so hoch, daß ca 20 EURO aufgewendet werden müssen, um ihm 12,- auf's Konto zu überweisen.

Nicht zu vergessen sind Ausgaben für den restlichen Betrieb, die Instandsetzungen, Versicherungen (hatte damals schon allein ca 600,- DM nur für Versicherungen im Monat für gerade mal 6 Schulpferde!).

Wie oft die armen Viecher täglich gehen müssen, um da einigermaßen genügend Geld einzuspielen, kann ich nur erahnen. Oder aber, es zahlt irgendwo jemand kräftig dazu, weil er Spaß dran hat. Irgendein Sponsor oder wasauchimmer.

Nee, bei aller Liebe: Das ist eine Frage der Zeit, bis dort alles kollabiert!
Ich wünsch es den Leuten nicht, aber da seh ich auf Dauer nur schwarz...

Horsi


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Ungelesener BeitragVerfasst: 7. Juli 2008, 21:38 
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12 Euro kann wirtschaftlich nicht funktionieren!

Am Ende müssen die Pferde in solchen Betrieben die Zeche zahlen. Da wird dann an jeder Ecke gespart, angefangen beim Equipement, bis hin zur Gesundheit.

Qualifizierter Unterricht hat seinen Preis.
Ich zahle auf eigenem Pferd 40 Euro für eine Einzelstunde.

Ich kenne hier in der Umgebund niemand der unter 17 Euro unterrichtet und selbst das sind dann die Selbsternannten, die mal eine Nacht auf einem Lehrbuch geschlafen haben.

LG


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Ungelesener BeitragVerfasst: 7. Juli 2008, 21:45 
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Zum eigentlichen Thema.

Vorsichtige Biegeübungen im Stand können durchaus ihren Sinn haben.
Es macht den Hals sehr biegsam, insbesonders mit angehobenen Widerrist und natürlich ohne Gewalt ausgeführt.
Das Pferd gibt links und rechts im Kiefer nach und wird sehr geschmeidig.

Wer dann den Rest des Pferdes nicht vergißt ,erhält auch keinen losen Hals .

Aber das sind Übungen, die keineswegs mit Durchstellen verwechselt werden dürfen.
Wichtig auch dabei, niemals kommt das Pferd hinter die Senkrechte.

LG


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Ungelesener BeitragVerfasst: 8. Juli 2008, 06:43 
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also bei uns am Reitverein kostet die 10er karte auf Schulpferd auch runde 120 euro.

Gewinn wirft der schulbetrieb selten ab, aber so im großen ung ganzen trägt es sich. Mehr als 8 leute kommen nicht in eine stunde (meistens sind es max 6) und die pferde laufen außer in ausnahmen nicht mehr als 2 h am tag.

In einem Verein verteilt sich das halt alles. Der Reitlehrer wird kostenmäßig vom Schulbetrieb und Einstellerbetrieb zusammen getragen. Für die schulpferde gibt es zuschüsse. Es werden sondervernastaltungen abgehalten, deren Erlöse in die schulpferdekasse fließen. Zusätzlich gibt es jetzt grade wieder sommerzeltlager und ganzjährig voltiunterricht. Dabei nimmt man dann verhältnismäßig wesentlich mehr als 12 euro die stunde ein. Die schulpferde haben teils reitbeteiligungne, diese dürfen mit privatkarte in die reitstunden auf ihrem schulpferd und das pferd an tagen an denen keine stunden sind bewegen.

Es wurde oft verlangt den Schulbetrieb abzuschaffen. Nur wir vertreten eben die Meinung dass wir den Reitsport einer breiten Anzahl von Kindern zugänglich machen wollen. Nur so rekrutiert man sich außerdem langjährige Mitglieder. Und viele der ehemaligen schulkinder kaufen irgendwann ein Pferd und stellen dieses dann auf die Vereinsanlage... ich hoffe ihr versteht worauf ich hinaus will ;)

Und ich weiß eins: Hätten meine eltern damals mehr als 30 mark für eine Reitstunde bezahlen müssen... wir hätten uns das nicht regelmäßig leisten können. Heute kann ich mir mein hobby selbst finanzieren, aber ob ich mit 20 jahren noch angefangen hätte zu reiten, wenn ich es nicht schon vorher getan hätte?


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Ungelesener BeitragVerfasst: 8. Juli 2008, 08:23 
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dabadu,

genauso war es in meinem Verein auch - als Mitglied bezahlte man 105 Euro für eine 10er Karte, die Pferde gingen nicht mehr als 2h täglich und in einer Reitstunde waren nie mehr als 8 Reiter.

Als Reiter mit eigenem Pferd hat man für die 105 euro sogar 20 Reitstunden bekommen - also das doppelte.

Der Verein trägt sich übrigens sehr gut - die gesamte Anlage wurde in den letzten 2 Jahren renoviert, die Pferde haben ordentliches Sattelzeug und Putztzeug und es kommt für sie 1x jährlich ein Pferdezahnarzt - was alles andere als üblich ist für Schulpferde.

_________________
Individualismus bedeuted heute, dass man alles tut, was andere tun - bloß einzeln.
Rock Hudson


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Ungelesener BeitragVerfasst: 8. Juli 2008, 09:23 
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das günstiger Unterricht nichts sein kann, ist totaler Unsinn.
Es gibt Menschen, die machens aus Spaß an der Freude und zahlen dann eben drauf - aber wo ist da der direkte Zusammenhang zur Qualität des Unterrichts?
Ich bin lange bei ner Bekannten geritten, die Euro die STunde nimmt - auf selbst ausgebildeten Ponys, schicke moderne DRP (keine Fettbauch ungepfelgen stumpfen Weidebrummer), gepflegem Sattelzeug (nicht billig und unpassend, überwiegend Kieffer, Passier) und anständiger haltung.
Aber auf nem Außenplatz, der bis auf wenige Ausnahmen immer bereitbar war - davon ist aber noch kein Kind gestorben. Sie ist Trainer C und Physio. Gut, Trainer C ist nix großes - aber für Kinderunterricht muss es ja auch kein Starbereiter sein. Die Kinder haben bei ihr ne gute Grundlage bekommen und vor allem ordentlich auf dem Pferd gesessen....
Beim Sb zahle ich 12 Euro die STunde, egal ob mit einem von seinen Pferden oder mit nem anderen.Allerdings hat er keine Schulpferde - er nimmt eben die Pferde von sih und seiner Frau, die sonst wenig geritten würden. Welchen Schein er hat, weiß ich nicht - interessiert mich aber auch nicht. Für mich reicht der Unterricht völlig aus,m für jemanden der M reiten wil, vielleicht nicht.

_________________
"Actually, I prefer to be called ruler of all that is evil, but I will answer to Satan."


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Ungelesener BeitragVerfasst: 8. Juli 2008, 19:37 
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Ich sehe Leute, dass ihr alle einen Reistall habt und wisst, wie so einer geführt werden muss.

Kaufmännisch muss ich sagen, habt ihrs einfach drauf...


Und was die Schulpferde angeht und deren Hilfszügel: Also unsere laufen auch mit Hilfszügeln bei Anfängern und Leuten die es noch nciht schaffen sie durch Genick zu reiten.

Dieselben Pferde gehen aber auch A-Springen und bis L-Dressur auf Turnieren unter Reitern, die diese Pferde auch geritten bekommen.

Der eine von uns kann sogar Stückweise piaffieren.

mensch, was gibt es doch schlechte Schulpferde in Deutschland.


Und im übrigen kostet bei uns eine Reitstunde 12€ und ihr glaubt gar nicht, was es unsere Schulpferde gut ahben.

AMEN!


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Ungelesener BeitragVerfasst: 9. Juli 2008, 11:59 
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Beiträge: 2993
Wohnort: tief im Westen
Hi,
unser Reitverein finanziert sich hauptsächlich über Veranstaltungen. Da kommen sehr viele Leute zum Zuschauen und vor allem zum Essen. Die Tombola wirft auch immer viel Geld ab. Was die Reitlehrer kriegen, weiss ich nicht. Wir haben am Stall sehr viele Reitlehrer, vom Prinzip her kann jeder seinen eigenen Reitlehrer mitbringen. Meine RL kriegt 15 Euro für 30 min Einzelunterricht. Sie ist qualifiziert und turniermässig erfolgreich, aber es ist trotzdem ihr Hobby. Die Vertretung für die RL vom Verein wurde von 2 Studentinnen übernommen, die NICHT qualifiziert sind. Sie reiten zwar ganz erfolgreich auf Turnieren, aber haben selbst noch nie Unterricht gegeben. Ich fand sie aber richtig gut, weil die Reitschüler in der Vertretungszeit große Fortschritte gemacht haben. Und die Schulis auch...
Grüsse

_________________
Flicka 29.05.83-04.11.08
Seht, so schwer ist die Liebe zu den Pferden; aber vielleicht hat ihnen Gott ein kürzeres Leben bedacht,
weil sie den Himmel eher verdienen als wir (Arthur Heinz Lehmann)


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