Habe langsam das Gefühl als RL total zu versagen, weil mein eines Schülerlein statt besser (wie zum Glück die anderen) leider eher schlechter wird.
Hier die Geschichte:
12-jähriges Mädchen prä-pubertär (zumindest vom Körperbau und Verhalten) hat einige Jahre in der Reitschule auf Ponies geritten und dann auf einem phlegmatischen ausgebunden Warmblut, das null Schwung hatte. Nun hat sie seit einigen Monaten schon eine neue RB: sehr gefreudiges aber ganz liebes Halbblut. Anfangs saß das Mädel im Springsattel der Pferdebesitzerin. Dass man darin nicht sitzen kann, war mir klar, weil der Sattel noch nicht mal richtig auf das Pferd angepasst ist. (Hab selber mal drin gesessen: harte Pritsche mit falschem tiefsten Punkt - geht gar nicht.) Nun dachte ich, wenn das Mädchen einen gut sitzenden Dressursattel kriegt, hört sie endlich auf, im Sattel herumzuhüpfen und werden ihre Hände auch ruhiger. Jetzt hat sie einen billigen Wintec, der aber aufs Pferd passt, in dem man mit langem Bein auch sitzen kann. (Wieder selber ausprobiert.) Aber statt dass es besser wird mit dem Dressursattel, wird es jetzt noch schlechter.
Hier mal eine Auflistung der Übungen, die sie schon unter Aufsicht gemacht hat:
-Abwechselnd Leichttraben und Aussitzen (also drei Tritte aussitzen, wieder leichttraben, etc.) - klappt ganz gut, sobald wir mehr Tritte dazu nehmen, klappt es nicht mehr
-Mit den kleinen Fingern am Angstriemen festhalten. Hierdurch werden zwar die Hände ruhiger, der Sitz aber nicht.
-Abwechselnd leichter Sitz und Aussitzen - grand Katastrophe
-Bügel überschlagen - geht mal für eine ganze Zirkelrunde gut, sobald aber auch nur die kleinste Störung ist, hopst sie wieder, dann fängt sie an zu klammern, und es ist eine Frage der Zeit, bis ihr Pferd den Kopf hoch nimmt und/oder angaloppiert
Im Galopp sitzt das Mädchen wie eine 1. Pferd läuft schön rund und ruhig, Hände sind (fast) unter Kontrolle. Im Schritt sitzt sie sehr schön. Selbst beim Leichttraben fällt es ihr schwer, die Hände ruhig zu halten. Und Aussitzen im Trab geht halt irgendwie gar nicht. Sie sagt übrigens selbst, sie habe keine Angst.
Zum Pferd: Die Besitzerin möchte par tout keine Ausbinder am Pferd sehen. Mit Martingal läuft die Stute auch bei dem Mädchen meistens recht rund, hebt sich aber raus, wenn die Kleine oben gar zu unruhig wirdö Die Stute wurde beim Vorbesitzer ziemlich verheizt und hatte einen ganz festen Rücken. Jetzt ist der wieder locker, und dadurch schwingt ernun mehr als zu Anfang, als das Mädel die Stute mit übernommen hat. Sobald die Stute aus der Anlehnung nach oben raus geht, ist sie aber auch wirklich kaum noch zu sitzen.
Nun habe ich gebeten, dass wir es doch mal mit Ausbindern versuchen dürfen. Besitzerin hat sich noch nicht geäußert.
Was kann ich denn noch tun, um dem Mädchen beim Aussitzen zu helfen? Das einzige meiner Pferde, auf die ich sie mal zur Sitzlonge bitten könnte, ist leider gerade außer Gefecht. Ich will sie weder auf eine Remonte, noch auf meinen Hibbel setzen - sie soll mir ja nicht runterfallen. Die Stute selber soll Angst vor der Longierpeitsche haben und soll deshalb nicht longiert werden.
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