
Ich verstehe jetzt diese heftige Diskussion nicht? Wenn ein TA bei Stellungsfehlern oft einen Schmied vorschlägt ist dies nicht zwingend mit einem Beschlag verbunden. Und auch die Hufbehandlung kann man nur als Ganzes betrachten, egal ob Eisen oder Barhuf.
Die Bearbeitung des Hufes strebt doch eine gleichmäßigere Verteilung der Lasten auf einzelne Bereiche der Hornkapsel an, ferner eine plane Fußung und das der Huf mit seiner Winkellung passend zum Fesselstand steht.
Egal ob Schmied/Hufpfleger oder wie sie sich nennen, jeder muss die Technik und ihre Auswirkungen erst einmal am Ausgangsmaterial aus dem FF beherrschen ehe er sie, wenn notwendig mit unnatürlichen Hilfsmitteln einer weiteren Korrektur bzw. dem Schutz des Abriebes, unterzieht. Es nutzt kein Beschlag, wenn nicht auch die Hornkapsel optimal darauf vorbereitet ist und kein barhuf, wenn die Hornkapsel eine optimale Korrektur nicht hergibt?
Wir wissen doch alle, je früher ein Huf beschlagen wird, je schlechter wird dessen Qualität und fühliger läuft das Pferd wenn es den Beschlag abbekommt. Es geht ihnen nicht anders als uns, die das Barfußlaufen auf unterschiedlichem Boden als unangenehm empfinden weil wir Schuhe tragen.
Ich sehe den Grund des häufigen Hufbeschlages einfach in der Tatsache, dass unbeschlagene Hufe weit aus mehr Aufmerksamkeit, Rücksicht und Pflege verlangen als beschlagene. Kein Turnierreiter kann sich leisten, dass sein Pferd wegen zu viel Abrieb am Huf für einige Zeit ausfällt. Besonders nicht die Spitzensportler. Diese Tatsache sollte uns aber kein Argument liefern die natürlichste u. gesündeste Funktion des Hufes schon im Vorfeld zu unterbinden indem wir voreilig die schlechter Variante wählen, den Beschlag.
lg cavallino