ignorieren in dem sinne von "zulassen" wäre genauso wie dutzidutzi falsch.
strafen soll man nur, wenn sie etwas tut, dass sie nicht soll und du ihr eine andere aufgabe gegeben hast, der sie nicht folgt.
aber strafen muss nicht heissen: hauen. das kann ein scharfes wort sein, das kann eine aufgabe sein...
letztendlich irgnoriert das pferd DICH. du willst da oben was. und sei es nur: nicht runterfallen *g*
es hat mit seiner aufmerksamkeit bei dir zu sein und nicht in der weltgeschichte umherzugucken auf der suche nach dem nächsten ungeheuer. ;-)
das problem liegt also AUCH an dir selbst.
im vollen galopp wirste (wenn du nicht der der reiter vor dem herrn bist...) sicher wenig gegen einen schlenker o.ä. tun können. dafür ist das zeitfenster in dem was geschehen sollte zu klein.
wenn das pferd also schon im schritt lustige sachen macht. kragen, schnorcheln, prusten, etc... bestimmst du ab dem moment JEDEN schritt. als erstes würde ich anhalten (baumstumpf, fleck, etcpp)
du bietest dem pferd die möglichkeit sich das grausame anzuschauen. guckt es woandershin: wieder aufmerksamkeit auf das grausame fordern. ist es scheinbar nicht so schlimm, dass das pferd andere dinge interessanter findet: an diesem punkt vorwärts, rückwärts, seitwärts, nah dran, weg, dran, andere seite (beide augen müssen das sehen!).
alles in RUHE. du willst keine aufregung, sondern nur gehorsam auf DEINE hilfen, egal was da ist. lässt sich das pferd dann in alle gewünschten richtungen dirigieren. weiter reiten und loben.
wird es frackig, verlangst du einfache dinge, die in dem moment möglich sind. aber du verlangst sie: vollten in der nähe des problems reiten. je ekliger das pferd wird, desto enger, je mehr es mitmacht, desto größer und freundlicher die volte. RUHE ausstrahlen. es ist was ganz selbstverständliches mal an einem punkt zu arbeiten.
dann gehste mal nen stück normal den weg weiter... umdrehen...wieder daran vorbei...anhalten, rückwärts, vorwärts, seitwärts, vorhand-, HH-wendung.
lass das pferd nicht allein, wenn es zweifel hat. es darf keine entscheidung selbst treffen. das ist gefährlich. auch wenn ausritt "entspannung" bedeutet, heisst es nicht, dass du das pferd "allein" mit den probleme lassen sollst. es braucht eine entscheidungshilfe, sonst weiß es nicht wo in der rangfolge es steht! es fängt an an dir zu zweifeln.
also: gucken lassen. es darf kund tun dass es was gesehen hat. (damit du vor allem selbst merkst: aber hier muss ICH dem pferd sagen was es tun soll. sei es stehenbleiben, volten, rückwärts, etcpp)
wenn das pferd also merkt: "aha, da ist ein "problem" da draussen, aber der reiter fordert TROTZDEM den gehorsam... so schlimm kanns also nicht sein." das pferd wird aufmerksamer auf DICH, da jederzeit ein befehl kommen kann und selbstsicherer: "der da oben passt mit auf. und wenn er keine flucht anschlägt, vertrau ich ihm" und das pferd muss nicht immer SELBST auf gefahrensuche gehen. das macht es nur, wenn es dem reiter nicht traut, bzw seine rangfolge nicht höher ist! klingt komisch, is aber so.
aber tröste dich. das sind alltägliche probleme. haben da auch so einen kandidaten. ich finde es mitlerweile gut handlebar, da ich so verfahre wie oben und merke, dass es besser klappt.
"schnell dran vorbei" löst in keinem fall das problem! ei, ei, auch nicht. das pferd hat nicht so große angst, dass es in panik verfällt, sonst wär es sofort WEG. es missachtet deine wünsche da oben im sattel lediglich. also lass es nicht allein mit seinen entscheidungen! du bist der chef ;-)
denk mal drüber nach, ob das ein ansatzpunkt wär... vielleicht hilft es ja :-)
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