Ihr kennt ja bekloppte Stutenbesitzer!
Ich hingegen habe schon die schönsten Erlebnisse mit Hengstbesitzern gemacht.
No1 im Pensionsstall: Sonntags gibt es keinen Koppeldienst, da bringt jeder sein Pferd selber raus. Ich habe damals immer, wenn ich schon früh da war, weite Teile der etablierten Herde meiner Stute raus gebracht. Die Damen waren gut eingespielt, und daher ziemlich friedlich. (Standen alle unter der Fuchtel meiner Madam.) Da kommt so ein neuer Einsteller mit seinem vor drei Wochen erst kastrierten PRE an, und will den doch glatt zu den Stuten auf die Koppel stellen. Der Zaun war schon halb auf, als ich ihn gerade noch bremsen konnte. Glaubt aber mal nicht, dass der Herr irgendeine Einsicht gezeigt hat. Ihm hätte der Stallbesitzer erlaubt, sein Pferd auf eine der Koppeln zu stellen, er solle sich eine aussuchen. Wie ich blöde Kuh auf die Idee käme, ihm das zu verbieten.

Da hatte der Stallbesitzer wohl vergessen, dass manche Blödmänner darauf hingewiesen werden müssen, dass sie ihr Pferd nur auf leere Koppeln stellen dürfen ohne andere Einsteller zu fragen. Ich konnte den "Herrn" dann davon überzeugen, dass meine Stute vermutlich das Leben aus seinem Tier treten würde; also hat er dann Abstand davon genommen, sein Pferd dazu zu stellen. Stattdessen ist er ein paar Meter weiter und hat das Tier am Feldrand grasen lassen. Weil es ja so brav ist, hat er dann noch den Strick abgemacht. In dem Moment, in dem er sagte: "Der läuft nie weg," rannte das Tier auch schon in Richtung Stall.
Fall 2: Turnier M-Dressur. Ich bin Ansager und erwarte als nächsten Starter im Vorbereitungsviereck einen Hengst. Kommt aber das Mädel auf ihrer Stute angeritten, die eigentlich nach dem Hengst dran ist. Die Hengstreiterin hätte sie gebeten zu tauschen. Aha! Geht zwar offiziell nicht, aber ich bin ja kein Unmensch. Kurze Durchsage an die Richter - okay, die sind auch einverstanden. Das Mädel also samt Stute ins Vorbereitungsviereck, kommt die TT der Hengstreiterin an und wird gleich mal unhöflich. Warum ich denn durchgesagt hätte, die Reiter würden tauschen. Dem wär gar nicht so. Ihre Tochter sei zuerst dran. Ich: "Dann soll ihre Tochter bitte auch kommen, wenn sie aufgerufen wird und nicht andere Reiter bitten zu tauschen." Ihre Tochter hätte gar nicht den Startplatz getausch, sondern nur das Vorbereitungviereck.

Der Hengst liefe nicht, wenn während der Prüfung eine Stute in der Nähe sei. Sie hätten an die Starterin nach ihnen "ihr" Vorbereitungsviereck abgetreten, damit die dann, während der Hengst seine Aufgabe läuft, sich dort nicht blicken läßt. Die andere Reiterin hätte das "Prinzip" nur nicht verstanden. Also sorry, wenn mein Hengst nicht läuft, wenn eine Stute im Vorbereitungsviereck ist, dann sollte ich mir überlegen, ob ihn jemand anderes reitet oder die Eier abkommen oder das Tier zu Hause bleibt. Stattdessen haben die "Damen" mächtig Wind gemacht, zwei andere Reiter total verwirrt und sich dann noch im Ton vergriffen. Das Tier lief übrigens später besch..., obwohl die wiederum nachfolgende Stutenreiterin auf ihr Vorbereitungsviereck verzichtet hat.