In den meisten Fällen fehlt den Ställen mal ein ordentlicher Betriebswirt, der eine Kostenrechnung aufstellt und in diese halt auch gewisse Faktoren reinrechnet, die zum Betrieb einer Reitanlage halt gehören. Ich predige immer das Wort "Abschreibung" und "Rücklagen". Gerade in einem landwirtschaftlichen Betrieb habe ich einen gewissen Verschleiss. Unser Aktivstall ist inzwischen fast 12 Jahre alt. Es klappert an allen Ecken und Enden. Der Boden hat sich zugesetzt, Wasser läuft nicht mehr ab. Die Drainage hat sich einfach völlig zugesetzt. Liegt halt auch daran, dass da ständig mit großem Gerät drin rumgefahren wird (es ist halt praktischer, die Pferdeäppel in den Radlader zu schaufeln als in die Schubkarre) und schon beim Verlegen damals Geld gespart wurde dank Eigenleistung. Klar muss das irgendwann mal gemacht werden.
Oder mein Lieblingsbeispiel: Unser Reitplatz. Vor drei Jahren (nach 20 Jahren alter Platz) neu gemacht, super Teil, mit einer Bewässerungsanlage unter dem Sand und natürlich auch einer Tretschicht und Sand, der auf regelmäßgies Bewässern ausgelegt ist. Wir haben auch noch brav alle mit angepackt bei manchen Themen, wie dem Platten verlegen. Der Spaß hat nen satten 5 stelligen Betrag gekostet. Was leider nie erfolgte: Die letzten 50 Meter Kanal, um einen Wasserschlauch zu verlegen, damit die tolle Bewässerungsanlage angeschlossen werden kann

Dafür war keine Zeit (auch hier half kein Einwand, dass es bei mangelnder Zeit eventuell Firmen gibt, die das machen). Das Ende vom Lied: Der Platz ist nicht wirklich nutzbar. Wenn es gerade mal geregnet hat geht es für 2 Tage. Ansonsten ist er natürlich viel zu trocken, der Sand rollt dann und nachdem sich die ersten Reiter mitsamt Pferd auf die Fresse gelegt haben war halt bei uns Schicht im Schacht. Jetzt wird gemeckert, dass der Platz nicht genutzt wird. Die, die sich hingelegt haben, sind natürlich selbst schuld. Inzwischen ist mal ein Kanal gezogen, aber oh Wunder, die Bewässerungsanlage hat sich durch drei Jahre nicht nutzen völlig zugesetzt. Tja, was soll ich sagen
Dadurch, dass der Platz ausfällt, gurkt natürlich alles in der Halle rum. Wir haben immerhin 60 Zossen auf dem Hof. Und da auch hier die Bewässerung leider zickt wurde mit dem Schlauch gewässert. Der Boden ist runiert und hart wie Hulle. Klar, dass wir irgendwann anfangen zu meckern. Und der SB sagt dann, dass er den Boden gerne austauscht und dann die Preise erhöht. Dumm, wenn dann genügend Leute rumstehen, wenn vom Bodenlieferanten gesagt wird, dass er den alten Boden in Eigenregie versaut hat, das geht komplett auf seine Kappe. Er hat alles falsch gemacht, was geht. Ich habe ihm dann mal erklärt, dass in meinem Vertrag eine Hallennutzung steht, dass dies im Preis inbegriffen ist. Ist nicht mein Problem, wenn er den Boden neu machen muss ...
Instandhalten, Pflegen, Warten, Rückstellungen bilden für Investitionen, das sind alles Begriffe, da können die meisten Landwirt einfach nix mit anfangen.
