lottehotte hat geschrieben:
Eine körperliche Besonderheit bleibt, ähnlich wie das Geschlecht, die Farbe der Haut, die sexuelle Orientierung und die Herkunft unabänderlich erhalten. Unhd all das wird von vielen Menschen auch in diskremierender Weise verwendet. Wer das nicht glaubt, stellet sich bitte Sonntags nachmittags einen beliebigen deutschen Fußballplatz (ich wohne neben einem...): "Du spielst Fußball wie ein Mädchen!" "Leonard, ich hab gesagt, du sollst den Schoko decken!" "Pass doch auf, bist du schwul oder was?!" - "Du schwuler Jude" habe ich nur im Training gehört,
Für mich ist es völlig unverständlich wie "Vollspast" als Synonym für "Vollidiot" verwendet werden kann. Sind denn nur gesunde, attraktive Menschen wertvolle Menschen, denen Fabelhaft wertschätzend begegnet?!
Ich denke darüber jetzt tatsächlich schon länger nach und stelle fest, dass mein Empfinden da irgendwie anders ist.
Ich achte bei manchen Dingen sehr auf politische Korrektheit - gerade so NS-Terminologien wie "jedem das Seine" oder das Aufsetzen des Bierglases nach dem Anstoßen kann ich überhaupt nicht leiden und trete da ständig völlig unsympathisch oberlehrerhaft auf.
Aber Witze oder Beleidigungen unter Einbeziehungen von Randgruppen oder Minderheiten stört mich nicht und mache ich selbst. Wenn ich über jemanden sage, dass er ein Vollspast ist, dann meine ich dass er ein Vollidiot ist, ob er dabei auch noch Spastiken hat oder nicht spielt überhaupt keine Rolle.
Wenn ich über etwas sage "boah ist das schwul" dann ist das kitschig, plüschig - ob sich zu dem Zeitpunkt auch gerade ein Mann in einen anderen verliebt, ist mir völlig egal...
Vermutlich ist das scheinheilig und auch moralisch nicht korrekt. Aber das ist das was ich empfinde.