Ententeich

Das große Geschnatter geht weiter!
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BeitragVerfasst: 9. Februar 2017, 08:57 
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La Traviata hat geschrieben:
Ich habe mal eine ernst gemeinte Frage zu diesem Thema, weil hier so viel darauf rumreiten. Darf man das Gewicht eines Gegenübers tatsächlich nicht thematisieren?


Klar darf man. Nur macht halt wie immer im Leben der Ton die Musik (respektive die Wortwahl, vor allem, wenn nur die vorhanden ist).

Man darf natürlich auch sagen, ich finde dicke Hunde eklig oder dünne Katzen widerlich. Aber man muss dann damit rechnen, dass sich (ob der Wortwahl oder des Tons) jemand auf den Schlips getreten fühlt.*

Man macht ja manche Dinge unbewusst und andere absichtlich, manche auch, weil man es nicht besser weiß oder meint, sie würden anders wirken. Wenn ich in Versuchung gerate, mir einen Schuh anziehen zu müssen, dann versuche ich zuerst zu hinterfragen, was mich jetzt dazu bewegt. Denn in der Regel sagt es mehr über mich aus, als über die anderen. Was natürlich etwas über die anderen aussagt, ist deren Motivation sich in einer - wie auch immer gearteten Form – zu äußern. Wenn mich die auch mal interessiert, bin ich oft überrascht, was dahinter steckt, meistens aber nicht. [smilie=timidi1.gif]

* Und btw: Man erhöht die Chancen, dass sich jemand auf den Schlips getreten fühlt massiv, wenn man statt "ich finde" die Formulierung "sind" benutzt.


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BeitragVerfasst: 9. Februar 2017, 12:34 
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Falko hat geschrieben:
Oh, da fällt mir auch die ein oder andere Situation aus meiner Kindheit ein.
Ich war übergewichtig, seit ich denken kann. Schon im Kindergarten war ich "die Dicke".
Meine Mutter hat mich regelmäßig auf die Waage gezerrt und mich dann ausgeschimpft, weil ich so dick sei - als ob ich als Grundschülerin was dafür gekonnt habe. Damals war ich definitiv noch nicht in der Lage, selbstständig ein anderes/gesünderes Essverhalten zu entwickeln. Aber was anderes als "iss halt weniger" kam von meiner Mutter nie, und später dann, als ich zeitweise sehr unter meinem Übergewicht litt, zeigte sie gerne auf stärker übergewichtige Menschen, die man irgendwo sah und kommentierte das mit "so siehst du auch bald aus". :-?

Dass ich jetzt immer noch übergewichtig bin, ist natürlich in meiner Verantwortung - aber wenn man ein Leben lang zu dick war und es gar nicht KENNT, dünn zu sein und entsprechend zu essen, ist das wirklich so eine Sache.
Vor zwei Jahren habe ich es geschafft, im Laufe eines halben Jahres zehn Kilo abzunehmen - weniger gegessen (vor allem das Kaufen von Süßigkeiten weggelassen) und die eher aktive Arbeit im Laden haben da gereicht, damals bin ich auch noch geritten.
Dann kam ich für vier Monate in eine andere Abteilung - das bedeutete Büro, den ganzen Tag sitzen und zur gleichen Zeit habe ich aufgehört zu reiten. Tja, alles wieder drauf, sogar 2-3 Kilo mehr. Ich hab's noch nicht geschafft, da noch mal wie vor zwei Jahren den "Absprung" zu finden, damals habe ich wirklich von einem Tag auf den anderen sehr, sehr viel weniger und gesünder gegessen.
Mir geht's auch nicht darum, gertenschlank und durchtrainiert zu sein, das entspricht gar nicht meinem persönlichen Schönheitsempfinden, ich würde es nur gerne endlich wieder schaffen, mein Essverhalten in den Griff zu kriegen. ist seit Wochen ein Kampf. :?


Es hat ja auch niemand behauptet, dass es leicht ist, gegen falsche Eßgewohnheiten anzukämpfen. Für mich ist es auch völlig okay, wenn jemand sein (im Rahmen befindliches) Übergewicht akzeptiert und damit zufrieden ist. So lange er damit nur sich selbst schadet und z. B. sich mit 100 kg nicht auf ein Pony setzt, ist für mich alles okay. Schön finde ich es dann allerdings auch, wenn derjenige vielleicht nicht gerade bauchfrei und in Hotpants rumrennt. Aber das tun ja - Gott sei Dank - dann doch die wenigsten.

Wenn man allerdings mit seinem Gewicht dauerhaft unzufrieden ist, muss man selbst etwas dagegen tun. Und zwar dauerhaft und nicht hopp la hopp mal schnell 3 kg abnehmen, die dann mit Jo-Jo-Effekt wieder zurückkommen. Niemand sagt, dass Abnehmen leicht ist, aber in einem Punkt muss ich Fabelhaft dann doch Recht geben.

Wenn keine gesundheitlichen oder eher krankheitlichen Gründe vorliegen, kann jeder selbst dafür sorgen, dass er nicht übermäßig dick ist. Der Anfang ist meistens das Schwierigste an der Sache, aber es geht, man muss es halt nur wirklich wollen und sich dementsprechend verhalten.

Und zum Thema: Thematisieren des Gewichts:

Ich habe im letzten Jahr auch deutlich abgenommen und werde von allen möglichen Leuten darauf angesprochen. Meistens sehr positiv, es gab allerdings auch schon Leute, die dachten, ich sei krank und hätte deshalb so viel Gewicht verloren.

Ich glaube, wenn die Gewichtsveränderung nach unten erfolgt ist, sprechen viele das Thema an. Wenn der Betroffene deutlich zugenommen hat, wird meistens geschwiegen. Natürlich weil wir erst einmal davon ausgehen, dass Gewichtsreduzierung was positives ist und die Gewichtszunahme eben negativ. Und etwas Negatives spricht man halt nicht so offen und direkt an. Ich finde es eigentlich doof, dass wir da so einen Unterschied machen. Entweder sollte man jede deutliche Gewichtsveränderung ansprechen oder halt gar keine. Wäre irgendwie ehrlicher.

Snoeffi

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"Willkommen im Leben"


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BeitragVerfasst: 9. Februar 2017, 12:48 
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Mich stört es nicht, wenn man mich auf mein Gewicht anspricht. Ich weiß ja, dass ich zu dick bin. Nicht so sehr, dass ich akut gesundheitliche Probleme befürchten müsste, aber dauerhaft hätt ich schon gern 15 kg weniger auf den Rippen - ich versuche es. Leider steht mir meine Inkonseqenz immer wieder im Weg. [smilie=timidi1.gif]
Das ist aber mein Fehler und das weiß ich auch.

Vom Aussehen her kann ich mit mir eigentlich sehr gut leben. Ich weiß aber auch, was an mir eher unvorteilhaft aussehen würde. :alol:


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BeitragVerfasst: 9. Februar 2017, 12:53 
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Abnehmen ist immer schwierig, genauso wie zunehmen. Meistens isst man ja nach Gefühl und das worauf man Lust hat. Dieses Gefühl umzuprogrammieren damit man dauerhaft seine Figur ändert, ist einfach eine Heidenarbeit die mit einer Unmenge an Motivation verbunden sein muss.

Was das ansprechen auf körperliche Veränderungen angeht, finde ich wird beides angesprochen, zumindest in meiner Verwandtschaft kommen Aussagen sowohl zu Zunahme, Abnahme als auch bei Umkomposition (Muskeln aufgebaut). Meistens sind das nur Bemerkungen ohne negativen Hintergrund. Da kann ich keinen Unterschied erkennen.

Ich finde was die Zunahme angeht, wird gar nicht unbedingt bewusst geschwiegen, ab einem gewissen Ausgangsgewicht finde ich den Unterschied einfach immer geringer. Wenn eine Frau 150kg wiegt und 10kg zu oder abnimmt, erkenne ich das schlicht nicht mehr. Das ist viel einfacher wenn jemand von 70kg 10kg zu oder abnimmt, die Unterschiede im Erscheinungsbild sind einfach größer.


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BeitragVerfasst: 9. Februar 2017, 13:08 
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Snoeffi hat geschrieben:
Der Anfang ist meistens das Schwierigste an der Sache, aber es geht, man muss es halt nur wirklich wollen und sich dementsprechend verhalten.


Es ist sauschwer, auch wenn man mit sich selbst und seinem Gewicht unzufrieden ist und bleibt.

Zunächst mal fällt es schwer, sich zu motivieren, wenn man immer schon pummelig bis dick war. Meine Mutter hat mich nie auf eine Waage gezerrt - als ich Kind war, wurde mir im Gegenteil jeden Tag Geld für Süßes und Chips gegeben. Wer praktisch noch nie ein schlankes Gefühl hatte, kann sich kaum vorstellen, was sich ändern würde.

Süßigkeiten esse ich zwar praktisch nicht mehr, aber dafür schmeckt mir nur herzhaftes Essen, das macht es nicht besser.

Vor Jahrzehnten war ich zwar mal kurzzeitig schlank, doch lassen sich die Umstände, die dazu führten, nicht wiederholen bzw. wiederherstellen, und sollten es auch nicht.

Wenn man älter wird, wird es zudem noch schwerer. Als ich noch zwischen 30 und 40 war, konnte man immerhin noch kleine Erfolge erzielen, manchmal.

Und wenn man überwiegend sitzt - werktags 8 Stunden im Büro, mindestens, dazu eine Stunde im Auto, mindestens - wird es noch schwerer. Nach einem anstrengenden 11/12-Stunden-Tag kann ich mich zwar oft noch zum Reiten anschieben - das macht ja auch Spaß - aber eben kaum zu einem Sport, den man erstmal nur widerwillig angeht. Dank meinem Hund mache ich natürlich viele flotte Spaziergänge, doch das ist mehr der Tropfen auf den heißen Stein.

Also, nicht jeder, der übergewichtig ist, findet alles in Ordnung so wie es ist! Und mich darf im Grunde auch jeder auf mein Gewicht ansprechen, tut nur keiner - ist ja auch Blödsinn, wenn es sich nicht radikal ändert, ich sehe ja selbst wie ich aussehe.

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Das Leben ist ein Ponyhof. Bild


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BeitragVerfasst: 9. Februar 2017, 13:20 
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Wenn ich mal wieder einen Motivtionsschub brauche, meine Ernährung etwas gesünder zu gestalten und etwas weniger kalorienreich, lese ich mir das Kapitel in dem grandiosen Buch "Darm mit Charme" durch, in dem es darum geht, wie unsere Darmbakterien uns dazu bringen, das zu essen, was SIE WOLLEN. Sehr erhellend und für mich immer ein super Stubser.

Denn ich sehe es nicht ein, dass Bakterien darüber bestimmen, was ich esse. Und nichts anderes ist dieses "was anderes schmeckt mir nicht", "kann ich nicht essen", "finde ich eklig": Die Biochemie von Darmbakterien, die unser Gehirn beeinflusst. Wobei die Autorin das deutlich besser erklärt als ich. :wink:

Sehr lesenswert, sehr erhellend, sehr lustig: https://www.amazon.de/Darm-mit-Charme-A ... 3550080417 :daumen:


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BeitragVerfasst: 9. Februar 2017, 13:38 
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Ans Thema ansprechen musste ich heute ziemlich intensiv denken, als ich mit Freunden frühstücken war. Kind (bzw. Teenager) krank, daher auch daheim. Der leibliche Vater ist deutlich übergewichtig. Mutter war es mal, ist aber schon vor Jahren in die Bulimie gerutscht, jedoch nicht bereit zur Therapie (auch nicht auf Drängen ihres Zahnarztes hin). Stiefvater ist Hochleistungssportler und kann essen was er will ohne je über 62 kg zu kommen und tut es auch. Also auch gerne (und nicht selten) nen halben Topf Nusspli mit dem Löffel, dazu Cola. Körperlich kaputt, teils aufgrund genetisch vorgegebene Erkrankungen, teils aufgrund des Raubbaus am eigenen Körper (und damit meine ich nicht den Sport). Beide sind erwachsen und wollen nichts ändern, also insofern alles okay.
Aber sie ziehen sich m.E. gerade einen ziemlich unglücklichen essgestörten Jungen heran, das finde ich so schade. Er ist groß und schlank und betreibt auch Sport, wenn auch nicht so viel wie sein Stiefvater es gern hätte. Aber ihm wird jeder Bissen abgezählt, sobald er nach etwas mehr fragt wird ihm der leibliche Vater als negatives Beispiel angeführt, auch im Beisein anderer Leute. Er ist der einzige 15jährige denn ich kenne, der sich nicht traut sich selbst z.B. nen Joghurt aus dem Kühlschrank zu nehmen ohne zu fragen, aus Angst, dann eins auf den Deckel zu kriegen. Leider hat das mit der Erziehung zu einem normalen Essverhalten nichts zu tun und ich habe leider ziemlich genaue Vorstellung, wie es mit ihm weitergehen kann, wenn er über sein Essen irgendwann mal selbst bestimmen darf.

Ich habe in der Vergangenheit zwei oder dreimal versucht das zu thematisieren, ohne Erfolg. Also halte ich mich raus. Ist das richtig? Ich weiß es nicht :asad:


Zuletzt geändert von schnucki am 9. Februar 2017, 13:40, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 9. Februar 2017, 13:38 
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Also bei Eltern, die ihre Kinder schon so füttern, geht mir echt das Messer in der Tasche auf. Diese Fettzellen aus der Kindheit wieder loszuwerden ist, extrem schwer. Mir ist die genaue Logik entfallen, aber es dauert eine gewisse Zeit (Jahre!) bis sich wirklich neue Fettzellen bilden oder auch abbauen, in der Regel ist es so, dass die bestehenden mehr oder weniger gefüllt sind. Deswegen ist es ja auch so gefährlich, Kinder fett werden zu lassen, die armen Dinger haben da ihr ganzes Leben was von. Wenn ich mir mal 2kg anfresse, was ich tunlichst vermeide, sind die auch relativ schnell wieder unten. Wenn jemand, der schon immer dick war, plötzlich 20kg loswerden will, ist das schon eine andere Hausnummer, aber es ist dennoch möglich. Und es zu halten ist wahrscheinlich noch schwieriger.

Bei uns war das nie ein Thema, weil niemand von uns dick ist und das auf die Waage zerren war vor 3 Jahren. Ich war der Meinung "naja, ich hab ein bißchen zugenommen". Als es dann 5kg waren, dachte ich, mich trifft der Schlag. Gr 38 saß da schon stramm und es ist für mich völlig inakzeptabel, Gr.40 zu tragen, das geht niemals nicht. Ich fand das auch sehr gut von meiner Mutter und ich frage auch immer sie, ob ich fett geworden bin. Sie ist nämlich die einzige, die da schonungslos ehrlich ist und da auch sehr genau hinguckt - und vor allem meinen Maßstab kennt. Ich fühle mich manchmal eklig fett, obwohl ich weiß, dass es eigentlich nicht so aussehen kann.

Am Ende ist Gewicht, Aussehen etc. einfach eine Frage von Disziplin und Priorität. Wie man sich füttert, so wiegt man. Für mich kommt eben Sport direkt nach meiner Arbeit, also auf Priorität 2. Zum einen fühlt man sich besser und zum anderen sieht man natürlich auch deutlich besser aus damit. Ich bin gestern Abend um halb 10 aus dem Stall raus und bin danach noch 10km gelaufen. Danach bin ich unter die Dusche und direkt ins Bett. Abendessen gibt es bei mir sowieso so gut wie nie. Muß man auch einen leichten Schuss haben für solche Aktionen, aber wie meine Kollegin sagte "keep on running, girl. It pays off :mrgreen: !" Und außerdem war mir endlich mal warm.

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... die jeden Tag ihr Gemüse isst.


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BeitragVerfasst: 9. Februar 2017, 13:57 
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Ganz einfach mit dem Abnehmen - schafft euch eine lustige Lebensmittelunverträglichkeit an und schwupps... [smilie=timidi1.gif]

Ne im Ernst, ich war als Kind nie dick und bis zu meinem ca. 29. Lebensjahr hatte ich bei einer Größe von knapp 180 cm nie mehr als 62 kg.

Dann kam die Schwangerschaft :mrgreen:

Jetzt bin ich nicht gertenschlank aber auch nicht mopsig. Bin keine 35 mehr - ergo ist das Abnehmen stoffwechselbedingt auch nicht mehr ganz so einfach.

ABER die große Frage ist wirklich - wie fühle ich mich wohl? Wenn der eigene Leidensdruck so groß ist, dass ich mich selbst echt sch*** finde, dann gibt es auch Motivation - nämlich das eigene Ego (sehe zumindestens ich so).

Mir persönlich ist es aber auch komplett wurscht wie andere Leute ausschauen, so lange sie mich nicht anjammern und nichts zum Ändern tun.

Und ob sich jemand in einen String bei mächtigem Übergewicht schiesst und damit am Pool/Strand rumrennt - ist mir völlig wurscht, solange mir keiner seinen nackigen Hintern ins Gesicht hält. Eher finde ich das Selbstbewußtsein gut [smilie=timidi1.gif]

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BeitragVerfasst: 9. Februar 2017, 14:29 
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Ich finds toll, was für eine konstruktive Diskussion hier gerade draus geworden ist. :thxs:

Ich selbst habe auch ein Gewichtsproblem. Nicht auf der Waage, aber im Kopf. Ich habe bis zu meinem 14ten Lebensjahr Leichtathletik auf Leistungssportniveau gemacht, dann schlagartig aufgehört. Hinzu kam die Pubertät und "zack" wurde aus der schlaksigen Läuferin eine junge Frau, die einfach eine weibliche Figur entwickelt hat. Von Übergewicht konnte man bis zu meinem Aufenthalt in Lateinamerika ganz sicher nicht sprechen, trotzdem hat es sich insbesondere mein überaus sportlicher Vater nicht nehmen lassen, mich auch vor anderen Menschen immer wieder auf meine undefinierte Figur hinzuweisen. Das hat offensichtlich deutliche Spuren auf meiner Seele hinterlassen, ohne dass ich mir dessen irgendwie bewusst gewesen wäre.

Anfang letzten Jahres bin ich nach erheblichem privatem Stress durch Hosen Größe 26 (müsste etwa einer deutschen 34/36 entsprechen) durchgefallen. Ohne Gürtel blieben die nicht mehr an Ort und Stelle. Freunde sprachen mich an, wie dünn ich geworden sei. Das alles hat sich dann wieder normalisiert und irgendwie habe ich den Punkt verpasst, wo diese Hosen wieder ordentlich gepasst haben (was so plus/minus meinem persönlichen Wohlfühlgewicht entspricht). Jetzt bin ich am oberen Ende der Hosengröße angelangt (ne Waage habe ich überhaupt nicht, aber Hosen sind ein super Indikator), also eher ne 36 in Richtung 38, als ne 34. Finde ich völlig okay, so grundsätzlich. Entspricht nicht 100% meinem persönlichen Wohlfühlrahmen, ist aber ja bei weitem nicht außerhalb des Normalen.
Was sagt meine Mutter, als sie mich wieder mal sieht: na - du bist aber mopsig geworden. Mir ist wirklich dezent die Kinnlade auf den Tisch gefallen. Mopsig kann man mit dieser Kleidergröße ja nun weiß Gott nicht sein.

Die Moral dieser Geschicht für mich: das Idealbild ist absolut individuell und hat tatsächlich wohl nur in den seltensten Fällen etwas mit einem medizinischen "Ideal" zu tun. Ich finde viele Frauen in 38/40, die gepflegt und geschmackvoll gekleidet sind, überaus attraktiv und mir würde nie in den Sinn kommen, dass man diese bereits als zu dick empfinden kann. ABER: an mir selbst würde mir das überhaupt nicht gefallen. Warum ist das so? Welche Wahrnehmung stimmt nun nicht? Ich weiß es nicht...

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BeitragVerfasst: 9. Februar 2017, 14:44 
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Schlimm finde ich es dann, wenn das Ideal von Eltern leider von einer gesunden Form sehr abweicht. Ich entsinne mich mit Schrecken an die Ernährungsgewohnheiten einer Pferdezüchterfamilie, bei der ich mit Anfang 20 geritten bin. Die fanden "kräftig" schön. Was die als kräftig definiert haben, war aber leider nicht nur leicht übergewichtig, sondern schon adipös (die ganze Familie kam nur noch mit Mühe durch normale Türen). Meine damals noch nicht mal 50kg wurden belächelt und bemitleidet. Leider war der Ernährungsplan auch dem Schönheitsideal angepasst. Und so durfte ich mit zusehen, wie das Kleinkind mit einer Pampe aus Kartoffelbrei und Fertigmajonaisse aus der Großverbrauchertube und anderen ekelhaft fettigen Sachen schon ans Übergewicht herangeführt wurde. Solche Kinder haben ja fast keine Chance mal ein normales Gewicht zu haben.


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BeitragVerfasst: 9. Februar 2017, 14:52 
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Fabelhaft hat geschrieben:
Also bei Eltern, die ihre Kinder schon so füttern, geht mir echt das Messer in der Tasche auf. Diese Fettzellen aus der Kindheit wieder loszuwerden ist, extrem schwer. Mir ist die genaue Logik entfallen, aber es dauert eine gewisse Zeit (Jahre!) bis sich wirklich neue Fettzellen bilden oder auch abbauen, in der Regel ist es so, dass die bestehenden mehr oder weniger gefüllt sind. Deswegen ist es ja auch so gefährlich, Kinder fett werden zu lassen, die armen Dinger haben da ihr ganzes Leben was von. Wenn ich mir mal 2kg anfresse, was ich tunlichst vermeide, sind die auch relativ schnell wieder unten. Wenn jemand, der schon immer dick war, plötzlich 20kg loswerden will, ist das schon eine andere Hausnummer, aber es ist dennoch möglich. Und es zu halten ist wahrscheinlich noch schwieriger.

Bei uns war das nie ein Thema, weil niemand von uns dick ist und das auf die Waage zerren war vor 3 Jahren. Ich war der Meinung "naja, ich hab ein bißchen zugenommen". Als es dann 5kg waren, dachte ich, mich trifft der Schlag. Gr 38 saß da schon stramm und es ist für mich völlig inakzeptabel, Gr.40 zu tragen, das geht niemals nicht. Ich fand das auch sehr gut von meiner Mutter und ich frage auch immer sie, ob ich fett geworden bin. Sie ist nämlich die einzige, die da schonungslos ehrlich ist und da auch sehr genau hinguckt - und vor allem meinen Maßstab kennt. Ich fühle mich manchmal eklig fett, obwohl ich weiß, dass es eigentlich nicht so aussehen kann.

Am Ende ist Gewicht, Aussehen etc. einfach eine Frage von Disziplin und Priorität. Wie man sich füttert, so wiegt man. Für mich kommt eben Sport direkt nach meiner Arbeit, also auf Priorität 2. Zum einen fühlt man sich besser und zum anderen sieht man natürlich auch deutlich besser aus damit. Ich bin gestern Abend um halb 10 aus dem Stall raus und bin danach noch 10km gelaufen. Danach bin ich unter die Dusche und direkt ins Bett. Abendessen gibt es bei mir sowieso so gut wie nie. Muß man auch einen leichten Schuss haben für solche Aktionen, aber wie meine Kollegin sagte "keep on running, girl. It pays off :mrgreen: !" Und außerdem war mir endlich mal warm.


Ich halte mich ja durchaus für motiviert - aber darauf hab ich wiederum keine Lust. :alol:
Ich brauch meinen Abend, ich bin eh ein sehr schlechter Schläfer und wenn ich nicht (je nach Länge des Arbeitstages) mindestens 1h abends Zeit zum essen lesen oder fernsehen habe, komme ich nicht zur Ruhe. Da ich versuche um 23h unter der Woche das Licht auszuschalten, versuche ich vor 21.30h mit Abendessen durch zu sein, das klappt auch meistens.
Auf das Abendessen verzichten könnte ich nicht, wobei ich direkt nach dem Laufen auch keinen Hunger habe.

Dann mach ich lieber am Wochenende eine Einheit Sport mehr. Abends und im Dunkeln zu laufen macht mir schon dreimal keinen Spaß, vor allem nicht, da ich ausschließlich unbefestigte Wege laufe. Achja, und 10km lauf ich auch selten, eher 6-8km unter der Woche, jetzt am WE wollen wir mal wieder 12km laufen.


Ich finde das mit der Wahrnehmung, was Travi gesagt hat, auch ganz interessant. Mein höchstes Gewicht hatte ich letztes Frühjahr mit 65kg, das habe ich schon an Hosen gemerkt. Ich bin ohnehin mit einer ausgeprägten Sanduhrfigur gesegnet, da sind Hosen schon an sich nervig genug und wenn dann noch zusätzlich etwas an den Oberschenkeln hängt wird es noch schwieriger. Ich habe seitdem zwar nur gute 2kg abgenommen, aber durch das Laufen sind vor allem meine Oberschenkel viel definierter geworden. Das ist schon ein schönes Gefühl, da trägt man auch einfach gerne mal wieder eine enge Hose.
Ich bin übrigens gerade mal 1,62m, d.h. mein BMI ist an der oberen Grenze knapp zu übergewichtig. Ich seh aber nicht so aus, niemand denkt von mir, dass ich über 60kg wiege. Insofern ist das Gewicht, welches auf der Waage steht, grundsätzlich erstmal egal. Man muss einfach schauen, wie man sich wohl fühlt. Und ich werde, egal wie viel ich abnehme, niemals gertenschlank sein. Find ich auch nicht schlimm, solange man meinen Sixpack sieht :alol:

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Childhood is not from birth to a certain age and at certain age
The child is grown, and puts away childish things.
Childhood is the kingdom where nobody dies.

- Edna St. Vincent Millay -


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BeitragVerfasst: 9. Februar 2017, 15:26 
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Zitat:
Ich halte mich ja durchaus für motiviert - aber darauf hab ich wiederum keine Lust. :alol:
Ich brauch meinen Abend, ich bin eh ein sehr schlechter Schläfer und wenn ich nicht (je nach Länge des Arbeitstages) mindestens 1h abends Zeit zum essen lesen oder fernsehen habe, komme ich nicht zur Ruhe. Da ich versuche um 23h unter der Woche das Licht auszuschalten, versuche ich vor 21.30h mit Abendessen durch zu sein, das klappt auch meistens.
Auf das Abendessen verzichten könnte ich nicht, wobei ich direkt nach dem Laufen auch keinen Hunger habe.

Dann mach ich lieber am Wochenende eine Einheit Sport mehr. Abends und im Dunkeln zu laufen macht mir schon dreimal keinen Spaß, vor allem nicht, da ich ausschließlich unbefestigte Wege laufe. Achja, und 10km lauf ich auch selten, eher 6-8km unter der Woche, jetzt am WE wollen wir mal wieder 12km laufen.

Ich hab Marathontraining, da gibt es im Moment keine Entschuldigung, solange keine Knochen gebrochen sind oder wild Blut spritzt oder ich tot umgefallen bin. Zumindest trainiere ich im Moment nur einmal am Tag und schlafe morgens etwas länger. Die Wochenenden sind für lange Läufe bzw. die nächsten beiden kommen auch noch Langstreckenflüge dazu, da sieht es ohnehin mit Jetlag und quasi keinem Schlaf ziemlich bitter aus. Aber deswegen reagiere ich auch durchaus verständnislos, wenn Leute rumlamentieren, sie hätte keine Zeit oder irgendwas. Da kann ich nur müde drüber lächeln. Ich will das nicht hören, denn ist nur ein Code für "ich will nicht". Ich muß bei mir eher aufpassen, dass ich es nicht völlig übertreibe, ich neige grundsätzlich zu "höher weiter schneller mehr" und weiß inzwischen, dass selbst ich nicht unbesiegbar bin.

Zitat:
durch das Laufen sind vor allem meine Oberschenkel viel definierter geworden. Das ist schon ein schönes Gefühl, da trägt man auch einfach gerne mal wieder eine enge Hose.
Ich finde ja nichts ekliger (und ja ich finde es echt ober eklig) als Wabbel. Ich habe auch eine Sanduhrfigur und finde die grundsätzlich von der Form auch sehr schön, weil man eigentlich alles tragen kann. Aber es darf meiner Meinung nach kein Gramm zu viel dran sein, sonst spannt eben entweder die Hose oder es bilden sich Fettpolster oberhalb des Gürtels, die sich schon beim anfassen wie totale Schwabbelmasse anfühlen. Widerlich.

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BeitragVerfasst: 9. Februar 2017, 16:27 
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schnucki hat geschrieben:
Ich habe in der Vergangenheit zwei oder dreimal versucht das zu thematisieren, ohne Erfolg. Also halte ich mich raus. Ist das richtig? Ich weiß es nicht :asad:
Hat vielleicht jemand eine Idee zu dem Thema (restlicher Text weiter oben)?
Irgendwie geht mir das grad nicht aus dem Kopf :?


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BeitragVerfasst: 9. Februar 2017, 16:35 
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Ich find das ganz schwierig. Ich denke, wenn Kinder stark übergewichtig sind, gibts da vermutlich eher Möglichkeiten. Grundsätzlich kann man Eltern ja erstmal nicht in die Erziehung reinreden. So lange der Knabe also nicht eine extreme Abweichung von der Norm aufweist, wird es "von außen" schwierig.

Wie sieht er das denn? Hast du einen Draht zu ihm? Kannst du ihn mal direkt ansprechen? Ähnlich deinem vorher geäußerten Wunsch: deine Eltern sind alkoholkrank, benötigst du Hilfe?

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