maharani hat geschrieben:
wundert mich eigentlich, daß es in der Sono nicht erkannt wurde
... spricht ja nicht gerade für eine qualitätsvolle Sonoausbildung der Ärzte.
Die Aussage des 1. Arztes in der Notfallambulamz war ja der Verdacht auf Kompartment, deshalb zur Beobachtung auf Station. Da war die Flüssigkeitsansammlung im Gewebe noch immens und laut ihm hätte man einen möglichen Riss unter den Umständen weder bei der Sono noch beim MRT gesehen. Also Ruhe und Abwarten, dass die Flüssigkeit abgebaut wird, dann sieht man mehr. Klang erstmal plausibel. Wir hatten dann eigentlich fest mit einem MRT gerechnet, wenn die große Flüssigkeitsansammlung halbwegs weg ist.
Nach der Entlassung war er noch 2x in der Klinik zur Nachkontrolle, jeweils im Abstand von einer Woche. Dort wurde das Bein nun vom Oberarzt begutachtet. Diagnose: Immer noch etwas Flüssigkeit vorhanden, sieht aber gut aus. Noch eine Woche schonen und dann kann er wieder voll arbeiten. MRT wird nicht gemacht, ist doch alles top. Die schon sichtbare Delle im Bein wär normal, ist halt jetzt ein Schönheitsfehler, Muskelfaserriss ist das nicht.
Nach der letzten Untersuchung in der Klinik sind wir dann zur Hausärztin, weil der Oberarzt sich weigerte erneut krank zu schreiben. Mein Freund war aber immer noch nicht schmerzfrei und volle Lastaufnahme nicht möglich.
Die schrieb sofort nochmal 2 Wochen krank und sagte, sie könne sich nicht vorstellen, dass es auch in 2 Wochen schon wieder gut ist. Wir warten erstmal und dann soll er in 2 Wochen nochmal reinkommen. Zudem "überwies" sie ihn an einen Orthopäden in der Nähe und schrieb noch ihre Empfehlung dazu was nochmal überprüft werden sollte. Da stand nun das erste Mal der ärztliche Verdacht auf Muskelfaserriss im Raum.
Also zu Arzt Nr.3, dem besagten Orthopäden.
Erneut Sono, Ergebnis immer noch Flüssigkeit da. Muskelfaserriss niemals, bloß noch restliche Flüssigkeit von dem ehemals großen Hämatom. Alles normal, kann arbeiten gehen.
Gut, nach 3 Fachärzten mit selber Aussage hat man dann irgendwann auch keine Lust mehr...
Also ist er ab Oktober wieder zur Arbeit. Nach Feierabend klagte er über Schmerzen und Stechen, Ermüdungserscheinungen im Bein. Zum Arzt will er nicht nochmal.
Dann kamen die Knubbel und die Delle wurde stetig größer. Fand er auch komisch, aber so richtig zum Arzt wollte er trotzdem nicht.
Ich hab ihm dann einfach einen Termin bei einem Orthopäden gemacht, der im Bekanntenkreis als gut beschrieben wurde und auch BG-Zulassung hat.
Der schaute sich das Bein an, drückte kurz drauf herum und sagte prompt, hier passt was nicht, da muss jetzt schleunigst ein MRT gemacht werden. Auf Nachfrage was die Delle nun zu heißen hat, hieß es dann prompt: "Na die ist normalerweise typisch für einen Riss, hat da nie einer nach geschaut vorher? Na nun wundert mich nichts mehr. Wir warten das MRT ab. Dann sieht man was ist oder war, machen kann man wahrscheinlich aber nichts mehr. Dafür ist's nun zu lang her."
MRT brachte dann genannte Diagnose.
Gemacht wurde letztlich nichts mehr. Die Delle bleibt nun ein Makel, mit den Schmerzen, die er ab und an hat, muss er leben.
Ich finds im Nachgang nun echt beängstigend und wir waren auch zwischenzeitlich stinksauer, dass es 4 Ärzte brauchte bis die richtige Diagnose gestellt wurde und man vorher auf Nachfrage immer hingestellt wurde als sei man total blöd, obwohl die Sorge ja berechtigt war!