Lexi hat geschrieben:
Normale Stürze wie mal auf nassem Gras rutschen etc, muss ein Fohlen wie ein kleines Kind aushalten können. Die Stürze, die zu ernsthaften Verletzungen und Brüchen führen, kann man versuchen zu vermeiden und die sind ganz anderer Natur.
Ablegen auf Steinboden, aufhängen im Halfter, festlegen in der Box/Unterstand (so hat sich der Jährling einer Freundin den Hals gebrochen) - das ist das gefährliche.
Das stimmt – und auch nicht. Richtig ist, dass viel bei den von dir beschriebenen "Spezial-Situationen" (also bei Vorbereitungen auf Fohlenschauen, Verladen, etc.) passiert. Aber auch in der Aufzucht kann es bei ganz normalem Pferdeverhalten (vor allem in Hengstherden) zu üblen Schäden und Frakturen an Hals oder Becken kommen.
Es ist richtig, dass die Fohlen sich oft beim Hinfallen nichts tun, genau wie kleine Kinder. Aber: Es passiert auch sehr häufig, dass die Fohlen Schäden davontragen, die der typische Züchter entweder nicht erkennt oder ignoriert. Beispiel: Superkorrektes Fohlen gerät in den Holzzaun, bleibt relativ unspektakulär mit einem Vorderbein etwas hängen. Geht nicht lahm, aber bereits eine Woche später sieht man, dass sich der Huf schief abläuft. Osteopathische Korrektur und die Unterstütung eines guten Schmieds haben das zügig repariert. In den meisten Fällen würde so etwas ignoriert (nach dem Motto: Wächst sich von selber aus). Tut es meist aber nicht. Das sind dann Pferde, die auch normaler Belastung üblicherweise nicht lange standhalten, die entweder Sehnenschäden oder Arthrosen in dem betreffenden Bein entwickeln oder an anderer Stelle kompensieren müssen. Und das ist halt blöde, weil es Sachen sind, die man hätte vermeiden können. Sehr viele Pferde, haben in irgendeiner Form Probleme, die auf derartige Ereignisse zurückgeführt werden können.
Bei vielen ist es nicht so offensichtlich wie in dem oben genannten Beispiel. Dann wird es schwierig. Was ich besonders schade finde, dass sich immer noch nicht herumgesprochen hat, dass auch bei der Geburt (und es muss keine Maidenstute oder Schwergeburt sein, dass etwas passiert) osteopathische Probleme entstehen können. Nicht korrektes Fundament beispielsweise entsteht gerne mal bei Züchtern, die es mit der Geburtsunterstützung übertreiben (an den Beinen ziehen). Ansonsten kann bei einer Fohlengeburt alles an osteopathischen Problemen entstehen, was auch bei unseren Geburten passieren kann. Und – zumindest für unsere Region kann ich das sagen – ist osteopathische Kontrolle/Betreuung der Babys inzwischen nahezu Standard.
Ich weiß ja, dass der Pferdemarkt auf dem Hund ist und in der Aufzucht mir jedem Euro gerechnet werden muss. Andererseits kann man für ein gesundes, korrektes und dadurch letztendlich auch bewegungsstärkeres Pferd mehr verlangen als für einen mit verdrehten Flossen.