So, nach den ersten beiden Tagen gibt es jetzt einen ausführlicheren Bericht.
Da der neue Stall nicht weit vom alten ist, haben wir uns mittags zu Fuß auf den Weg gemacht. Falko war auf den letzten hundert Metern schon etwas am Gucken, weil rund um den Stall Kuhweiden sind.
Wir haben ihn dann direkt auf die Weide gelassen, die Gruppe kam dazu. Es ist eine sehr ruhige Rentnertruppe, die kamen einmal an, es wurde geschaut, gequietscht und dann ging die Hälfte der Herde schon wieder in den Stall. Zwei Wallache haben weiter Kontakt aufgenommen, aber denen wurde es dann allen zu warm draußen und sie sind rein - Falko kam mit an den Stall, traute sich dann aber nicht rein. Man sah einfach, dass er eine größere Gruppe nicht kennt. Als wir gegangen sind, lief er, wenn einer auf ihn zu ist, immerhin nicht mehr weg, sah aber schon etwas verheult aus
In der Nacht hab ich dann kaum geschlafen und mich wie eine Mutter gefühlt, deren Kind das erste Mal auswärts schläft.
Bin dann heute Morgen um halb neun hingefahren, da standen alle auf der Weide und er mittendrin - hundert Meter weiter sah man die Kühe auf der Weide, mit ruhig Grasen war noch nicht allzu viel, da musste er immer noch glotzen.
Der SB erzählte dann, dass er gestern Abend schon mit den anderen im Stall war und gefressen hat - das fasziniert mich da besonders: Der stellt jedem Pferd einen Eimer Futter hin und die fressen einfach verteilt überm Kraftfutter, ohne dass es Theater gibt, auch wenn einer früher fertig ist
Heute Abend war ich noch mal kurz da, da stand er auch mit allen anderen drin beim Fressen, recht entspannt. Noch etwas "vorsichtig" und er weicht noch, wenn er geschickt wird, fraß aber mit einem Wallach schon vom selben Heu.
Wenn Bewegung in die Gruppe kam, schaute er immer hoch, ob sie ihn "meinen", blieb aber stehen.
Ich war anfangs ja etwas skeptisch, dass er da direkt zu allen dazu sollte, habe da aber dem SB vertraut, der mehr Erfahrung mit Eingliederungen hat und seine Truppe ja kennt.
Ich bin ehrlich auch froh drum, dass wir alles "am Stück" gemacht haben. Klar war der Tag gestern stressig für ihn, aber heute war schon "Alltag" und er kann sich eingewöhnen. Und Platz, auszuweichen ist mehr als genug.
Nun bin ich doppelt froh, dass ich ihn so "früh" in Rente geschickt habe, in ein paar Jahren hätte ich ihm diese große Umstellung nicht mehr zumuten wollen.
Mal schauen, wie lange ich noch täglich hinfahre, aber wahrscheinlich nicht mal die ganze Woche, ich war heute schon relativ uninteressant, als ich auf die Weide gelaufen kam. Bin abgeschrieben.
