Hihi, da sind die Viecher halt aber auch echt verschieden. Deshalb find ich es immer schwer pauschal zu sagen, dass es super ist sie in Rente zu tun oder umgekehrt. Manche rappeln auf Koppel ohne Arbeit und futtermanagement zusammen, andere blühen förmlich auf. Meine bräuchte Arbeit für den Kopf oder ihr Vergnügen auch nicht. Aber die würde laut Meinung mehrerer verschiedener TA als Totalrentner nicht mehr alt.
Ich hab mich deshalb für die andere Variante entschieden: also regelmäßig weiter gymnastizieren. Manchmal frag ich mich durchaus, warum ich ihr - und mir- das noch antue. Auf der andern Seite ist es inzwischen halt einfach mehr Krankengymnastik. Das macht nicht immer Spaß, grade die ersten 10 min sind für mich immer wieder eine gewisse Überwindung. Die ist nicht lahm, sieht von unten auch nicht so dramatisch aus, man sieht halt, dass sie mit dem Spat hinten zu Beginn noch nicht so drunter kommt. Es fühlt sich von oben aber sowas von Kacke an... wenn sie sich dann warm gelaufen hat, macht sie Spaß und alles ist gut. OK, auch da merkt man, wenn man den direkten Vergleich zu dem andern Jungen hat, dass sie nimmer ganz so aktiv ist hínten... kein Wunder bei Spat. aber was ist die Alternative? Wenn ich die nicht gymnastiziere, wird sie immer steifer und man kann zuschauen wie sie binnen kurzer Zeit Muskeln abbaut und dadurch auch wieder schlechter läuft --> Trotz Koppelgang und Schritt spazieren Berg hoch und runter bzw. gradaus ins Gelände. Sprich, ohne dressurmäßige Arbeit läuft sie deutlich schlechter. Solange das so ist und nicht in totale Qual ausartet, hab ich beschlossen durchzuhalten
Allerdings gibt's durchaus Leute die das Pferd nicht kennen, mich nicht kennen, die erst wenn man sagt wie alt der Gaul ist sagen: boah, die sieht aber noch richtig gut aus. Um dann kurz danach wenn sie sehen, dass ich die schon auch mal kurz anpacken muss zu sagen: Muss man denn so ein altes Pferd noch voll reiten? Ja, was glauben die denn warum der Gaul so dasteht wie er dasteht? Vom in die Luft gucken kriegen die keine Muskeln ;) und nun war meine halt noch nie so, dass sie freiwillig nach Arbeit schreit. Wenn man einen hat, der immer eifrig war und der will irgendwann so gar nicht mehr, ist das glaub schon ein Zeichen, dass der Punkt erreicht ist. Wenn man aber so ne trulla hat, die sich schon immer sehr hat bitten lassen, ist es nicht so einfach zu unterscheiden ob sie nicht mehr können oder mal wieder nicht wollen. Ich mach es deshalb daran fest: solange ich sie locker bekomme, sie mir zum Ende der Trainingseinheit wach wird und überm Rücken zieht, wird geritten. Sollte ich irgendwann nicht mehr mit nem guten reitgefühl absteigen, ist Zeit den Entschluss nochmal zu überdenken.