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Ungelesener BeitragVerfasst: 11. März 2014, 15:53 
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Hallo Zusammen,

wir machen uns etwas Sorgen um unseren Jüngling. Er ist jetzt 5 Jahre alt und ich habe ihn letztes Jahr im Juli gekauft. Da war er 3 Monate unterm Sattel.
Er hat jetzt ca. 1,55 Stockmaß.
Ich hoffe, einige Einschätzungen von euch bekommen zu können. Ich habe versucht die Beschreibung etwas zu gliedern um es übersichtlicher zu machen.

Ausprägungen, die uns Sorge bereiten:


-Kiefer (scheint rechts zu sein) knackt beim fressen vom Boden in unterschiedlicher Lautstärke. Gründe für die Intensitätsänderungen sind derzeit nicht nachvollziehbar
-Neigt zu Kotwasser. Belastungs-, Wetter- und futterunabhängig (sofern kein Getreide gefüttert wird) ca. 1 bis 2 Mal in der Woche. Wird Kotwasser zu stark, bekommt er auch Mauke an einem Bein (das haben wir raltiv gut im Griff)
-Schwierigkeiten bei steilen Bergen bergauf, bleibt häufig stehen und stöhnt.
-Trägt den Schweif schief nach links
-Im Stand: Schont die Hinterbeine häufig (mal links, mal rechts), steht oft über viel Boden (Hinterbeine etwas nach hinten raus)

-An der Longe:
Schritt: sehr guter Schritt, mit leichter Neigung zum Pass (wenn zu eilig/nervös)
Trab: Wenig aktive Hinterhand, Schwierigkeiten mit dem Ausbalancieren, versucht sich z.T. über Eile auszubalancieren
Galopp: Springt linke Hand häufig nach kurzer Zeit mit der Hinterhand in den Kreuzgalopp, springt häufig keinen klaren Dreitakt, rechte Hand mit Mühe länger als zwei Runden im Galopp zu halten.

-Unterm Sattel:
An guten Tagen nicht eilig, mit guter v/a Tendenz und gut am Bein. An schlechten Tagen wie folgt:
Schritt: Gut, mit leichter Neigung zum Pass (wenn zu eilig/nervös *uuuääääh was soll ich machen, versteh nix, lauf mal Pass*)
Trab: Probleme mit der Rechtsstellung (Maul und Genick, versucht seinen Körper auch rechte Hand am liebsten in Längsbiegung nach links zu halten), neigt zu Eile mit wenig selbst angebotener aktiver Hinterhand, zum Teil Taktunreinheit in der Hinterhand (uaaah Alarmzeichen muss abgeklärt werden !!!), Geraderichtung immer sehr schwer (auch an guten Tagen – ist aber ja auch noch ein Jungspund, von daher nicht so dramatisch)), hat Schwierigkeiten Last aufzunehmen
Galopp: Springt häufig keinen klaren Dreitakt, hat Schwierigkeiten Last aufzunehmen, springt aber nicht um.


Mögliche Ursachen/Vorgeschichte:


-Hatte vor dem Kauf letzten Juni bei der Vorbesi bereits mehrfach Ostheopatische Behandlung wegen eines Beckenschiefstandes. Laut Aussage ihrer Ostheo sei dieser aber vor unserem Kauf behoben gewesen. Ankaufsuntersuchung (jedoch ohne Röntgen), war ohne Befund.
-Im Herbst gab es einen Sturz im Gelände, die oben beschriebenen Ausprägungen des Gangbildes waren aber auch vor dem Sturz ab und an wie beschrieben. Generell läuft er Mal eine Woche ganz toll ohne Beschwerden, dann wieder wie oben beschrieben.
-Er ist jetzt 5, hat einen kurzen Rücken und eine abfallende Kruppe mit steilem Hinterbein, könnten es auch reine Wachstumsbeschwerden sein?
-Könnten die Probleme im Bereich Becken oder Knie mit dem Kieferproblem zu tun haben? Die Beine und Hufe sind klar, gut und ok. Vom Gangbild sieht es auch eher aus als wäre in der Etage drüber etwas nicht ganz koscher
-Er wird zwei Mal in der Woche intensiv trainiert, und weitere zwei Mal geritten (je ca. halbe Stunde bis Stunde mit 20 Min. Schritt vor dem ersten Trab, manchmal Gelände, manchmal Platz), ein mal in der Woche Longe oder Bodenarbeit (Stangen o.ä.), wenn er das Gangbild wie oben beschrieben zeigt wird er nicht gearbeitet. Lebt im Offenstall mit Riesenpaddock, spielt viel, ist sehr tollpatschig und passt Null auf sich auf. Er hat ein eher dumpfes "Körperempfinden" im Bezug auf Schmerzen, Wunden, Bisse etc.



Bisherige Maßnahmen:

-Fütterung/Kotwasser: Nach etlichen Zusatzfuttermitteln (Fermentgetreide, Waterstop etc.) bei agrobs Alpengrün Müsli + Heu + Mineralfutter geblieben, da Kotwasser zwar zum Teil kurzzeitig verschwand, aber immer wieder vorkommt. Eine Flohsamenkur ist geplant, falls er Sand im Darm haben sollte
-1. Ostheopathin (war für ein anderes Pferd aus dem Stall bestellt, haben wir uns drangehängt, kommt aber eigentlich nicht aus unserer Ecke): Alle Gelenke abgetastet, keinen Beckenschiefstand festgestellt, Kiefer und Rückenwirbel manipuliert, da hier Blockaden vorhanden waren, Ursprung des Kieferknackens könne diverse Ursachen haben
-2. Ostheopathin (wurde uns von Freunden empfohlen, ca. 3 Monate später)):
Termin 1. Obi hat kaum Reaktionen gezeigt, Beckenschiefstand, Karpalgelenke und Knie wurden wg. Blockaden manipuliert, anschließend Akupunktur, Ursprung des knackens könne diverse Ursachen haben, Schweifschiefstand könne zwei Monate dauern bis er wieder gerade ist, da die Muskulatur durch die Blockaden verspannt war und es länger dauert weil der Muskel so groß ist
Termin 2. Obi hat Reaktionen gezeigt, wieder Karpalgelenke und Knie, zusätzlich ISG (nee, Kreuzdarmbein) und Halswirbel, danach Akupunktur
-TA: Nach dem Sturz hatte sich Obi einen Milchzahn längs durchgebrochen der gezogen werden musste. Zum Kieferknacken wurde gesagt, dass das vorkommen kann und nicht für die Schwierigkeiten verantwortlich sein muss.
-Zahnärztin: Hat nach den Zähnen vor dem Sturz geguckt, keine Haken, keine Fehlstellungen, Knacken kann sie nicht beurteilen, könne man wenn dann auf nem Röntgenbild sehen.

Jetzt die Frage nach dem nächsten Schritt, der auf jeden Fall folgen wird:

-Erneut Ostheopathin 2 holen? Oder eine ganz andere ( Kennt ihr jmd. wirklich gutes im PLZ-Bereich 40...)
-TA holen (hat eine Zusatzausbildung zur Physiotherapie)?
-Direkt in die Klinik fahren um bildgebende Verfahren am besten nutzen zu können?
-Andere Ideen? Oder evtl. doch „nur“ Wachstum?

Lieben Dank schon Mal vorab für eure Meinung.

Jen


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Ungelesener BeitragVerfasst: 12. März 2014, 08:22 
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warum wird der "intensiv" gearbeitet wenn er Taktunrein geht? dieses ewige Renken ist doch auch nicht das wahre :roll: .

wieso habt ihr ein Pferd mit solchen Baustellen gekauft ? :ashock:

wenn ihr Pech habt ist das KDG subluxiert . Lasst den bis Herbst in Ruhe und dann ein Jahr ins Gelände gerade aus. Nicht latschen lassen, "Berg" hoch runter. Alles wohl dosiert.

Spreche aus ähnlicher Erfahrung.

Heu Heu Heu etwas Mifu, etwas Hafer feddisch, dieses ganze Gedöns mit Pülverken bringt eh nix. Wenn er nicht dramatisch abnimmt wegen des Kotwassers .






lg Lulu :knuddel:

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Am Ende wird alles gut und wenn es nicht gut wird, ist es noch nicht das Ende


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Ungelesener BeitragVerfasst: 12. März 2014, 09:19 
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PLZ 40...

Ab nach Leichlingen zu Dr. Nolting.

Wallach von Freunden hatte auch so eine Odyssee hinter sich mit mal lahmen und mal nicht - bei ihm war/ist es das ISG. Problem bestand schon länger, daher zieht sich die Behandlung was hin, ist noch nicht abgeschlossen. Aber ganz aktuell war Dr. Nolting hoch zufrieden und mahnte nochmals zur Geduld.

Gute Besserung!

_________________
Schönen Tag noch - Ilka
Dressur: die Kunst des Pferdes vorauszuahnen, was der Reiter von ihm will!


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Ungelesener BeitragVerfasst: 12. März 2014, 09:53 
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Wohnort: MTK
ich stimme schnucki zu.
Fahr lieber in die Klinik und gehe der Ursache auf den Grund, als weiter für Behandlungen von Symptomen dein Geld auszugeben.
Dr. No kann ich ebenfalls empfehlen!

_________________
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Ungelesener BeitragVerfasst: 12. März 2014, 10:25 
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Hallo,

hier mal ein Foto kurz nach dem Kauf letzten Sommer

Bild


und ein aktuelles

Bild


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Ungelesener BeitragVerfasst: 12. März 2014, 10:28 
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Er wird nur "intensiv" gearbeitet, wenn er wirklich gut läuft.
er läuft auch mal eine Woche am Stück echt prima und dann von heute auf morgen wieder mies.

Beim Kauf waren ja nicht wirklich viele Baustellen erkennbar.
Das einmal vorher ein Ostheo was korrigiert hat fand ich nicht schlimm.
Nun ja, ich werde das mal mit der Familie besprechen.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 12. März 2014, 10:45 
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Danke schon Mal für eure Meinungen

Ähm ja, ISG ist natürlich das Kreuzdarmbein, da ist ein e zu viel. Sollte das rheinische "ne" sein.
Ich tendiere auch zur Klinik, da hat man einfach die besten diagnostischen Möglichkeiten. Entweder fahren wir nach Meerbusch, oder nach Duisburg. Ich würde ungern, bevor man man nicht durch bildgebende Verfahren geschaut hat ob etwas wirklich im argen liegt eine dritte Ostheopathin dran lassen. Nach dem Check-Up mag das sehr sinnvoll sein, aber wir möchten nichts verschlimmbessern. Na klar, soll dann auch alles angeguckt werden. Pferd im Stand, im Gang, unterm Reiter, Sattel, Hufe etc. Das soll ja ganzheitlich betrachtet werden. Wobei die zweite Osteo unsere Trainerin kennt, und sagte, dass wir in der reiterlichen Betreuung ja gut aufgestellt wären…

Bevor wir ihn durchchecken lassen möchten wir aber noch schauen ob wir zumindest Teilbereiche eingrenzen können. Ansonsten würde das Pony wirklich vom Barthaar bis zur Schweifspitze auf den Kopf gestellt werden müssen.

Was ich damit meine:

Unsere Trainerin (hat ungemein viel Erfahrung mit Jungpferdeausbildung, kennt auch wirklich schwierige Fälle) lässt sich am Wochenende mal filmen wenn sie ihn reitet. Dann hat sie den direkten Vergleich vom Gangbild mit mir drauf, und mit ihr drauf. Er läuft wirklich eine Woche gut, und dann einen Tag ganz krumpelig. Wobei das auch immer im Auge des Betrachters liegt. Manche sehen das gar nicht, und würden uns für bekloppt halten weil wir eherein Mal zu viel nen TA oder Osteo dran lassen. Aber gut, da tickt jeder anders…

Dazu muss man sagen, dass Obi sehr extrovertiert und gleichzeitig sehr sensibel ist. Er macht seeehr gut mit wenn er gut drauf ist. Wenn er aber etwas anderes möchte als der Reiter, und man konsequent bei seinem Ziel bleibt ( sagen wir mal ich will ruhig und in Anlehnung antraben, er möchte aber lieber schnell loslaufen), pusht er sich unheimlich schnell auf und wird nervös wie ein Blüter. Er bekommt dann seine Beine kaum koordiniert, und stampft eher als dass er trabt. Das ist auf der Wiese auch manchmal so, in seinem Kopf möchte er schon am Ende des Paddocks sein, seine Beine müssen aber erst noch koordiniert werden, und er „kartoffelt“ dann da lang.

Unsere Trainerin sagt also, dass es natürlich wichtig ist abzuchecken ob da ein ernster Hintergrund vorliegt, aber sie ist der Meinung dass das Hauptproblem seine mangelnde Koordinationsfähigkeit ist. Vielleicht ist er da in der Entwicklung noch nicht so weit, und braucht die Unterstützung für seine Stabilität, da er eher wenig Körperspannung hat. Also gehen wir im Training zwei Schritte zurück und festigen das Bekannte weiter ohne ihn mit neuen Aufgaben zu überfordern. Dabei bauen wir viel Boden- und Stangenarbeit ein, und gehen viele Berge im Schritt, sitzen nicht aus etc. Dazu warten wir ab bis er mit dem Zahnen fertig ist. Das kommt im Moment nämlich noch dazu, und kann ja zu einigen der oben beschriebenen Probleme (Stellung, Last aufnehmen etc.) führen. Wir kennen sie seit Ewigkeiten, sie ist mit ihrem eigenen Pferd auch sehr vorsichtig was gesundheitliche Dinge anbelangt und sie mag Obi auch sehr gerne. Da bin ich mir also sicher, dass die für ihn auch nur das beste will.

Wenn das dann durch ist, fahren wir in die Klinik. Blut würden wir dann auch abnehmen lassen (wenn schon denn schon). Kann man darüber auch PSSM abchecken lassen?

Da wir ziemliche Stoffwechselkrankheitsschisser sind, bekommt Obi eh eine sehr stärkearme Kost (Alpengrün Müsli ohne Getreide und Heu, keine Leckerchen, kein Obst, und im Sommer nur halbtags Weide).


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Ungelesener BeitragVerfasst: 12. März 2014, 13:30 
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nach meerbusch würde ich wegen dieses problems nicht fahren.
da gibt es bessere Spezialisten in der gegend.
Novak ist sicherlich nicht schlecht,aber eigentlich eher wegen beinen und zähnen bekannt.
ich fände leichlingen da schon die deutlich bessere adresse.

einen guten osteopathen, der gleichzeitig auch TA ist, könnte ich dir nennen (schick mir einfach ne PN, dann gebe ich dir die kontaktdaten). ich finde es wichtig, dass osteopathen gleichzeitig TA sind, denn die werden dir bei bedarf auch sagen, dass es sich bei dem problem eben um etwas handlet, was schulmedizinisch abgeklärt/behandelt werden muß.

kiefergelenksknacken kenne ich zum einen, wenn Kiefergelenk und PFanne nicht 100%tig zueinander passen. das könnte sich in deinem fall vielleicht noch wachstumsbedingt geben. in späteren zeiten könnte sich evt. daraus mal eine arthrose entwickeln. in diesem fall muß man immer penibel auf die zahnstellung achten, um das keifergelenk zu entlasten.
ggf. wurde bei einer zahnbehandlung aber auch nicht korrekt gearbeitet und nun ist eine fehlbelastung evt. die ursache.
ein guter, auf zähne spezialiseirter TA kann häufig schon mittels eines tastbefundes einen ersten verdacht äußern.
das könntest du z.b. durch den Osteopathen von oben mit abklären lassen, weil der sich neben osteopathie auf zähne spezialisiert hat.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 12. März 2014, 14:53 
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Fahr nach leichlingen. Dr. No oder von platho. Sind nicht teuer als der haus ta.

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Nicht ärgern! Nur wundern.....


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Ungelesener BeitragVerfasst: 13. März 2014, 09:59 
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Dr. Nowak ist fachlich super - aber menschlich ..... :roll: :roll: Sehr speziell sag ich mal - meine Alte war da immer durch den Wind und total hibbelig - bei anderen TÄ und in anderer Klinik dann die Ruhe selbst.

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Schönen Tag noch - Ilka
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Ungelesener BeitragVerfasst: 13. März 2014, 13:02 
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Wenn die beiden Kliniken räumlich in Frage kommen, würde ich auch eher zu Leichlingen oder Müggenhausen tendieren. Alles Gute!


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Ungelesener BeitragVerfasst: 13. März 2014, 13:16 
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Trinity, ich bin in Bezug auf das Thema PSSM nicht ganz neutral :mrgreen: aber als ich mich eben so durch Deine Liste der Symptome las, die Fotos sah (Haffi !).... ich würde PSSM an Deiner Stelle testen lassen. Bei Haffis scheint PSSM ähnlich häufig aufzutreten wie bei Kaltblütern und den klassischen Westernpferderassen, die geschilderten Symptome passen pi mal Daumen auch dazu, der Verdacht ist also nicht ganz so weit hergeholt.

Test geht via Blutprobe oder auch via Haarprobe (mit Wurzeln !), schau' mal auf der Website von Laboklin nach, Haare kannst Du auch selber einschicken, könnte evtl. günstiger sein als Blutprobenuntersuchung.

Was Du evtl. noch ausprobieren könntest, bevor Du in die Klinik fährst - versuche, die körperliche Belastung mal für ein oder zwei Wochen möglichst gleich zu halten, ihn also möglichst jeden Tag in gleichem Maße zu fordern und ihm nicht - beispielsweise - nach einer Reitstunde einen Ruhetag zu geben. Reite oder führe ihn vor der eigentlichen Arbeit mindestens 15, besser 20 Minuten locker im Schritt und Trab warm und fordere ihn dabei nicht zu stark, lass' ihn sich ganz langsam "warmbrummeln". Nach der Arbeit ein ähnlich gestaltetes Cool-Down-Programm. Wenn er hierauf gut anspricht, wenn er also nach ein paar Tagen gleichmässiger Arbeit ohne große Schwankungen (in Form von beispielsweise reitfreien Tagen) besser läuft als vorher, könnte das ein Indiz dafür sein, das er PSSM-Träger ist und dementsprechende Muskelprobleme hat bzw. bei schwankender Belastung entwickelt.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 17. März 2014, 17:26 
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Hallo,

danke für euren Input.

Wir haben uns jetzt für Klinik entschieden und werden Mitte April, früher ist leider nicht möglich, nach Meerbusch fahren.
Haben bei unserem Alten (Spondylose und Arthrose im Knie) gute Erfahrungen mit Dr. Zehl gemacht und fahren daher wieder dort hin.

LG Jen


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Ungelesener BeitragVerfasst: 6. Mai 2014, 12:42 
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Hallo Zusammen,

Nach einigen Wochen gründlicher Überlegung, ob und was ich schreibe, habe ich mich nun für eine ausführliche Darstellung unserer bisherigen Odyssee mit Obi entschieden.
Da das Internet ja bekanntlich nicht vergisst, habe ich mich jedoch dazu entschieden die Namen der behandelnden Ärzte, Ostheopathen etc. zu anonymisieren. Ich hoffe ihr habt hierfür Verständnis.
Ich fange Mal beim ersten „Akt“ an,
Klinikbesuch im April:
Vor Ort ging alles ziemlich schnell. Der TA "A" hat sich Obi am Halfter auf dem gepflasterten Hof einige Runden vortraben lassen, linksrum, rechtsrum, ein Griff an den Schweif. Dann stand die Diagnose fest: Ataxie. Oh Schreck.
Seine Worte: „Mädels, den werdet ihr nie reiten können. Höchstens ein bisschen im Gelände, aber auch dort ist es eine Frage der Zeit bis er umfällt und sich einer verletzt. Ihr habt ihn noch nicht lange, versucht ihn zurückzugeben“. Die Alternativen in seinen Augen: Rente oder … der letzte Gang.
Wir haben dann noch Röntgenbilder von der Halswirbelsäule gemacht um ein etwaiges Trauma darzustellen. Ohne Befund. Laut Docs Aussage sei aber bei 80 % der Ataxiepferde die Ursache nicht zu finden. Weitere diagnostische Untersuchungen seien nicht notwendig, da die Diagnose eindeutig sei – so der Arzt.
- Schöne sch***....

Tränenreiche Heimfahrt und dumpfes Entsetzen, jedoch noch keine Zweifel an der Diagnose, da seine Koordinationsschwierigkeiten etc. schon in das Ataxiebild passen.
„Zweiter Akt“, Zweite Meinung:
Am nächsten Tag hatten wir den ersten Schock überwunden (ein bisschen zumindest). Uns war schnell klar, dass wir bei der Schreckensdiagnose eine zweite Meinung einholen wollen. Das Schicksal eines jungen Pferdes an einer 5 minütigen Untersuchung festzumachen kam für uns nicht in Frage. Auf Empfehlung mehrerer Freunde haben wir dann Doc „B“ gerufen. Er gilt als unglaublich unzuverlässig, aber auch als sehr guter Diagnostiker. Nach einem Fehlversuch kam er dann am Karfreitag (!), und hat sich das Pony ca. 1,5 Stunden lang angesehen. Am Halfter an der Longe, ausgebunden an der Longe, über Stangen, überm Sprung, unterm Reiter, auf hartem Boden mit Beugeprobe beider Knie (ohne Befund).
Sein Eindruck: Ziemlich kurze Hufe, Vermutung einer Blockade oder einer anderen Störung im Kreuzdarmbein oder der Lendenwirbel, die die Unklarheit im Gang hervorruft.
O-Ton: Ein astreiner Ataktiker ist der für mich nicht. Aha. Soso. Zudem ist das rechte Kiefergelenk nicht in Ordnung, daher das knacken. Das sei aber recht schwierig zu röntgen, und zudem eine Nebenbaustelle der wir uns zunächst noch nicht widmen.

Wir haben uns dann beratschlagt und er hat uns für vier Tage Entzündungshemmer/Schmerzmittel mitgegeben. Er sagte wenn es ausschließlich eine Ataxie ist, dürfte es nicht besser werden, da eine Ataxie nicht schmerzhaft ist. Es wurde besser. Zumindest für drei Tage. Aber die Unklarheit des Gangbildes war nicht komplett weg. In engen Wendung rechte Hand oder Schulter herein, also immer wenn er Gewicht aufs rechte Hinterbein aufnehmen muss, ging er kurz lang.

Wir haben dann mit dem TA "B" telefoniert und die Alternativen sahen lt. TA wie folgt aus: entweder in einer Klinik eine Szinti machen lassen, oder es mal für längere Zeit mit Entzündungshemmern probieren, ihn dabei aber weiter arbeiten, damit die Muskulatur die Wirbelsäule stabilisiert. Auf unsere Frage nach eine ostheopatischen Behandlung riet er ab. Er hat von dem Berufsstand scheinbar keine gute Meinung. Ich habe aber eigentlich gute Erfahrungen gemacht (zumindest bei Menschen). Wir haben uns dann (fürs erste) für die zweite Variante entschieden. Leider hat es dann über eine Woche gedauert bis wir die Medis hatten. In der Zwischenzeit haben wir ihn nicht gearbeitet, weil wir ja auch nicht möchten dass er Schmerzen hat.

Nun steht er seit einer knappen Woche unter Medis und es wird leider dieses Mal nicht besser. Ob es an der komplett trainingsfreien Zeit liegt? Er hat schon viele Muskeln verloren und wirkt als wäre die Hinterhand recht instabil. Wir haben ihn nun einige Tage vom Boden aus gearbeitet (bergauf bergab laufen, longieren etc.) und zwei Mal kurz (5min) drauf gesessen um zu schauen ob der Bewegungsablauf unterm Reiter anders ist als an der Longe). Er läuft nach wie vor auf Beiden Händen hinten ungleich. Mit Reiter stärker als ohne. Insgesamt eierig, schleift die Zehen übern Boden.

„Dritter Akt“
Wir haben nun doch eine Ostheo angerufen und die ganze Geschichte geschildert. Sie war sehr interessiert und sagte sie kommt heute zum anschauen vorbei. Behandeln wird sie ihn im Moment noch nicht, da das unter Medis nicht ratsam/erlaubt ist. Die Muskeln reagieren ja unter Umständen ganz anders. Die Ostheo arbeitet auch mit zwei Kliniken aus unserer Umgebung zusammen. Beide haben einen guten Ruf, aber leider kein Szinti.

Was tun ist jetzt die Frage......


Sorry für den langen Text

Verzweifelte Grüße

Jen


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Ungelesener BeitragVerfasst: 6. Mai 2014, 14:11 
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Registriert: 12. März 2009, 14:26
Beiträge: 9838
Wohnort: Hedwig Holzbein
schreib mir mal eine PN woher du kommst und bei wem ihr in Behandlung gewesen seid. Vielleicht fällt mir ja noch was dazu ein

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