Hallo Zusammen,
wir machen uns etwas Sorgen um unseren Jüngling. Er ist jetzt 5 Jahre alt und ich habe ihn letztes Jahr im Juli gekauft. Da war er 3 Monate unterm Sattel. Er hat jetzt ca. 1,55 Stockmaß. Ich hoffe, einige Einschätzungen von euch bekommen zu können. Ich habe versucht die Beschreibung etwas zu gliedern um es übersichtlicher zu machen.
Ausprägungen, die uns Sorge bereiten:
-Kiefer (scheint rechts zu sein) knackt beim fressen vom Boden in unterschiedlicher Lautstärke. Gründe für die Intensitätsänderungen sind derzeit nicht nachvollziehbar -Neigt zu Kotwasser. Belastungs-, Wetter- und futterunabhängig (sofern kein Getreide gefüttert wird) ca. 1 bis 2 Mal in der Woche. Wird Kotwasser zu stark, bekommt er auch Mauke an einem Bein (das haben wir raltiv gut im Griff) -Schwierigkeiten bei steilen Bergen bergauf, bleibt häufig stehen und stöhnt. -Trägt den Schweif schief nach links -Im Stand: Schont die Hinterbeine häufig (mal links, mal rechts), steht oft über viel Boden (Hinterbeine etwas nach hinten raus)
-An der Longe: Schritt: sehr guter Schritt, mit leichter Neigung zum Pass (wenn zu eilig/nervös) Trab: Wenig aktive Hinterhand, Schwierigkeiten mit dem Ausbalancieren, versucht sich z.T. über Eile auszubalancieren Galopp: Springt linke Hand häufig nach kurzer Zeit mit der Hinterhand in den Kreuzgalopp, springt häufig keinen klaren Dreitakt, rechte Hand mit Mühe länger als zwei Runden im Galopp zu halten.
-Unterm Sattel: An guten Tagen nicht eilig, mit guter v/a Tendenz und gut am Bein. An schlechten Tagen wie folgt: Schritt: Gut, mit leichter Neigung zum Pass (wenn zu eilig/nervös *uuuääääh was soll ich machen, versteh nix, lauf mal Pass*) Trab: Probleme mit der Rechtsstellung (Maul und Genick, versucht seinen Körper auch rechte Hand am liebsten in Längsbiegung nach links zu halten), neigt zu Eile mit wenig selbst angebotener aktiver Hinterhand, zum Teil Taktunreinheit in der Hinterhand (uaaah Alarmzeichen muss abgeklärt werden !!!), Geraderichtung immer sehr schwer (auch an guten Tagen – ist aber ja auch noch ein Jungspund, von daher nicht so dramatisch)), hat Schwierigkeiten Last aufzunehmen Galopp: Springt häufig keinen klaren Dreitakt, hat Schwierigkeiten Last aufzunehmen, springt aber nicht um.
Mögliche Ursachen/Vorgeschichte:
-Hatte vor dem Kauf letzten Juni bei der Vorbesi bereits mehrfach Ostheopatische Behandlung wegen eines Beckenschiefstandes. Laut Aussage ihrer Ostheo sei dieser aber vor unserem Kauf behoben gewesen. Ankaufsuntersuchung (jedoch ohne Röntgen), war ohne Befund. -Im Herbst gab es einen Sturz im Gelände, die oben beschriebenen Ausprägungen des Gangbildes waren aber auch vor dem Sturz ab und an wie beschrieben. Generell läuft er Mal eine Woche ganz toll ohne Beschwerden, dann wieder wie oben beschrieben. -Er ist jetzt 5, hat einen kurzen Rücken und eine abfallende Kruppe mit steilem Hinterbein, könnten es auch reine Wachstumsbeschwerden sein? -Könnten die Probleme im Bereich Becken oder Knie mit dem Kieferproblem zu tun haben? Die Beine und Hufe sind klar, gut und ok. Vom Gangbild sieht es auch eher aus als wäre in der Etage drüber etwas nicht ganz koscher -Er wird zwei Mal in der Woche intensiv trainiert, und weitere zwei Mal geritten (je ca. halbe Stunde bis Stunde mit 20 Min. Schritt vor dem ersten Trab, manchmal Gelände, manchmal Platz), ein mal in der Woche Longe oder Bodenarbeit (Stangen o.ä.), wenn er das Gangbild wie oben beschrieben zeigt wird er nicht gearbeitet. Lebt im Offenstall mit Riesenpaddock, spielt viel, ist sehr tollpatschig und passt Null auf sich auf. Er hat ein eher dumpfes "Körperempfinden" im Bezug auf Schmerzen, Wunden, Bisse etc.
Bisherige Maßnahmen:
-Fütterung/Kotwasser: Nach etlichen Zusatzfuttermitteln (Fermentgetreide, Waterstop etc.) bei agrobs Alpengrün Müsli + Heu + Mineralfutter geblieben, da Kotwasser zwar zum Teil kurzzeitig verschwand, aber immer wieder vorkommt. Eine Flohsamenkur ist geplant, falls er Sand im Darm haben sollte -1. Ostheopathin (war für ein anderes Pferd aus dem Stall bestellt, haben wir uns drangehängt, kommt aber eigentlich nicht aus unserer Ecke): Alle Gelenke abgetastet, keinen Beckenschiefstand festgestellt, Kiefer und Rückenwirbel manipuliert, da hier Blockaden vorhanden waren, Ursprung des Kieferknackens könne diverse Ursachen haben -2. Ostheopathin (wurde uns von Freunden empfohlen, ca. 3 Monate später)): Termin 1. Obi hat kaum Reaktionen gezeigt, Beckenschiefstand, Karpalgelenke und Knie wurden wg. Blockaden manipuliert, anschließend Akupunktur, Ursprung des knackens könne diverse Ursachen haben, Schweifschiefstand könne zwei Monate dauern bis er wieder gerade ist, da die Muskulatur durch die Blockaden verspannt war und es länger dauert weil der Muskel so groß ist Termin 2. Obi hat Reaktionen gezeigt, wieder Karpalgelenke und Knie, zusätzlich ISG (nee, Kreuzdarmbein) und Halswirbel, danach Akupunktur -TA: Nach dem Sturz hatte sich Obi einen Milchzahn längs durchgebrochen der gezogen werden musste. Zum Kieferknacken wurde gesagt, dass das vorkommen kann und nicht für die Schwierigkeiten verantwortlich sein muss. -Zahnärztin: Hat nach den Zähnen vor dem Sturz geguckt, keine Haken, keine Fehlstellungen, Knacken kann sie nicht beurteilen, könne man wenn dann auf nem Röntgenbild sehen.
Jetzt die Frage nach dem nächsten Schritt, der auf jeden Fall folgen wird:
-Erneut Ostheopathin 2 holen? Oder eine ganz andere ( Kennt ihr jmd. wirklich gutes im PLZ-Bereich 40...) -TA holen (hat eine Zusatzausbildung zur Physiotherapie)? -Direkt in die Klinik fahren um bildgebende Verfahren am besten nutzen zu können? -Andere Ideen? Oder evtl. doch „nur“ Wachstum?
Lieben Dank schon Mal vorab für eure Meinung.
Jen
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