@ Thilda
Leider ist mein Spanier wirklich ein Ekzemer und dass er sich schubberte, lag daran, dass ich ihn ohne Decke auf der Weide stehen hatte und er ungeschützt den Fliegebiestern ausgesetzt war - obwohl ich froh wäre, wenn sich das Problem lösen lassen würde, indem ich den Schweif wasche. Ich habe zwar meine Mischung aus verschiedenen Ölen, welche maßgeblich dazu beitrug, seine Mähne und seinen Schweif im letzten Sommer zu retten, weshalb er nun endlich auch eine rassetypische Mähne tragen kann und nicht frisiert wie ein Turnierpferd ins Frühjahr startet, aber er fühlt sich definitiv bei Temperaturen über 20 Grad unter der Fliegendecke auch wohler, als ohne. Ich finde es aktuell nur sehr nschade, dass ich, kaum dass ich ihm die fleecegefütterte Paddockdecke ausziehen konnte, ich schon wieder über das Einhüllen in eine Fliegendecke nachdenken muss. Heute habe ich ihn zwar noch "nackig" rausgestellt, aber vorher gut eingerieben und mein Mann meint, in der Nähe des Spaniers riecht es wie in einer türkischen Dönerbude ... das ist das Knoblauchöl in meiner Mischung
@ allrounder
Böse Fohlenmenschenmutti, die das Pferdekind nicht warm anzieht, bevor es raus zum Spielen geht
Aber
Spassmawechda Bei uns kamen Fohlen sogar zu einer Zeit auf die Welt, als draußen noch Schnee lag und die bleiben auch keinen Tag mit der Mutti im Stall. Klar denke ich, dass ein Fohlenfell in den ersten Tagen nicht unbedingt bis auf die Haut durchweicht werden muss und ich habe auch immer geschaut, dass die Zwerge nicht auf dem kalten Boden lagen, wenn da noch der Frost drin steckte oder gar Schnee lag, aber ich glaube, eine Fohlendecke hätte ich höchstens einem kranken oder lebensschwachen Fohlen zugestanden.
Was ich allerdings noch schlimmer finde, als Fohlen mit Decke rauszustellen, sind die Züchter, die das Fohlen im Februar zur Welt kommen lassen und es normal finden, dass es die ersten acht Wochen nur im Stall steht. So ein Fohlen hatten wir uns mal angeschaut. Das war im April und als ich den Züchter bat, Stute und Fohlen doch mal draußen laufen zu lassen, damit man sieht, wie sich der Hoffnungsträger bewegt, da sagte er mir, dass ich dafür im Mai wiederkommen müsste, weil die Pferde vorher nicht auf die Weide kommen. "Gut", dachte ich, "es muss ja nicht die Weide sein" und fragte, ob er mit der Stute wenigstens mal den Weg hoch und runter traben könnte, damit man das Fohlen in der Bewegung sieht und da sagte er: "Auch das geht nicht, weil die Stute nicht mehr draußen war, seit sie abfohlte" ... das Fohlen war bereits vier Wochen alt!
Nun kann man mich natürlich einen Tierquäler nennen, weil ich - wenn ein Fohlen nachts zur Welt gekommen war, die Stute mit dem Nachwuchs trotzdem morgens raus brachte. Zwar erst mal nur für ein Stündchen, wenn es draußen kalt war oder wenn es regnete, dann liefen Mutter und Kind eben auch mal nur in der Halle oder ich passte den Moment ab, in dem es gerade mal trocken war, damit das Pferdekind sich draußen bewegen kann, aber auf die Idee, meine Stute auch nur zwei Tage, geschweige denn acht Wochen lang in der Box zu lassen, wäre ich nie gekommen.
Und Fohlen sind für das Leben in der freien Natur wirklich so gut gerüstet, dass sie - vorausgesetzt, sie haben einen entsprechenden IgG-Titer und damit ein funktionierendes Immunsystem - keine Decke brauchen.
Vermutlich braucht eigentlich kein gesundes und nicht geschorenes Pferd eine Decke und unsere acht Stuten beweisen das auch, denn sie tragen nie Decken und sind trotzdem gesund, aber ich decke mein Reitpferd und meinen Senior-Trakehnerhengst im Winter mit einer 200 Gramm-Decke oder je nach Wetter eben mit einer Regendecke mit Fleecefutter ein, denn der nun bald 21-jährige Hengst braucht sonst einfach zu viel Energie, um sich warm zu halten und er fängt, wenn er nass wird, auch schnell an zu schnöddern und bei meinem Reitpferd ist die Decke meiner Faulheit und meinem Luxus geschuldet, ein nicht zu dick beplüschtes und immer trockenes Pferd von der Weide holen zu können, wenn ich es reiten möchte. Lilo hat zwar trotzdem Winterfell bekommen, aber im Gegensatz zum letzten Jahr, in dem ich ihn erst spät eindeckte und er aussah wie ein Eisbär, schwitze er dieses Jahr beim Reiten kaum und trocknete auch schnell - und das zählt bei mir dann auch wieder zur Gesunderhaltung

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Geh Wege, die noch niemand ging, damit Du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub
(Antoine de Saint Exupéry)