So, am Samstag haben wir also unseren Wildfang wieder eingesammelt. Sie ist nun 3 1/2 und hat Gottseidank über die 6 Monate auf der Wiese noch ein bisschen zugelegt und sieht jetzt nach etwas mehr Pony aus. Das Zusammenleben mit den beiden 2-jährigen Warmblütern und den 2 alten Stuten hat ihr auch gutgetan, in der Form, dass die verzogene Ponygöre ganz schnell ihren Platz am Ende der Nahrungskette zugewiesen bekam und beim kleinsten Aufmucken ordentlich eingeschenkt bekam von den Großen. Der Respekt gegenüber anderen Lebewesen ist deutlich gewachsen!
Das Rausfischen aus der Herde ging noch ganz gut, das Verladen war allerdings ein 15-minütiges Geduldsspiel. Halfterführig ist sie schon, aber natürlich standen die anderen rufend am Zaun, was nicht so wirklich hilfreich war. Wir wollten aber auch nicht weiter weg, weil wir da mit dem Hänger auf eingezäuntem Gelände standen

Nun habe ich einen höllischen Muskelkater von den langen Minuten, die sie auf der Rampe parkte und mit dem Schädel überall hin wollte, nur nicht nach vorne, was es natürlich zu verhindern galt.
Da hatten wir also schon mal die erste Klärung.
Die zweite folgte Zuhause, wo sie partout nicht in der Waschbox bleiben wollte - da sieht man ja die anderen Kumpels nicht, die daneben am Anbinder standen
Oh Mann, ich hatte echt verdrängt, wie anstrengend diese Kinder sind. Du bist ja nur damit beschäftigt zu gucken, ob nicht wieder irgendeine Kleinigkeit hinterfragt oder nicht verstanden wird. Es fängt ja schon mit diesen Banalitäten wie Hufe ausräumen an. Ich mache das beim Rausholen grundsätzlich in der Box, aber dazu muss Madam natürlich erstmal angebunden werden... Bei 3 Füßen ist alles Bestens, und beim 4. wird nachgefragt.
Aber gut, vieles funktioniert auch dank der Vorbesitzerin. Putzen ist gar kein Thema, Gesichtspflege genießt sie, da haben wir doch schon mal einen schönen Ansatzpunkt. Sie lässt sich auch überall anfassen, sogar die Ohren, und behält schön die Füße am Boden. Die ersten Maßregelungen hat sie klaglos akzeptiert und bleibt einem trotzdem freundlich gesonnen. Das wird runterschluckt und gleich ist wieder gut.
Natürlich musste die total verfilzte Zottelmähne erstmal gekappt werden, das ging auch die ersten 2 Minuten prima, dann wurde es wohl langweilig und man musste anfangen mit dem Kopf zu schlagen. Also gilt es das wieder zu reglementieren. Boah, ist das anstrengend!
Und dem Thema Longieren nähern wir uns auch erstmal wieder ganz langsam an... Obwohl sie sich daran erinnern sollte, dass sie das im Frühjahr schon kennengelernt hatte.
Es ist natürlich auch alles sehr spannend, und es war ja auch grad erst der 1. Tag, und sicher wird man sich jetzt auch täglich an Fortschritten erfreuen können. Aber wenn man so eine langjährige Ehe geführt hat wie das Kleine Schwarze und ich, das ist schon Umstellung ohne Ende.