Ententeich

Wir haben ja den Stall gewechselt, und was uns schon vorher klar war - das ist ein Kranke-Pferde-Stall. Überwiegend bestückt mit Pferden, die aus vielerlei Gründen nicht oder nur ganz behutsam und auf keinen Fall konstant gearbeitet werden dürfen.
Einer hatte mal was mit den Nieren, der durfte nicht richtig gearbeitet werden. Einer hat einen 3er-TÜV, der könnte mal was auf den Pedalen kriegen, also darf der nicht richtig gearbeitet werden. Ein anderer hat laut Osteo-Befund irgendeine Muskelverkürzung linke Halsseite, der darf jetzt nur noch mit Nase auf der Erde leicht bewegt werden, Arbeit schon mal gar nicht. Und so zieht sich das durch, da gibts noch 2 Kandidaten mit diffusen Befunden, die dies und jenes nicht dürfen - und vor allem nicht arbeiten. Bei jeder sich bietenden Gelegenheit wird an die Pferde irgendwas rangeguckt, was den Einsatz eines ganzes Schwarmes von Fachleuten nötig macht, die dann für viel Geld irgendeine halbgare Diagnose ausspucken - und natürlich das sofortige Einstellen von jeglicher Arbeit befürworten.

Der mit dem 3er TÜV durfte mich letztens auf einem Ausritt begleiten. Also, im Sand galoppieren ging ja schon mal gar nicht (schade, ich schätze gerade die langen, langen Sandwege dort, weil mein Galopplegastheniker sich da auch mal dauerhaft im 3. Gang einrichtet). Auf dem letzten Kilometer stieg das Reiterlein dann ab, nachdem es vorher von mir wissen wollte, ob ich nicht auch der Meinung sei, dass das Pferd von 2 Stunden Ausritt total müde aussähe. Konnte ich nicht bestätigen, der sah eigentlich nur entspannt und zufrieden aus. Aber was weiß denn ich schon von überforderten Pferden... Jedenfalls wurde das Tier dann das letzte Teilstück nach Hause geführt, weil ein müdes Pferd den Rücken nicht mehr heben kann, und dann ist das Reitergewicht eine totale Fehlbelastung für den Rücken... Ich dachte kurzfristig darüber nach, ob ich eine schlechte Pferdemutti bin, entschied mich dann aber, dass das Kleine Schwarze heute besser zu Fuß war als ich und blieb lieber oben.

Nun kam es wie es kommen musste, wir sind jetzt 3 Monate da, und endlich wurde auch ich mal angesprochen, ich solle doch mal beobachten, mein Pferd ginge doch wohl nicht ganz klar. Nee, tat er auch nicht. Wir hatten Samstag eine kleine Grundsatzdiskussion und ich habe recht deutlich zum Ausdruck gebracht, dass ich mir etwas mehr Hinterbeinaktivität wünschen würde. Daraufhin war die Sache für ein paar Minuten etwas unentspannt und nicht unbedingt taktrein, und genau da bekamen wir Zuschauer. Immer im richtigen Moment

Ja, so ist das, alle finden es ganz toll, wie artig und strebsam mein Pferd ist, aber es will mich auch keiner dabei sehen, wenn ich ihm erkläre, dass das auch so bleiben soll...

Mal sehen, wann der nächst F*** quer sitzt und ich ihn besser nicht arbeiten sollte.

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Though nothing, will keep us together
We could steal time,
just for one day
We can be Heroes, for ever and ever.

*tröst* Hach Adrenalin ... so ist das eben. Manche wollen auch einfahc garnicht wirklich reiten, glaube ich oft.

Die hast du aber immer und überall, die genau dann zugucken, wenn es eben mal unschön wird und auch mal deutlich werden muss.

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Ich bin in einem Alter, da darf ich Menschen auch von Anfang an einfach doof finden - ich hab ja nicht mehr ewig Zeit.

Willkommen im Leben Adrenalin. Da lässt man sich am besten ganz dicke Hornhaut auf den Ohren wachsen. Unser Stütchen hat ja vorne links eine Belastungsrehe, die der Schmied gut im Griff hat. Folglich wird die Dame longiert, geritten und auch anderweitig bewegt. Das sorgt auch immer wieder für blankes Entsetzen.

Und in manchen Ställen, da rotten sie sich halt zusammen. Da hat man mehr "Experten" auf einem Haufen, als die ganze Tierärztliche Hochschule zu bieten hat.

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Schnuppe

Adrenalin, give me five, so geht's bei mir auch.

Neulich in Wunderhausen:

"Du machst ja auch viel mit Deiner..."

Ich:

"Naja, wie oft reitest Du denn, ich sehe Dich immer fleissig rummachen...bestimmt viermal die Woche, oder ?"

Ich bin sieben Tage die Woche im Stall und ich bilde mir ein, insgesamt nicht länger im Stall zu verweilen als der Grossteil der anderen Pferdebesitzer, nur mit dem Unterschied vielleicht, dass ich ca. 95 % meiner Stallzeit am/auf/mit dem Pferd verbringe und 5 % mit Reden. Bei anderen ist das Verhältnis sicherlich etwas...öhm...anders.

Wie Antwortete ich letztens in einem ähnlichen Gespräch: "Ich habe ein REITPferd gekauft, deshalb reite ich es auch...."

Das für mich schon fast Perverse an der Sache - an unserem Stall gibt es ALLES an Bewegungsmöglichkeiten, was nur vorstellbar ist, mit Ausnahme vielleicht von Rennbahn und Laufband - mehrere Hallen, Plätze, Führanlage, Longierzirkel, Ausreitgelände praktisch direkt ab Hof...

Ich verstehe nicht, warum man das nicht nutzt, wenn man denn schon dafür bezahlt und wenn es schon alles am/auf dem Hof ist ?

Aber gut, bei uns am Stall gibt es ja auch Leute, die stellen ihr Pferd in eine Paddockbox, nur um ihm dann den Weg nach draußen zu versperren. Es gäbe auch normale (billigere) Außenboxen, aber neee, das Pferd muss in eine Paddockbox...

Na, du alter Pferdeschinder - mind. viermal die Woche muss deiner ran?



Pass schön auf, dass der nicht auch mal den gelben Schein abgibt, wenn du den so forderst.

Ach, ich kann noch einen draufsetzen. Wir haben jetzt wieder ein Mädel engagiert, was unseren 3 x die Woche vormittags schon mal longieren soll. Hat sich in der Saison gut bewährt, was Kondition und Go angeht. Laufband ist leider weg... Aber ich hör sie schon! Wenn ich demnächst mitten im Sommer (im WAS?) mit Ohrschützern rumlaufe wisst ihr Bescheid.

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Adrenalin, ich führe da jetzt kein Buch drüber, aber mein Pferd hat nur ein oder zwei "Stehtage" pro Woche - da longiere ich dann oder mache das, was bei mir unter "Bodenarbeit" fällt. Zusätzlich geht sie noch ca. 1-3 Mal pro Woche in die Führmaschine und geht derzeit halbtags mit raus auf die Stutenkoppel. Im Schnitt ist einmal pro Woche Reitunterricht, ca. 5-6 Mal im Jahr wage ich mich auf's Turnier und reite da dann bis zu vier Prüfungen pro Tag.

Das Pferd kommt immer noch an die Boxentür, wenn ich abends in den Stall komme. Und in den fünf, sechs Jahren, die ich sie jetzt hatte, ging sie noch nicht einen Tag lang lahm oder war sonstwie ernsthaft krank (Wehwechen kleinerer Art ausgenommen).

Irgendwas muss ich also - aus Sicht des Pferdes zumindest - richtig machen. Sie liebt mich offensichtlich trotz des "enormen Arbeitspensums" noch.

Ich darf mich dann wohl auch mal wieder hier einreihen... bzw den werten herrn ponyhengstjährling

Ich hab nix anders gemacht als alle andere sonsta cuh am Stall... ich glabe, das Tier hasst mich *g*
Weiber links auf die Wiese, dazwischen ein shicker Doppelzaun, dann daneben die Männer WG - direkt angrenzend an den Reitplatz.
Verbunden ist da sganze über einen Stromkreis mit ordentlich Wums dahinter - deshalb macht jeder auch brav den Strom aus, wenn er den Reitplatz nutzen will.

So ich dann gestern auch.... ponymädchen vom Auslauf geholt, Sattel drauf, ab dafür.
Ging auch ne halbe TSunde echt gut. Ok, der Babyhengst war irgendwie Gaga, aber das waren ja gestern alle irgendwie, warum auch immer. Ich sitze also grinsend auf dem pony, weils so fein läuft.... es kann jetzt auch aus dem Schritt angaloppieren, braves Ding.
Hengsti trabt am zaun auf und ab....
und schwupp rast mit das Pony unterm Hintern los wie ne gestörte - wir werden von nem schwazen Pony verfolgt. herr Hengst ist mal eben durch den zaun und meinte mal decken zu wollen. Hilfe

Untersm Strich durfte ich dann feststellen:
- Das biest ist verdammt schnell
- mein pony kann sehr gut gezielt treten, auch im Galopp
- mein pony hat keinen Schiss vor der Gerte, wenn ich damit ein Wesen verhaue, dass an ihren hintern will.

Irgendwann hat das böse Baby dann mal ne Verschnaufpause gemacht, in der ichs geschafft hab, mich aus dem Sattel auf ihn drauf zu stürzen. DAs fand er natürlich mal ganz doof und hat versucht sich loszureißen.... klar, am halfter halten ist auch unmöglich *seufz*


Naja, Ende vom lied - ich hab das Ding steigend und tretend irgendwie vom platz in die Box bugsiert bekommen.

Warum passiert sowas immer ausgerechnet mir?
Vormittags waren schon zig andere Stute auf dem platz, nichts gewesen - wie auch die ganze Zeit davor.
Mein pony ist nicht rossig, die hat sich null komma nichts für den interessiert.

Naja, jetzt wird der Herr halt mehr Zeit in der Box verbringen müssen - Strom an beim reiten ist ja auch keine Lösung.

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"Actually, I prefer to be called ruler of all that is evil, but I will answer to Satan."

Verstehe ich das richtig, da steht ein Jährling alleine?

Versteh ich jetzt nicht so, als würde er alleine stehen

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Katzen erreichen mühelos, was uns Menschen versagt bleibt: durchs Leben zu gehen, ohne Lärm zu machen.
Ernest Hemingway

Die sind aber auf den Wiesen daneben, durch schicke Zäune getrennt

Ich lese daraus, dass es eine Wallach/Hengst-Herde ist, aus der der Junghengst mal eben abgehauen ist.

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Schnuppe

Richtig sternschnuppe. Herr hengst steht natürlich nicht allein.
Steht da doch auch ganz deutlich, männer wg angrenzend an reitplatz. Sonst hätte der lütte da ja auch nicht durchflutschen können.

Links stehen die stuten, auf der teichwiese die männer (mit und ohne klötze) und dann gibts moch seperat die ponys und shettys.

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"Actually, I prefer to be called ruler of all that is evil, but I will answer to Satan."

Wie schrieb ich doch - manchmal komen sie wieder?

Ich betrat gestern den Hof und erlebte noch das Ende des Dramas, das auch ein opferwilliger Angestellte rbeendenmusste, weil Herr Neuzugang sich shcon mehrfach auf dem Weg zum Roundpen losgerissen hatte und über dne Hof spreiselte.

Warum kaufen sich eigentlich Menschen, die mit eher relaxten Exemplaren erziehungstechnisch und unterm Sattel schon überfordert waren, engergiegeladene und bewegunsgfreudige Jungpferde ?

Vor allem wenn dann ein Stallangestellter sich todesmutig an das ungebärdige Ross hängt, das immerhin schon 5 ist, und dann da steht und versucht den zu bändigen - die Besitzerin ist dann aber mit einem Schwätzchen beschäftigt

Nun ja, das Ross ist recht geschickt, es hat die dann endlich beginnende Scheuchaktion von sicher 30 Minuten in usnerem sehr gruseligen RoundPen - 14m Durchmesser, schräg nach innen und nur mit Panels eingezäunt - den benutzt somit eigentlich kaum Jemand für mehr als mal kurz parken oder füttern - trotzdem er mehrfach heftig anklongte schadlos überlebt wei es aussieht

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Ich bin in einem Alter, da darf ich Menschen auch von Anfang an einfach doof finden - ich hab ja nicht mehr ewig Zeit.