Du darfst eine Raubtier-Verdauung (Mensch), nicht mit der eines Fluchttieres (Pferd) vergleichen. Alle Raubtiere machen in der REgel nur 1 x oder 2 x am Tag. Als Raubtier ist die Verdauung ganz anders angelegt, wie bei einem Fluchttier. Bei einem Fluchttier darf der Magen nicht so voll sein, deshalb fressen Pferde langsam über den Tag verteilt (sollten sie zumindest), und scheiden eben alle 2 Stunden aus, damit alles schön am Flutschen bleibt, sozusagen.
Wenn sie in hohen Gangarten Ballast abwerfen, ist der Panik (zumindest innerlich) schon sehr nah.
Wenn es tatsächlich mal drückt, weil nun mal grad die Zeit dafür ist, das merkt man ja als REiter, gibt es immer die Gelegenheit anzuhalten und abzuwarten, und dann sollte eben auch für den Rest des Reitens gut damit sein, wenn es sich um eine normale Verdauung handelt.
Anderes Beispiel, ich mach ja nun relativ oft auch mit Fremdpferden Verladetraining. Standardreaktion am Hänger: äppeln. Wenn es schlimm ist, weil Hänger angstbesetzt, kann das ganz oft passieren in so ner Verladesession, alle 10 minuten 3 Äppel ablassen oder so. Für mich daher auch ein wichtiges Kriterium beim Hängerverladen: scheißt das Pferd oder nicht.
Und wenn es am Anfang viel geäppelt hat, wie verbessert sich dieses Verhalten im Verlauf des Verladestrainings über die nächsten Tage, Wochen, Monate.
Ich hatte eine Stute, die massiv Fahrstress hatte, je kürzer die Strecke, umso schlimmer, die hat in einer 20-Minuten-Fahrt mal eben schnell optisch 50 kg verloren. Da haben wir gaaaanz lange gebraucht, bis sie zumindest nicht mehr beim Anblick des offenen Hängers geäppelt hat, obwohl sie da schon zuverlässig im ersten Anlauf reinging, im Hänger selbst haben wir es bis zum Schluss nicht in den Griff bekommen, aber zumindest war es gegen Ende keine Dünnschiss mehr.
Viel anders kann ich daueräppelnde Pferde beim Reiten auch nicht betrachten, die haben / hatten ein Problem mit dem Reiten.