@Gigo: Hä?! Wir haben doch noch nie den Rücken röntgen lassen und verknöchert kann bei meinem auch noch nichts sein, dazu ist der Befund nicht alt genug - eher beginnend verändert und daher entzündlich aktiv = sehr schmerzhaft! Daher möchte ich das auch per Szintigraphie klären und nicht erst röntgen, weil der Aktivitäts-/Enzündungsgrad dort gut sichtbar ist. Dadurch kann man evtl. auftretende andere Zufallsbefunde im Rücken als Symptomverursacher ausschließen - wenn ich den Wallach schon in Rente schicken muss, dann will ich wenigstens genau wissen, weshalb!
Das Pferd war schon immer sehr weich im Rücken, was leider auch bei zunehmender Ausbildung nicht so recht besser wurde. Also er ist schon viel stabiler und gangstärker geworden über die 2 Jahre, läuft optisch auch "rund" und ist nicht druckempfindlich da oben. Aber man merkt halt vom Sattel aus, dass es ihm nicht so recht gelingt, den Rücken so aufzuwölben, wie es andere Pferde in dem Ausbildungsstand können und tun. Das macht sich besonders bei der versammelnden Galopparbeit bemerkbar, die ihm mit einer riesengroßen 8,5-9er Galoppade ohnehin schwerfällt. Aber auch im Trab schwingt er einfach nicht so recht durch den Körper, obwohl er sehr viel Mechanik und eigentlich auch ein gutes Hinterbein hat. Es wirkt halt immer ein bisschen "badewannig", und VH und HH sind einzeln betrachtet beide sehr gut, passen aber nicht so recht zusammen - besser kann ich es nicht erklären.
Wir haben einen sehr guten und kompetenten Osteopathen / Chiropraktiker zur Hand, der viele Kaderreiter und diverse renommierte Hengststationen betreut, er kommt mehrmals im Jahr aus der anderen Ecke Deutschlands zu uns in den Stall. Im Netz findet man über ihn nur Gutes, u.a. den Begriff "Wunderheiler", damit will ich ausdrücken, dass er wirklich sehr viel sieht und weiß, was er tut. Ich habe noch kein Pferd gesehen, bei dem er nicht voll ins Schwarze getroffen hat, und er behandelt / kontrolliert bei uns jedesmal > 10 Stück. 4jährig hat er bei dem Pferd diverse Blockaden gefunden (ganz normal, da hat ja nis dato noch nie jemand drübergeschaut, wer weiß was der in seiner Aufzuchtzeit getrieben hat...) und den Rücken als Schwachstelle hervorgehoben, wo man eben muskulär und ausbildungstechnisch sehr vorsichtig sein müsse. Das waren wir dann auch, und im nächsten Jahr war die Entwicklung ausschließlich positiv, er fand keinerlei neue Blockaden und auch der Rücken hätte sich nach seiner Aussage immens verbessert. Damals hatte er glaube ich noch kurz die Lendenwirbelsäule akkupunktiert (oder war das im Jahr davor?) und Ozon gespritzt.
Diesen Dienstag war er dann erneut da und hat direkt an der Longe im Trab gemeint, der Rücken gefiele ihm ganz und gar nicht. Auch bei der anschließenden Begutachtung bemängelte er, dass das Pferd ansich schön gut bemuskelt und "im Lack" dasteht, aber eben kurz hinterm Widerrist die Muskulatur fehlen würde - eben da, wo auch die Bewegung optisch nicht durch den Körper geht. Nach extrem gründlichem Untersuchen der Wirbelsäule äußerte er schließlich den Verdacht auf Spondylose. Mit der Aussage es bräuchte natürlich Röntgenbilder, um genau abschätzen zu können, was da im Pferd los sei, aber er wäre sich relativ sicher, dass etwas mit den Wirbelkörpern nicht stimmen würde. Und der Mann weiß leider, wovon er spricht und äußert nichts leichtfertig... er hat extra noch betont, er habe sich bei der Untersuchung besonders viel Mühe gegeben, um keine Panik zu verbreiten, aber nach seiner Erfahrung sei er sich relativ sicher. Irgendwas passiert da lt. seiner Aussage gerade im Rücken, und das sei nichts Gutes. Da er die Bereiterin sehr gut kennt (mit der schon oft über den Rücken des Pferdes gesprochen wurde, so richtig konnte sie sich die Ausbildungsprobleme nämlich auch nicht erklären) und auch meinen Sattel, schließt er ein Reitproblem eigentlich aus, wir haben ja auch nichts am Konzept verändert im letzten Jahr. Ansich ist wohl Spondylose wirklich sehr selten - wenn man so ein Pferd am Laufen halten will, erfordert es schon ein besonderes Management und ist auch nur erfolgsversprechend, wenn z.B. nur eine Stelle zwischen zwei Wirbeln betroffen wäre. Er wollte so schnell wie Möglich Bilder auf CD und dann mit mir absprechen, wie / ob wir das Pferd behandeln wollen.
Wir werden mit der Szintigraphie plus anschließendem Nachrötgen also wahrscheinlich leider nur klären können, wo und wieviel betroffen ist, an einen gegenteiligen Befund glaube ich persönlich nicht.
