Ich reite keine Turniere mehr. Hauptsächlich deswegen, weil ich keinen Spaß mehr daran habe, aber auch, weil ich es mir nicht wirklich leisten kann.
Dabei bin ich schon ganz gut subventioniert. Mein Pferd hab ich mir von meinen Ersparnissen gekauft (damals 5jährig, 5.500€), Ausrüstung ebenfalls. Er steht bei uns zuhause im Selbstversorgerstall, d.h. ich zahle zwar nur Kraftfutter (Raufutter und Stroh zahlt mein Vater, beziehen wir günstig vom befreundeten Nachbarn) sowie Hufschmied, Tierarzt und Versicherung, habe aber dadurch recht viel Arbeit und zudem keine eigenen Trainingsmöglichkeiten.
Ich muss also für ein regelmäßiges Training mehr zeitlichen Aufwand auf mich nehmen als jemand, der sich ein Pferd in Vollpension halten kann. Wenn ich nicht zum Reiten komme, reitet niemand. Beritt wäre a) sehr teuer und b) hier auch wieder nicht möglich ohne Halle/Platz. Ergo- Pferd "steht" auch durchaus mal einige Wochen.
Nachdem ich mein Pferdebudget vor 2 Jahren mal genauer eingeteilt habe, leiste ich mir auch keine unregelmäßigen Turnierbesuche mehr. Es rentiert sich einfach nicht- mein Trainingspensum, "Pferde- und Reitermaterial" brauch ich hier in Westfalen auch in kleinen Prfg nicht mit Gewinnabsicht vorzustellen und selbst wenn wäre der finanz. Aufwand trotzdem noch sehr hoch.
Auch als Fahrer habe ich mich ab und an versucht, konnte zum Glück kostenlos Zugfahrzeug und Anhänger sowie eine Kutsche nutzen, aber schon die Nenngebühren von ca. 30,-€ pro Wochenende + Verpflegung auf dem Turnier sind irgendwann als Studentin nicht gut zu wuppen.
Aber ich habe den Verdacht, dass mir das ganze Spektakel des Turnierreitens mit entsprechenden Trainingsmöglichkeiten und finanziellem Hintergrund sicherlich mehr Spaß machen würde.

Das kann ich dann berichten, wenn ich voll im Beruf stehe. Ich schätze mich aber so ein, dass ich auch dann eher Wert auf ein vernünftiges Auto (bar bezahlt, nicht finanziert) lege und mir gutes Training weiterhin wichtiger sein wird als regelm. Turnierspektakel.