Ich bin mit Val McDermid "Vergeltung" durch, das war wieder ein solider, gut wezulesender Krimi. Ich weiß nicht, ob hier noch mehr die Tony Hill/Carol Jordan-Reihe lesen, deswegen als Spoiler:
Was ich wirklich nervig fand: Ich lese diese Reihe unter anderem so gerne wegen der Beziehung zwischen den beiden, die ja etwas "spezial" ist. Und in jedem neuen Teil der Serie warte ich darauf, dass sie sich endlich mal näher kommen. Am Anfang dieses Bandes sah es tatsächlich mal danach aus - und endet dieses Mal mit einer mehr oder weniger Komplett-Trennung
Jetzt geht die ganze Annäherung im nächsten band wahrscheinlich wieder von Null los - anstrengend.gestern abend habe ich angefangen mit "Ich könnte das nicht: Mein Jahr im Hospiz" von Florentine Degen. Habe aber schon gemerkt, dass das nichts ist, was ich abneds im Bett lesen kann.
Inhalt: Leben und Sterben im Hospiz - aus der Sicht einer jungen Frau. Was verschlägt eine gesunde 20-Jährige, die gerade von der Schule kommt, in ein Sterbehospiz? Sie macht ein Freiwilliges Soziales Jahr. Jeder kann sich unter einem Hospiz etwas vorstellen, aber niemand setzt sich damit auseinander, wenn er nicht muss. Denn für die Menschen dort gibt es keine Hoffnung auf Heilung mehr. Und wer sich entscheidet, dort zu arbeiten, wie Florentine Degen, muss sich mit dem Tod arrangieren. Er gehört zum Alltag. Der einfachste Weg: Distanz aufbauen. Aber genau das will sie nicht. Sie will den Menschen nahe sein. Auch wenn sie dabei auf Widerstände stößt. Und sie muss darüber schreiben, um einen klaren Kopf zu behalten. Denn dass Hoffnungslosigkeit auch befreiend sein kann, ist nur einer der Widersprüche, denen sie sich tagtäglich stellen muss.