Ich wollte mal kurz den Zwischenstand durchgeben:
Den ersten Teil des Trainingsplans haben wir erfreulicher Weise hinter uns.
Die 2 Tage fest stehen fand mein Pferd mehr als langweilig. Also habe ich ihn stundenlang in der Box betüdelt.
Am Tag 3 durfte ich mit 10 min Führen beginnen und dann täglich um eine Minute steigern. Damit er keine Wendungen gehen muß und auf möglichst ebenem Boden geht, sind wir auf den Feldwegen spazieren gegangen. Zum Glück hatte ich immer ein braves anderes Renter-Reha-Begleit-Pferd dabei. Am 2 Tagen war er etwas grell und ist mir auf die Füße gehopst (zum Glück habe ich Stahlkappenschuhe), aber insgesamt war er deutlich ruhiger als erwartet. Er hatte aber auch viel Kopfprogramm (Putzen, Klickern, Massagen, Knuddeln, Misten, an den WE auch mehrmals täglich Bespaßung 3-5h), 24h (=25kg) Heu täglich und Fernsehen von seiner Paddockbox aus auf die Weide bzw. den Reitplatz.
Trotz Stallgamaschen hat er es letzte Woche noch irgendwie geschafft, sich einen gewaltigen Einschuss hinten links zu holen, so dass der TA mehrmals zum vollen Spritzenprogramm anrücken mußte. Das viele Stehen bekommt ihm nicht.
Seit Sonntag (Tag 13) dürfen wir Schritt reiten, beginnend mit 30 min und Steigerung alle 2 Tage um 10 min bis auf 60 min. Wir machen das auch im Gelände wegen des Bodens. Insgesamt hat er sich dank Begleitpony sehr zusammengerissen, aber Sonntag ist im dann doch mal ein ordentlicher Hopser mit 180°-Drehung herausgerutscht, bei dem mir doch glatt die Bügel abhanden gekommen sind.

Gestern war er trotz Dunkelheit zappelig aber anständig. Der Schatten der Stirnlampe war ihm noch etwas unheimlich.
Seit gestern (Tag 14 ) darf er endlich wieder aufs Paddock. Also habe ich ihn zum Aufwärmen erst 30min Schritt geritten und dann eingepackt aufs Paddock gestellt, welche zum Glück einen spitzenmäßigen Boden hat (Reitplatzqualität). Zunächst hat sich mein Pferd ausgiebig seiner Lieblingsbeschäftigung gewidmet: dem Wälzen. Dann allerdings kamen 5 Minuten Buckeleinlage. Ich war so froh, dass ich da nicht drauf saß

. Da hat man erstmal gemerkt, wie sehr er sich die letzten Wochen zusammenreißen mußte. Er ist auch nicht gerannt, sondern hat sich einfach nur den Rücken frei gebockt. Nach den 5 min war es dann auch gut und er stand glücklich noch 1,5h draußen und hat den Pferden auf dem Reitplatz zugeschaut und ist gelegentlich mal ein paar Meter im Schritt gegangen. Jetzt hoffe ich mal, dass das ok war für sein Bein, aber ich hatte das dem TA ja schon diesen kurzfristigen Anfall angekündigt und da hatte er keine Bedenken. Heute erwarte ich eigentlich keinen Temperamentsausbruch mehr.
Unser Schritttraining geht dann bis Ende November bis zur Lahmheitskontrolle. Drückt mir mal bitte die Daumen, dass er dann lahmfrei ist. Ich wäre nämlich auch nicht böse, wenn er, bevor der richtige Winter los geht, wieder gelegentlich aufs Laufband darf. Wir haben nämlich keine Halle und bei Glatteis ist mir Ausreiten zu gefährlich.
Folgende Maßnahmen haben wir jetzt umgesetzt:
Klinik: Gelenkspritze + Spritze in Sehnenscheide
Haus-TA: Hyaloron intravenös
Schmied: Hufstellung vorn dezent steiler, Polsterbeschlag (Luvex) (Klinik meinte 6 WO reichen, HTA empfiehlt 2-3 Beschlagsperioden)
Ostheo: kommt am 23.11. um Fehlbelastungen beim weiteren Antrainieren vorzubeugen
Futter: Orthohyl, MagnoBuild (bekam er vorher gerade als Kur), Schüsslersalze (1,9,11,12)
Sonstiges:
- Paddockgitterplatten wurden mit Sand aufgeschüttet zur Rutschsicherung, damit ich die Verschlussstollen weglassen kann
- anstelle der normalen Stallgamaschen gibt es jetzt BOT
- Reiterin (ich) rennt jetzt zum Yoga, damit ich bald möglichst ausbalanciert und geschmeidig auf dem Pferd sitze

Wenn sonst noch jemandem etwas einfällt, was ich meinem Dicken Gutes tun kann, bin ich für Vorschläge dankbar.