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Ungelesener BeitragVerfasst: 26. Juni 2007, 11:28 
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Das heisst jetzt aber wieder Äpfel mit Birnen vergleichen.
Ich möchte das Schlachten von unterdurchschnittlichen Fohlen auf gar keinen Fall gut heissen - viele davon würden in liebevoller Aufzucht bestimmt sehr brauchbare Pferde werden! Aber ein kommerzieller Züchter muss anders rechnen. Der darf nicht die Produktionskosten zugrunde legen sondern muss die Gesamtkosten nehmen. Sprich im Gegensatz zum Hobbyzüchter hat er keine Eh-da-Kosten, sondern er muss Stall, Stuten etc in seine Kalkulation mit aufnehmen. Auch bei ihm ist es so, dass die Guten den Betrieb tragen und die "schlechten" Geld kosten. Und vor allem ist es bei ihm eben kein Hobby und er erwartet nicht, dass seine Kunden ihm sein Hobby finanzieren, sondern er lebt davon. (Ich bitte um Entschuldigung für den Sarkasmus. Ich gönne es jedem seriösen Züchter, der vernünftig mit seinen Pferden umgeht, dass er seine Pferde für gutes Geld verkaufen kann - aber bitte nur, wenn die Pferde auch gut genug sind und nicht deshalb weil die Aufzucht teuer war!)

Ausserdem: Wenn konsequent alle Pferde für die man beim Vermarkten weniger bekommt, als sie in der Herstellung gekostet haben, an den Haken gehängt würden, dann gäbe es diese Pferde nicht. Es gibt sie aber und zwar jede Menge davon. Sprich es gibt Züchter die bereit sind ihre Pferde zu einem erzielbaren Preis zu verkaufen auch wenn sie damit ein Minus machen. Genauso wie Modefirmen bereit sind, die Vorjahresware mit 70% Rabatt zu verkaufen, obwohl sie dann unter EK verkaufen und die sind dann nicht einmal beleidigt...


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Ungelesener BeitragVerfasst: 9. Oktober 2007, 02:37 
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Ich bekenne mich mal als Züchter auf dem hohen Roß: Unsere Pferde (3-5 Fohlen im Jahr, darunter zum überwiegenden Teil Nachkommen, die erfolgreich im Sport laufen oder als Staatsprämienstuten in der Zucht sind, auch ein Köranwärter dieses Jahr) wachsen hier gesund und artgerecht auf, sehen Schmied, Wurmkur und sind tierärztlich versorgt, sie haben Familienanschluss sowohl an ihre Pferde- als auch an die Menschenfamilie (jajaja, Rosamunde, ich weiß, aber so will ich es!) und somit Kultur. Sie werden schonend über Monate an die Arbeit herangeführt, nicht im Hauruckverfahren in 6 Wochen im Berittstall verkaufsfertig gemacht, kennen was von der Welt, weil sie auf verschiedenen Plätzen / in fremden Hallen / im Gelände geritten werden und haben einfach Grundvertrauen in die Welt im Allgemeinen und den Reiter im Besonderen.

Es sind zum Gutteil für mich meine Kinder (nein, ich brauche sie nicht als Ersatz, habe auch noch drei zweibeinige Nachkommen :-D ), und WARUM sollte ich jemanden sein Hobby dadurch finanzieren, dass ich sie unter Kosten abgebe? tue ich nicht, und da ich eben nicht Hengst xy nehme und bei uns nur entweder sehr bewährte oder eben SPStuten in der Zucht sind, bekomme ich am Ende für jedes Pferd den Preis, den ich haben will.

Recht gibt mir immer wieder, dass Leute zu mir kommen, denen das Pferd an sich ja eigentlich zu teuer ist, die aber schon länger suchen und dann doch den Preis weiter oben ansetzen. Und die kommen dann, reiten Probe und geben das Geld gerne aus, weil man sich auf unseren Pferde einfach wohl und sicher fühlen kann, das Potenzial da ist und sie sowohl im Sport als auch nett ins Gelände laufen.

So ein Pferd ist eine Investition in Freizeitqualität. Wenn dann aber fünfjährig schon die ersten hohen Tierarztkosten kommen, weil das Pferd eben nicht so gesund aufgewachsen ist oder nicht aus so nachweislich gesunden Mutterstämmen kommt, dann meckert jeder.

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Das Denken ist allen erlaubt, vielen bleibt es erspart. Curt Goetz


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Ungelesener BeitragVerfasst: 9. Oktober 2007, 10:38 
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@sahen

Ja, aber was machst Du wenn bei Deiner Nachzucht mal was schief geht? Wenn trotz durchgezüchtetem Mutterstamm, sorgfältiger Hengstauswahl und bester Aufzucht mal einer dabei ist, der einfach nicht gut ist - der z.B. alle Gebäudemängel der letzten 5 Generationen in sich vereinigt, ein Sommerekzemer oder sonst irgendwas.
Rechnest Du dann, dass der auch 5.000 EUR gekostet hat, bis er 4 war und deshalb für 5.000 verkauft werden muss? Das macht irgendwie keinen Sinn, oder?
Eine gute Aufzucht ist Teil der Qualität eines Pferdes und wird daher auch mit bezahlt, aber ein Produktionskostenansatz funktioniert bei Pferden einfach nicht.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 9. Oktober 2007, 17:28 
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Hatten wir bis jetzt noch nicht, aber wenn es denn so wäre, dann würde ich sicher was am Preis machen. Aber ein Pferd mit Potential bis M und eben wirklich kopfklar und gesund (alles, was die letzten Jahre hier geröntgt wurde, hatte mindestens TÜV 1-2) hat nun mal seinen Preis, wie gesagt: Warum soll ich als kleiner Züchter einem Fremden sein Hobby finanzieren?

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Ungelesener BeitragVerfasst: 9. Oktober 2007, 17:58 
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Du hast bei 3 bis 5 Fohlen im Jahr und jahrelanger Zucht noch nie einen schlechteren dabei gehabt? Verkauft ihr nur angeritten oder auch schon als Fohlen?

HAst du mal eine Kalkulation aufgestellt, was der Mindestverkaufspreis für für eins deiner Pferde sein muss, damit du nicht draufzahlst? (nur interessehalber, habe selber so etwas noch nicht gemacht)

Ich hoffe, ich bin nicht zu neugierig :wink:


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Ungelesener BeitragVerfasst: 10. Oktober 2007, 04:48 
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@suomi: Die Hengstfohlen verkaufen wir sehr oft als Absetzer an Hengstaufzüchter. Die Stutfohlen ziehen wir auf. In den letzten drei Jahren hatten wir von fünf vorgestellten Stuten übrigens drei Staatsprämien. Wenn wir mal einen Hengst behalten (es gibt welche, die sind als Fohlen einfach nicht so schick / falsche Farbe / nicht so hübsches Köppchen, eben nicht das, was die Käufer sehen wollen), dann geht er als Jährling zum Aufzüchter und kommt im Herbst zweijährig zurück. Dann wird entschieden, ob er vorgestellt wird oder kastriert. Die Reitpferde bieten wir dann dreijährig im Spätherbst an, die reite ich hier am Hof selber an, und da sie eben ohne Streß und Wechsel der Haltungsbedingungen in die Arbeit kommen, sind sie motiviert und problemlos. Und kosten mich nicht noch teuren Beritt.

Unsere Kalkulation ist nicht so ganz koscher, da ich nur berechne, was ich zahlen muss und einen eher lächerlichen Pauschalbetrag für die gesamte Arbeit rund ums Pferd ansetze:

Deckgeld 800,00 €
Besamungskosten durch TA 300,00 €
Erstversorgung nach Geburt 60,00 €
Equidenpass/Brenngeld 150,00 €
Futterkosten Stute (1Jahr) 1.000,00 €
Futterkosten Jungpferd (3 Jahre) 3.000,00 €
Wurmkur/Schmied 3 J. 480,00 €
Ausbildung (Beritt) 1.600,00 €
Stutenleistungsprüfung 580,00 €

entstandene Kosten 7.970,00 €

Dabei ist der Passus Ausbildung/Beritt der einzige, wo quasi meine Arbeit enthalten ist, alles andere sind reine Fremdkosten. Für Wallache fällt der Posten SLP weg, aber da habe ich an Aufzuchtkosten 1.500 Euro eigene Futterkosten, beim Aufzüchter zahle ich 120 Euro / Monat, also in etwa 600 Euro insgesamt mehr, das gleicht sich also aus. Unter 8.000 Euro kann also kein 3,5-4 jähriges Pferd vom Hof gehen. Wenn man das ganze betriebswirtschaftlich angeht und noch Abschreibungen / Amortisation und die eigene Arbeit (und ich mache viel, die Fohlen bekommen Grundschule, die Zweijährigen gehen als Handpferd mit ins Gelände und haben Grundkurs Bodenarbeit) dazu addiert, ist man locker bei 10.000 Euro.

Ehrlich? Wenn wir nicht so viel Spaß an unseren Fohlen hätten und das eben eigentlich immer noch (teures, arbetisaufwändiges) Hobby Hobby ist, wäre es nicht darstellbar, so wirtschaftlich und so. Derzeit habe ich eine sehr gute Dreijährige, noch dazu in lackschwarz, die ist dann eben mal teurer.

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Ungelesener BeitragVerfasst: 10. Oktober 2007, 13:02 
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Vielen Dank fuer die ausfuehrliche Antwort!


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Ungelesener BeitragVerfasst: 10. Oktober 2007, 15:55 
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Magst Du uns die Anpaarung verraten, yvi?

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Ungelesener BeitragVerfasst: 10. Oktober 2007, 19:37 
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Die ist aber mal schick. Auf das Fohlen bin ich echt mal gespannt :-D. Willst du es behalten? Und was machst du mit der Stute (ausser züchten)?

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Ungelesener BeitragVerfasst: 10. Oktober 2007, 20:46 
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Ungelesener BeitragVerfasst: 11. Oktober 2007, 06:13 
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Habe im anderen Thread auch zur Anpaarung gepostet.

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Ungelesener BeitragVerfasst: 11. Oktober 2007, 09:42 
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sahen hat geschrieben:
wie gesagt: Warum soll ich als kleiner Züchter einem Fremden sein Hobby finanzieren?


Ehrlich gesagt macht dieser Satz keinen Sinn. Selbst wenn Du mir ein Pferd schenken würdest, hätte ich je nach Haltung jeden Monat zwischen 100 und 1.000 EUR Kosten damit. Dem Reiter finanziert der Züchter sein Hobby ganz sicher nicht.
Andersrum wird ein Schuh daraus: Wenn ein Züchter seine minderwertige Nachzucht (damit meine ich jetzt ganz ausdrücklich nicht Deine Pferde, sahen, die kenne ich ja gar nicht - sondern ganz allgemein) zum "Produktionspreis" verkaufen will, dann erwartet er, dass der Reiter ihm sein Hobby finanziert.
Selbstverständlich soll ein gesundes, qualitätvolles Pferd auch gutes Geld kosten, aber es gibt keinen Grund für ein krankes, schlechtes Pferd viel Geld zu verlangen bloss weil die Aufzucht teuer war.
(Wieso sollte ich einem Züchter sein Hobby finanzieren :wink: :alol: )


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