Thesa hat geschrieben:
ja, hab ich durchgelesen. die Tierärzte haben allerdings ausdrücklich gesagt, dass die eisen dran bleiben sollen und der beschlag genauso passt, wie er vorher schon war. mein Schmied hat auch nochmal mit denen telefoniert, um genau zu erfragen, wie ers machen soll. der hat früher sehr sehr viele "besondere" Pferde gemacht, weiß also was er tut.
wenn ich jemanden hätte, der mir das genauso umsetzt, wie in dem link beschrieben, würde ichs ausprobieren. aber ich möchte halt auf keinen fall irgendwen einfach machen lassen, wenn ich nicht sicher sein kann, dass der genau weiß, was er da tut.
morgen sehe ich meinen Schmied und werde ihn mal drauf ansprechen.
die Hufe sind nicht besonders gut ohne eisen! die brechen dann ziemlich schnell. im Sommer sind sie sehr trocken, im winter ist es ok. allerdings kann ich ihn selbst im winter nicht ohne laufen lassen. ansonsten ist die Aufstellung top, er hat auch keine fehlstellung.
lg thesa
Die wenigsten Tierärzte kennen sich doch überhaupt mit Hufen aus, was daran liegt, dass es im Studium einfach nicht hinreichend thematisiert wird. Insofern würde ich da nicht allzu viel drauf geben, auch wenn es natürlich schwer ist, man ist mit der Situation selbst total überfordert und möchte sich dann verständlicherweise auf die Meinung eines Fachmannes verlassen können.
Meine Stute lief auf 3 Beinen und humpelte, sah also richtig richtig schlimm aus, mein Tierarzt (der einen sehr guten Ruf in Sachen Lahmheitsdiagnostik genießt) sprach sich auch sehr deutlich FÜR einen orthopädischen Beschlag aus. Also habe ich ihm meine Gründe erklärt und dass ich es zumindest erst einmal ohne Eisen versuchen möchte (die Stute war bis dato IMMER 4x beschlagen).
Einige Tage nach dem Ta-Besuch wurden ihr also die Eisen abgenommen und sie lief sofort besser, nicht super, aber man sah eine deutliche Besserung.
Lange Rede, kurzer Sinn, beim Kontrolltermin mit dem Ta lief sie so gut, dass selbst er es sich nicht erklären konnte und mir sagte, dass er mit so einer Verbesserung überhaupt nicht gerechnet hatte, weder mit Eisen, aber schon gar nicht ohne.
Das Problem bei der Barhufbearbeitung ist es, erst mal jemanden zu finden, der kompetent genug ist. Jede Sparte hat gute und weniger gute Vertreter, mit der Arbeitsphilosophie der
*GdHK* habe ich bisher aber die besten Erfahrungen gemacht.
Hatte vorher jemanden da, der nach Biernat arbeitete, da wurde mein Vertrauen allerdings ausgenutzt, also sah ich mich nach jemand anderem um und ließ jemanden kommen, der nach NHC arbeitet. Danach war meine Stute stocklahm, also richtig richtig lahm.
Kommt davon, wenn man einfach die ganzen Trachten wegnimmt, habe mir Vorwürfe gemacht, so jemanden an mein Pferd gelassen zu haben, es dann aber unter "Lehrgeld" abgebucht und bin seitdem sehr froh, die GdHK entdeckt zu haben.
Aus welcher Gegend kommst Du denn? Könnte unseren HO mal fragen, ob er jemanden empfehlen kann, der aus deiner Nähe kommt, falls Du noch jemanden suchst.
Habe leider die Erfahrung machen müssen, dass viele Schmiede sich nicht allzu gut mit der Barhufbearbeitung auskennen, das ist wirklich eine Wissenschaft für dich und entsprechend viel Schindluder wird damit getrieben.
Um ihr die Umstellung zu erleichtern, bekam sie täglich Ingwerpulver (anstelle von Metacam o.ä) und das half ihr echt gut, hat sie es mal einen Tag nicht bekommen, sah man sofort, dass sie wieder schlechter lief. Metacam bekam sie nur ganz am Anfang, besonders gut hat es ihr allerdings nicht geschmeckt, das Ingwerpulver fand sie wohl besser.

Gab ja auch immer lecker Äpfel und Bananen dazu.
Was man für die erste Zeit nach Eisenabnahme auch probieren könnte, wären Huf- bzw. Krankenschuhe, je nachdem wie empfindlich er auf die Umstellung reagiert.
Ob man sich nun für oder gegen Eisen entscheidet, liegt natürlich an jedem selbst, aber versuchen kann man es mMn zumindest, es ist halt wichtig, dass die Umstände stimmen, man einen guten Fachmann zur Seite hat, dem man vertraut und der was von seinem Metier versteht, als auch dass man nicht erwartet, sofort wieder "normal" reiten zu können, ohne dass jemals was mit den Hufen gewesen wäre.
Zeit ist da ein ganz wichtiger Faktor, die Erkrankung trat ja nicht über Nacht auf, sondern ist das Resultat von mehreren, zusammenkommenden Faktoren, die in der Summe dann zur Symptomatik führten.
Wie Du dich auch entscheiden wirst, ich wünsche euch alles Gute und dass es deinem Pferd bald besser geht.
