Bei uns ist jetzt irgendwie die Knoten geplatzt. Seit wir beim Reitkurs einmal ein hannoveranisches Reithalfter drauf hatten, hat sie die ganze Zeit Probleme mit ihrer Zunge gemacht, hat ständig nur gespielt und "gezüngelt", wir haben sofort Reithalfter gewechselt und haben sämtliche Reithalfter und Gebissvarianten probiert. Sie hat auch - wohl wegen ihrer Ohrspeicheldrüsen - das Problem, dass sie sehr stark speichelt und das stört sie dann wiederum. Mit Sprenger Ausbildungsgebiss gings gar nicht. Knebeltrense etwas besser, aber immernoch "nörgelig". Mexikanisches RH mag sie auch nicht. Jetzt hat sie das billigste, was ich im Stall gefunden habe, einfach gebrochene, massive, dünne Edelstahlgebiss mit Gummischeiben mit schwedischem RH. Vereinzelt kommt die Zunge noch, aber es wird von mal zu mal besser, sie zieht schön ans Gebiss, dehnt sich endlich auch mal v/a und verkriecht sich nicht nur hinterm Gebiss und ich komme zum Reiten und bin nicht immer nur am Bremsen. Am Wochenende haben wir das erste richtige Turnier, Eignung, mal sehen, ob ich das überlebe. Springen ist für mich super ungewohnt, weil ich meine alte, leicht knallige Stute noch so gewohnt bin, die immer die Sprünge gefressen hat. Der Zwerg galoppiert im Zweifelsfall sehr gemütlich auf die Sprünge zu und ich hab immer Panik, dass sie nicht springt aus dem Tempo und drücke wie blöd. Dann springt sie mit allen Vieren wie ein Osterhase. Am Anfang gingen Oxer gar nicht, das war jedes MAl ein Gedrücke, bis sie endlich drüber war. Nach zweimal Freispringen war das auch vorbei. Jetzt zieht die wirklich jeden Sprung an, auch wenn ich (was ich eigetnlich immer mache) aufm Springplatz Dressur reite. Ihr scheint das Spaß zu machen und einen eingebauten Höhenbegrenzer gibts wohl auch nicht (ein bissl Quidam und Landgraf werden da wohl doch durchschlagen). Jetzt haben wir aber beim Springen unser Tempo gefunden, sie braucht einfach ein bisschen mehr Grundtempo und galoppiert dann aber immer gleichmäßig in dem Tempo weiter, wobei es von unten weitaus langsamer aussieht, wie es sich anfühlt. Dann springt sie auch in schöner Manier, am liebsten immer ein bisschen auf groß, sie macht es sich super passend und zieht alles an. Neulich sind wir mal schön durch einen Sprung durchgerannt, weil ich geschlafen habe und in SChönheit gestorben bin und sie den Sprung nicht angeschaut hat. War ihr egal, beim nächsten Mal hat sie nicht mal gezögert. Demnächst bauen wir eine kleine VS-Strecke und eine erfahrene VS-Reiterin aus unserem Verein wird mir dann mal helfen, da bin ich ja mal gespannt drauf. Im Umgang ist sie einfach Zucker, geht überall hin, am liebsten, wenn ich laufe, dann kann sie sich ja verstecken hinter mir und ich werde im Zweifelsfall zuerst gefressen. Beim Reiten schmeißt sie sich schon mal rum, aber meist geht es mit einer kurzen Diskussion ganz gut weiter, Gerte geht da nur bedingt, aber darauf muss man sich halt einstellen. Nur Anbinden macht uns im Moment etwas Probleme: Im Stall alles kein Problem, nur Waschplatz vorm Stall geht gar nicht, da mussten jetzt schon ein paar Halfter dran glauben, jetzt binde ich sie da gar nicht mehr an, sondern schlaufe nur den Strick einmal durch den Ring, sie probiert es auch ab und an, rückwärts zu laufen, gibt aber auf, wenn der Strick nicht gespannt ist. In der Halle im Voraum das Gleiche. Keine Ahnung, wie ich das ändern soll. Üben ist zwar ganz nett, aber es geht dann zehn Mal gut und beim elften Mal hängt sie wieder im Strick. Zum Glück muss ich sie nur selten in der Halle anbinden. Auf Turnier am Hänger oder LKW wärs auch ganz nett, mal schauen, wie sie das macht. Kompromisse muss man wohl immer eingehen... Gelände ist auch genial mit ihr, weil sie (meist) überall hingeht und echt eine coole Socke ist, Wind etc. machen ihr nichts aus, Autos, Schlepper, LKws sowieso nicht, da ist es doch ganz gut, dass unsere Koppel an einer vielbefahrenen Straße ist... Sie spult sich auch nie auf oder so. Auch wenn ich das Oma-Pferd wahnsinnig vermisse, ist die Kleine in so vielen Dingen jetzt schon mehr MEIN Pferd, wie die Oma es nie war :-( liegt vielleicht auch daran, dass ich die Oma damals "aufgedrängt" bekam, eigetnlich ein anderes Pferd wollte und wir keinen guten Start hatten und die Kleine selbst ausgesucht hatte... aber gelernt hab ich trotzdem von der Oma so einiges und hab ihr eine Menge zu verdanken. Sollte ich die Eignung überleben, gibt es am Freitagabend einen Turnierbericht.
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