Hier noch mal eine Zusammenfassung vom Hessischen Reit- und Fahrverein.
Zitat:
Den Neuerungen im Aufgabenheft Reiten liegen drei Ziele zugrunde: Erstens sollen die Aufgaben hinsichtlich Linienführung, Lektionsabfragen und Schwierigkeitsgrad besser unterschieden werden können. Daraus ergibt sich die Aufteilung in Ein-Sterne und Zwei-Sterne-Aufgaben ab Klasse A. Das erlaubt eine bessere Abstufung der Schwierigkeitsgrade und kleinere Schritte in den Anforderungs-Steigerungen. Zweitens sollen das Gerittensein des Pferdes und die reiterlichen Fähigkeiten noch besser überprüfbar sein. Aus diesem Grunde werden einerseits neue Lektionen und Lektionsabfolgen eingeführt. Zudem setzt sich die Schlussnote nun aus den einfach gewerteten Einzelnoten Schritt, Trab und Galopp sowie den mit Faktor zwei einfließenden Noten für Gehorsam und Durchlässigkeit des Pferdes sowie Sitz und Einwirkung des Reiters zusammen. Drittens wurden die Anforderungen für junge Pferde – innerhalb der verschiedenen Klassen – dem Ausbildungsstand besser angepasst.
Dressur
•Aus den Dressurpferde- und Eignungsprüfungen der Klasse A wird das Rückwärtsrichten herausgenommen, da es vielen jungen Pferden noch zu schwer fiel. Zudem können Dressurpferdeprüfungen der Klasse A nun auch auf einem 20x60-Viereck geritten werden, damit sich die jungen Pferde besser entfalten können.
•In Dressurprüfungen der Klasse A wird vermehrt das Viereck verkleinern oder vergrößern aufgenommen – in A*-Aufgaben im Schritt, in A**-Aufgaben im Trab. Damit soll der Schenkelgehorsam des Pferdes sowie die diagonale Hilfengebung des Reiters überprüft werden.
•In Dressurprüfungen der Klasse L bleiben in L* die bisherigen Anforderungen bestehen, in L** werden aber die Lektionen Schulterherein und Traversalen abgefragt. Auf diese Weise führen die L**-Aufgaben zur Klasse M hin, allerdings ohne fliegende Galoppwechsel jedoch mit starkem Schritt.
•Bei Dressurprüfungen der Klasse M wurden einige Aufgaben verbessert und aktualisiert, zusätzlich gibt es eine neue M**-Aufgabe, um die Auswahl zu vergrößern.
•In den Dressurprüfungen der Klasse S gibt es ab 2012 eine Übergangsaufgabe für sieben- bis achtjährige Pferde mit entsprechend angeglichenem Anforderungsgrad wie zum Beispiel einer Viertel Pirouette statt wie bisher einer halben. Diese Aufgabe – alternativ auf Trense oder Kandare vom Veranstalter auszuschreiben – soll es den jungen Pferden erleichtern, in den S-Bereich hineinzuwachsen.
•Bei Vielseitigkeitsaufgaben gibt es neue A-, L- und M-Aufgaben, die jetzt systematisch aufeinander aufbauen und zum Teil aus dem internationalen Reglement übernommen wurden.
Springen
Die Neuerungen im Springen betreffen vor allem die dressurmäßige Ausbildung von Reiter und Pferd. Entsprechend wurden die alten Standardparcours überarbeitet. Gefordert werden ab 2012 unter anderem Volten, Zirkel und Kehrtvolten im Trab und Galopp, außerdem wird bereits das Einreiten, Halten und Grüßen bei der Wertnotenfindung berücksichtigt. Mit den Anpassungen kommt man auch den Parcoursbauern entgegen. Denn die überarbeiteten Standardparcours sind weitgehend Vorschläge, die bestimmte Vorgaben wie Höhe, Anzahl Steilsprünge, Oxer oder Kombinationen enthalten, und sich unter Einhaltung dieser Vorgaben in bestehende Parcours integrieren lassen. Somit wird der Umbauaufwand bei Turnieren geringer.