Killerfauli hat geschrieben:
muss ich jetzt demnächst statt "such dir einen RL" "kauf dir ein buch" sagen???
Sicher nicht!
Aus Büchern allein hat noch niemand richtiges Reiten gelernt.
Wenn Du dann auch den Idealen Reitlehrer an der Hand hast...
Zitat:
Horst Stern, "So verdient man sich die Sporen"
Der Ideale Reitlehrer:
...Der ideale Reitlehrer trägt Sorge dafür, daß ein jeder seiner Schüler stets nur das Pferd erhält, welches sein Können fördert, seine Schwächen aber ausgleicht;
er duldet keinen Sattel der dem Pferd nicht gut anliegt und dem Reiter nicht passt;
er arbeitet mit jedem nur nach einem schriftlichen vielbedachten Plan, den er am Fortschreiten und Nachbleiben des Lernenden ständig korrigiert;
er läuft im Trab neben dem trabenden Schulpferd einher und zeigt dem Schüler durch eigendes Handanlegen, wie sich ein anstehender Zügel, eine ruhige Hand, ein tiefes Knie, ein treibender Schenkel anfühlen;
er kennt jedes seiner Pferde bis in die verborgensten Regungen hinein und kann bei jedem Fehler sagen: Hier liegt´s am Reiter, hier am Pferd;
er hat ein jegliches so dressiert, daß er ihm mit der Stimme jeden Gang abfordern kann;
auch unterrichtet er Theorie: So fußt das Pferd im Schritt, im Trab, im Galopp - schauen sie diese Tafel hier an, meine Herrschaften! ...und hier wirkt das Gebiß, meine Herren - fühlen sie bitte die Lade! ...und dort meine Damen, können sie beobachten, ob das Pferd aufmerksam wurde durch eine halbe Parade - achten sie bitte jetzt auf die Ohren!...kommen sie auch einmal an diesen Sandkasten, damit ich Ihnen die Bahnfiguren erläutern kann!...ja die Kommandos erkläre ich ihnen auch wohl am besten, bevor ich sie Ihnen zurufe!
auch Dultet er, der ideale Reitlehrer, nie, daß sich in seinen Abteilungen schwache Reiter zugleich mit guten Reitern tummeln;
er ist nie um ein treffendes Wort verlegen;
er weiß um die Wohltat eines Lobes;
er verliert nie die Geduld;
er ist unermüdlich: in seinen kargen Freistunden reitet er die Schulpferde nach, damit sie unter den Fehlern der Schüler nicht unrittig werden;
nie ordnet er seine Lehrtätigkeit dem eigenen Sportehrgeiz, nie die Lehrpferde seinen eigenen unter.
Er hat nur einen einzigen Nachteil: Es gibt ihn nicht.
Zitat Ende.
...schön, schön, ein GUTER Reitlehrer mag in der Regel reichen, oder ist zumindest ein guter Anfang!
Besonders bei "erfahrenen" Freizeitreitern, die ja "reiten können" und nun den tollen Wiesenkauf
- in der Regel ein Schnäppchen, ist wer weiß was für Turniere gegangen, steht nun aber seit x Jahren auf der Wiese (warum nur?!) -
in Eigenregie zu einem Superduper-Quietschwunderpferd formen wollen.
-- JA SOWAS GIBT ES! OHNE WORTE!!--
...könnte ein erster scheuer Blick in echte Fachliteratur kombiniert mit einem Gespräch mit einem RL/Bereiter aber auch viel helfen.
Besonders der Teil der sich mit Ausbildung, Anatomie, Gymnastizierung, Unterbringung, Pflege und dergleichen Beschäftigt, wird dem oben genannten "Fall" vielleicht die Augen öffnen.
(hoppla mein zukünftiges Wunderpferdchen hat ja auf der Wiese so viel von seiner Leistungsfähigkeit eingebüßt und ich kann das nicht in 6 Wochen wieder antrainieren, geschweige denn sofort wieder abrufen...)
Fazit: WENN DU NIX AHNUNG KAUF DIR BUCH
UND FRAG DICH SCHLAU!!
Wobei ich mit "NIX AHNUNG" nicht Killerfauli meine, nicht das da Mißverständnisse entstehen...
Kid Vicious hat geschrieben:
Abgestritten habe ich es auch nicht, dass man durchaus von diversen Büchern etc. profitieren kann (vorausgesetzt man liest das richtige Buch

). Dennoch - und das glaube ich nicht nur, das weiß ich zu 100% - gibt es auch Reiter, die nicht zig Bücher lesen, sich ihr Wissen anders aneignen und dennoch nicht wie ein nasser Sack auf dem Pferd hängen, nur im Maul rumziehen, direkt auf Kandare reiten, einen unpassenden Sattel haben und komplett falsche Hilfen geben. Nein, auch das Pferd sieht zufrieden aus...
Aber ich bin mir sicher, dass ich mir das nur einbilde
Na ist doch schön, das es auch besondere Talente gibt, denen das richtige Reiten in die Wiege gelegt wurde!
Die quasi den korrekten Sitz, die Hilfengebungen usw. mit der Muttermilch aufgesaugt haben...*böseguckt*
Ist ist für Dich:
"NICHT wie ein nasser Sack auf dem Pferd hängen,
NICHT nur im Maul rumziehen,
NICHT direkt auf Kandare reiten,
KEINEN unpassenden Sattel haben
und NICHT komplett falsche Hilfen geben"
schon die Krone der Reiterei, oder doch zumindest eine erstrebenswerte Leistung?
Ich denke das sind die MINDESTANFORDERUNGEN die an jemanden der sich selbst REITER schimpft zu stellen sind!
Und auch ich bin mir sicher, daß es "REITER" gibt die nicht zig (geschweige denn auch nur eins) Bücher gelesen haben, sich ihr "WISSEN" anders angeeignet haben
und eben genau wie ein nasser Sack auf dem Pferd hängen, nur im Maul rumziehen, direkt auf Kandare reiten, einen unpassenden Sattel haben und komplett falsche Hilfen geben!
Leider ist das eher die größere Anzahl.
Aber klar, wie kann mann überhaupt von jemandem erwarten ein Buch in die Hand zu nehmen, der ernsthaft in so ein komplexes Hobby wie die Reiterei Zeit, Geld und Schweiß investiert?!
Drei mal die Woche (oder ist es doch eher ein mal die Woche?!) in den Stall/Reitverein, oder besser Reitclub gehen, sich von dem RL anschnautzen lassen und hinterher das gute Gefühl haben irgendwie die Versammlung des Pferdes (was auch immer das im Einzelnen sein mag) gespürt zu haben...
Hat doch der RL gesagt, das es jetzt schon viel besser geht und der wirds doch wissen...
Macht auch mal jemand von denen die Probe aufs Exempel und führt seine "Reitkünste" einem unabhängigen RL/Bereiter auf einem fremden Pferd vor um sich die eigenen Fertigkeiten im Umgang mit Pferden bestätigen zu lassen?
Ich vermute eher nicht, aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren!