Ihr Lieben,
ich hab da ein Problem. Kurze Vorgeschichte:
Ich hab eine RB (12 jähriger Wallach), wurde erst mit 6 gelegt und angeritten, wurde eher „alternativ“ ausgebildet, ging bisher nur auf Hackamore und nur ins Gelände. Mir wurde das jetzt doch etwas zu einseitig und ich hab auch gemerkt wie er durch die fehlende Gymnastizierung schon teilweise fest wird (Rechtsgalopp nur noch mit sehr eindeutigen Hilfen). Mit Erlaubnis des SB darf ich ihn jetzt bischen dressurmäßig unter RL Anleitung reiten.
Ich hab ihn erstmal ans Gebiss gewöhnt und hatte gestern die erste Reitstunde. Es war eine mittlere Katastrophe, man muss dazu sagen dass ich selbst auch seit 2 Jahren keinen Unterricht mehr hatte und das letzte Mal vor ungefähr 5 Jahren auf einem gut ausgebildeten Pferd saß

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Er ist super triebig, mir kommts vor als würden wir im Zeitlupentempo übern Platz schleichen, in meinem verzweifelten Bemühen ihn vorwärts zu bekommen zieh ich die Beine hoch und fange an zu klemmen und klopfen

. Von meiner RL krieg ich sekündlich ein „Beine lang, Hacken runter, mit den Waden treiben, Knie öffnen und an Sattel, mit der Hüfte schieben, vorwärts da muss Druck von hinten kommen“ - Weiß ich alles verdammt aber sobald ich das Bein lang mache und den Bügel austrete bleibt er stehen

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Ich krieg irgendwie mein Bein nicht ran, meine RL meint ich treibe viiieel zu wenig mit der Wade während ich den Eindruck habe ich quetsch mir da grad alles raus. Wir habens die erste Hälfte mit Gerte versucht und die zweite mit Sporen, hilft alles nicht viel und gerade bei den Sporen hab ich den Eindruck dass er dann erst recht nicht mehr will weil ich durch das Hochziehen auch fast permanent hinkomme

. Also Sporen werden beim nächsten Mal weggelassen dafür bekomm ich von meiner RL ne richtig lange Dressurgerte wo ich auch hinten hinkomme.
Gebiss nimmt er sehr gut an, er verwirft sich nur relativ häufig – reagiert aber gut auf den äußeren Zügel aber da fehlt letztendlich auch wieder der Druck von hinten….
In Milisekunden in denen er mal meine treibende Hilfe angenommen hat ist er schön ans Gebiss rangetreten aber mehr als 2-3 Sekunden hab ich das nicht halten können.
Fazit: ich bin sitzmäßig eine multiple Baustelle und mein Pferd schleicht mit mir um den Platz während ich das Gefühl habe ich treibe mir die Seele aus dem Leib.
Ich habe leider aus Ermangelung eines geeigneten Pferdes keine Möglichkeit erst an meinen Sitzbaustellen zu arbeiten.
Meint ihr das hat so überhaupt einen Sinn? Vielleicht erwart ich auch viel zu viel? Habt ihr ansonsten Tips für mich mein Pferd fleißiger zu bekommen und meine Beinproblematik in den Griff zu kriegen?
Meine RL meinte das wäre für den Anfang schon ganz gut gewesen (auch fürs zweite Mal mit Gebiss) und er müsste auch erstmal lernen was arbeiten heißt und da ich so lange keinen Unterricht mehr hatte und nur ins Gelände gedümpelt bin wäre auch mein Sitz kein Wunder. Sie ist allerdings zuversichtlich dass das schon wird. Ich dagegen bin ziemlich frustriert und deprimiert – verdammt ich war noch nie die super Reiterin, aber def. besser als das was ich da gestern zusammen“geritten“ bin.
