@gigolino: Kein Grund sich zu schämen.
Das Foto sollte eine überdeutliches Gegenbild zu den weggeworfenen Händen, vorgeworfenen Oberkörpfern und fliegenden Schenkeln, die ein Mancher gerne bekämpfen möchte, sein. Der Krempel hängt nämlich gerne komplett zusammen.
Zu Deiner Beruhigung kann ich ein ähnliches Bild einstellen, auf dem ich nicht aufnehmend einwirken muss. Auch auf diesem sieht man dennoch einen deutlich aufrechteren Oberkörpfer und immer noch eine bestehende Anlehnung.
Tatsächlich gibt es verschiedene Ansatzpunkte, um am Fundament zu arbeiten - und das muss nicht immer von unten raus kommen.
Ansatz 1: Hand- und Armführung. In Deutschland wird gerne das Vorgehen der Hand am Mähnenkamm propagiert. Das ist für Springanfänger ein leichter Einstieg, weil sie sich tatsächlich mit den Händen am Mähnenkamm abstützen können. Resultat ist aber häufig ein Wegwerfen der Hand. Bleibt die Verbindung zum Pferdemaul bestehen, ist immer die Zügel-Unterarm-Linie unterbrochen. Anlehnungsprobleme sind auf jeden Fall vorprogrammiert. Beim amerikanischen Automatik Release gehen die Hände in Maulrichtung bei bestehender Anlehnung vor. Der Reiter kommt weniger leicht in Versuchung, am Mähnenkamm vor dem Pferd her zu springen, was sich wiederum positiv auf die Balance des Reiters auswirkt - und bei der Balance sind wir wieder beim Fundament.
Ansatz 2: Vom Pferd mitnehmen lassen. Meredith M.-B. ist ein klassisches Beispiel dafür, dass sie wirklich bis zum letzten Moment vor dem Sprung wartet, bis sie sich mitnehmen läßt. Die steht nicht schon auf, bevor ihr Pferd abgedrückt hat. Gerade bei Pferden mit "Raketenantrieb" kommt man als Reiter gerne in Versuchung, schnell aus dem Sattel kommen zu wollen, weil einem der Pferderücken sonst vermeintlich unter den Hintern knallt. Ist aber eine Fehleinschätzung. Wenn man stabil im Fundament ist, kann man immer die wenigen nötigen Zentimeter überm Sattel schweben, weil man ja vom Pferd mitgenommen wird.
Es hängt also (wie immer) alles zusammen, und man kann das Fundament nicht isoliert betrachten.
Übrigens kann man dann auch nach Bedarf mehr oder weniger Aufrecht im Oberkörper überm Sprung sein. Im normalen Stangenparcour, wo nicht viel passieren kann, weil eben zur Not die Stange fällt, komme ich mit dem Oberkörper auch tiefer:

Ich finde übrigens, dass man auf diesem Foto ganz gut sieht, was die Bügellänge ausmacht. Meine Buschbilder mit sehr kurzen Bügeln sind deutlich gefälliger, als das Foto von einer Eignung, bei der ich mit deutlich längeren Bügeln geritten bin. Je kürzer der Bügel, um so besser kann man balancieren.