Also mal ein kleines Update:
Wir kamen ja mit einem bestens gelaunten und munteren Pferd und dem leichten Magenbefund aus der Klinik. Da Lunge, Rücken und Beine ohne Befund waren (Lunge ist natürlich nicht wirklich in Ordnung, aber so gut sie eben bei einem COPD Pferd sein kann) sollte ich ihn versuchen ins Training zu bekommen.
Nach ca. 14 Tagen war er dann wieder sehr matt und steif und blöd an der Longe. Ich habe die TÄ angerufen und sie wollte Ende der Woche vorbeikommen (war ein Dienstag). Für Freitag hatte ich auch einen Termin mit einem Sattler ausgemacht, weil ich ja immer noch mit meinem Baumlos-Cowboysattel reite. Am Mittwoch lief er wieder gut, Donnerstag auch, am Freitag hab ich der TÄ abgesagt und den Sattlertermin wahrgenommen.
Der war auch ganz erfolgreich, wir haben aber verabredet, dass wir das ganze noch mal 6 Wochen aufschieben bevor ich viel Geld für einen Sattel ausgebe und der gute Zustand nur wenige Wochen anhält.
Er hat ja ab der Klinik eine Gastroguardkur bekommen. Diese hat keine besondere Veränderung gebracht. Im Anschluss gabs dann Magnoguard, das bekommt er immer noch. Auch keine Veränderung.
Die Fresspausen sind jetzt verkürzt so gut es geht, jetzt knabbern sie ja auch schon immer etwas Gras. Er hat eine Kräuteraufbaukur und Entgiftung bekommen. Sollte wahnsinnige Veränderungen bringen, hats aber nicht. Aber auch keine Verschlechterung.
Im Moment ist er "okay" drauf. Er ist nicht grade übermotiviert oder besonders kernig. Auf dem Platz braucht er erstmal ein bisschen Dampf und etwas Unterstützung vom Zauberstab, wenn der Gang dann drin ist, läuft er dann aber gut vorwärts. Allerdings haben wir mit der Anlehnung zu kämpfen, er ist fest im Genick, mag sich nicht Stellen, lässt sich nur schwer fallen, ZadHkl klappt nur sehr mäßig. Er ist natürlich total aus dem Training und ich kann nicht erwarten, dass ich locker flockig losreiten kann. Andereseits hatte er solche Probleme bisher noch nicht und in der Klinik zum Beispiel, wo er ja wirklich mind. 8 Wochen gar nicht geritten wurde, hatte er gar keine Probleme mit der Anlehnung. Im Galopp fällt es ihm besonders schwer, da macht er sich sehr lang und grade und ich kriege ihm einfach nicht rund geritten. Und ich reite ihn ja auch jetzt schon wieder 4 Wochen regelmäßig, dann müsste es ja eigentlich besser werden
Im Gelände ist er frischer, oft richtig übermütig, hat aber auch da Tage, wo man ihn eher vorwärts drücken muss. Das mag aber auch ein wenig Stalldrang und guckige Klemmigkeit sein, ist sehr schwer zu beurteilen. Dafür ist leider nervig guckig und macht oft auf dem Absatz kehrt

Das guckige stört mich nicht, aber dieses Umdrehen ist super ätzend. Manchmal würde ich mich gern am Sattel festkleben, so eine Blitzdrehung im Galopp ist wirklich nicht schön
An der Longe läuft er ziemlich schlecht. Auf den hier gezeigten Videos wars schlechter, aber die Tendenz ist die gleiche. Man kann ihn mit viel Peitscheneinsatz einigermaßen in Gang halten, aber schön ist das nicht.
Ich kann das nicht so richtig zuordnen, entweder haben wir ihn zu viel gekreiselt und er hat einfach Null Bock, oder unterm Reiter zeigt er es nicht so, weil man da natürlich direkter einwirkt. Ich reite ihn auch sehr konsquent, es wird nicht gelatscht und geschlurft, wenn ich ihn nur entspannt reite mit dem was er von sich aus gibt, ist das auch eher mau
Leider hatte er noch drei mal so eine akute Bronchienspasmik, wo er eigentlich gut drauf war, ich ihn normal (also für ihn normal) belastet habe und er dann nach der Bewegung sehr pumpig war und länger als 30 min. brauchte, um wieder zu einer ruhigen Atmung zurück zu kommen

. Dabei zeigt er keine vermehrte Bauchatmung (hat er immer ein ganz kleines bisschen) sondern wirklich richtiges Pumpen. Leider weiß man das erst, wenns zu spät ist
Er hat ja eigentlich den ganzen Winter durchgehustet, jetzt seit 14 Tagen hustet er eigentlich nicht mehr (hat einmal oder zwei mal angestoßen, aber deutlich weniger eben als bisher jeden Tag). Ich könnte mir vorstellen, dass das daran liegt, dass wir nicht mehr in der Halle waren. Die hat ja einen direkten Zugang zur Stallgasse mit den Strohboxen und wir müssen eben um in die Halle zu kommen einmal durch die Stallgasse (sind 8 Boxen, also kein langer Weg). Aber scheinbar reicht das schon aus
Er ist mir immer noch zu schmal, obwohl er mehr zu fressen bekommt, hat er leider noch nichts auf die Rippen bekommen. Er ist jetzt auch nicht bedenklich dünn, aber etwas mehr wäre schon schön. Aber das kommt dann wohl mit dem Gras.

Joa, soweit mal das neuste. Ich bin nicht so richtig zufrieden, weil da eben immer noch so Punkte sind, die ich nicht normal finde. Auch dass ja irgendwie diese Magengeschichte gar keine Auswirkungen gezeigt hat, durch das Gastroguard wurde es nicht merklich anders.
Aber trotzdem ist sein Zustand halt okay, würde ich das Pferd nicht kennen, würde ich mir gar keine Gedanken machen. Aber ich weiß halt, dass es für Doc nur okay und nicht gut ist...
Mit der TÄ hab ich jetzt abgesprochen, dass ich weiter reite, ihn fordere und wir gucken was passiert. Ein bisschen drüber weg reiten, entweder es wird schlimmer und wir bekommen vielleicht einen deutlicheren Anhaltspunkt oder es wird durch kontinuierliches Training besser oder es bleibt so wie es ist, dann kann man sich in 6 Wochen mal überlegen, ob man noch weiter Stochern will oder es eben erstmal so belässt und hofft, dass es sich irgendwann von alleine verwächst
