Ich weiß, das klingt irgendwie doof...
Unser TA hat aber genau diese Diagnose gestellt - die Stute ist "depressiv"
Nicht meine, sondern die 19jährige Rentnerin einer Freundin, die mit meiner Jungen und einem älteren Friesenwallach im Offenstall steht.
Bis Februar '10 stand sie mit meinem Wallach zusammen und das war perfekt. Die Stute war ranghöher, es kam nie zu Auseinandersetzungen, beide waren augenscheinlich so glücklich wie noch nie. Dann ist mein Wallach sehr plötzlich gestorben - wir haben ihn mitten in der Nacht in die Klinik gebracht, die Stute musste in die Box und hat ihn nur noch auf den LKW gehen sehen
Sie wurde dann direkt am nächsten morgen mit dem Friesen vergesellschaftet. Das ging und geht leidlich gut - er tut ihr eigentlich nichts, sie ist trotzdem permanent auf der Flucht und insgesamt unentspannt. Vor zwei Monaten kam unsere Junge dazu, die die Alte komplett in Ruhe lässt, aber dem Friesen regelmäßig Bescheid sagt.
Vor zwei Tagen wurde die Alte über Nacht heftig zerbissen, auf beiden Seiten mit blutigen Wunden. Wer es war hat natürlich niemand mitbekommen, tut auch letztlich nichts zur Sache - unglücklich ist sie ja sowieso mit Beiden
In ihrem ganzen Verhalten ist sie seit Gashs Tod in sich gekehrt, extrem unterwürfig, zum Teil steht sie stundenlang apathisch in einer Ecke und "schaltet ab".
Ich bin eigentlich niemand, der so sehr vermenschlicht - aber das Wort Depression hat der TA in den Mund genommen. Er meinte, die Situation sei sehr ernst und könne bis zur Selbstaufgabe führen...
Hatte jemand schon mal ein Pferd, das so extrem getrauert hat? Im Stall werden wir wahrscheinlich für bekloppt erklärt, wenn wir sagen, dass sie den Tod ihres Freundes nicht verarbeiten konnte
