Na, da kann ich Dir auch diverse Geschichten erzählen! Was Kleber betrifft, bin ich inzwischen wohl zum Profi mutiert.
Ich kann Dir nur empfehlen: Schaff Dir Nerven wie Drahtseile an! Geduld Geduld Geduld heißt die Devise und die zahlt sich irgendwann aus!
Meine war extrem. Sie kam schon von der Weide nicht mit, rammte alle viere in den Boden und ging keinen Schritt mehr. Die erste Zeit bin ich mit der Gerte raus um sie reinzuholen. Reichte, wenn ich sie in der Hand hatte.
Dann am Anbindeplatz. Putzen? Ein Strich rechts, ein Strich links und immer drumherum hopsend, damits meine Füße nicht erwischte, weil Madame nur unter Strom war, sich drehte und wendete und ständig schrie. Außerdem kratzte sie wie verrückt und ziemlich hoch mit dem Vorderbein (einige hier erinnern sich vielleicht). Beim Trensen mußte ich aufpassen, daß sie mir nicht flüchtete und schnurstracks wieder Richtung Wiese rannte. Beim Reiten war sie ohne ein anderes Pferd extrem spannig, schrie immer wieder.
Das erste was es bringt ist Routine! Immer den gleichen Ablauf. Ich glaube, Pferde sind da auch Gewohnheitstiere. Sie gewöhnen sich an gewissen Schemata. Meine wußte z.B. nach dem Reiten gibts Müsli, dafür kommt sie kurz in die Box zum Fressen und dann gehts wieder raus. Als sich das einmal gefestigt hatte, konnte ich sie auch einige Minuten in die Box stellen nach dem reiten.
Als sie irgendwann wußte, sie kommt rein, wird gearbeitet und geht danach wieder zu den anderen, wurde sie nach und nach besser.
Und wichtig war eben, das ich mich nicht aus der Fassung bringen ließ. Wenn ich also einen schlechten Tag hatte und nervös oder fahrig war, hab ichs Pferd lieber in Ruhe gelassen, weil sich das direkt auf sie übertragen hätte. Wenn ich etwas mit ihr gemacht habe, hab ich ihr unerwünschtes Verhalten schlicht ignoriert und erwünschtes übertrieben gelobt.
Heute steht sie wie eine eins beim Putzen. Sie dreht sich zwar schonmal, wenn einer an ihr vorbei und nach draussen geht, aber längst nicht mehr so hektisch und mit Panik im Blick, sondern eben einfach neugierig. Alleine bleiben mag sie immer noch nicht gern, auch nicht beim Laufen lassen in der Halle z.B.. Es reicht ihr aber, wenn ich dabei bin, dann ist sie die Ruhe selbst. Gehe ich raus, fängt sie an zu rennen und schiebt Panik.
Wenn große Unruhe im Stall ist, viele rein und raus gehen, fängt sie in der Box an zu laufen und zu wiehern. Damit da nix an den Gelenken passiert, habe ich meine Miteinstaller gebeten, wenn sie sehen, daß sie so unruhig wird, sie einfach in die Führmaschine zu stellen. Da kann sie in die Reithalle gucken, sieht die anderen und dreht brav ihre Runden.
Du hast Deine Kleine ja nun auch noch gar nicht lange. Gib ihr einfach ein bisschen Zeit. Meine brauchte ein gutes dreiviertel Jahr!! Davon stand sie 6 Wochen erstmal fast nur auf der Wiese und ich habe sie nur mal zum putzen und für etwas Bodenarbeit (Vertrauen stärken und kennen lernen) rein geholt.
Manche brauchen da einfach etwas länger!
Das wichtigste ist da wirklich Geduld und Ruhe und positiv verstärken, wenn sie brav ist, ignorieren, wenn sie unerwünschtes Verhalten zeigt!