Zunächst einmal... so leid es mir tut und so falsch diese Annahme sein mag, aber so mancher Reiter hier erweckt den Eindruck des "schnell explodierenden, immer mit Gerte bewaffneten, Aggressionsventil suchenden Frustrationspickel"
Natürlich ist es in manchen Fällen "nötig" energisch durchzugreifen, und auch mal den Arsch voll zu hauen.
Das sehe ich ganz genauso und halte mich auch an die Devise "So natürlich wie möglich" und somit an die "Gesetze einer Herde", in welchen es strikt und Konsequent zu geht.
Wobei erwähnt sein sollte, das Arsch voll nicht bedeutet wie ein HB-Männchen auf dem widersetzlichen Vierbeiner zu hocken und noch wilder von sämtlichen Hilfsmitteln Gebrauch zu machen.
So, und nun zur anderen Seite der Sache.
Ein Pferd ist Prinzipiell recht simpel gestrickt und tut selten (manche Menschen behaupten sogar nie) etwas einfach nur um den Reiter zu ärgern.
Sprich... nahezu jede Reaktion des Tieres hat eine Ursache, und als verantwortungsbewusster Pferdebesitzer hat man die Pflicht jene heraus zu finden und zu beseitigen.
Da hilft es dann vielleicht oberflächlich dem Gaul Manieren bei zu bringen, es könnte aber ebenso gut sein, das es unter der "gezähmten" Oberfläche brodelt.
Zudem sollte man immer im Hinterkopf haben, das Reiten kein einfacher Sport ist... wenn man es richtig machen will... sondern Zeit in Anspruch nimmt, Mühe macht und Nerven kostet.
Es erwartet niemand von einem Youngster binnen 2 Monaten zu "funktionieren" wie ein Uhrwerk, aber ein Pferd mit "Geländeproblemen" soll, nach einmal Arsch voll, laufen wie ein erfahrenes Buschpferd.
Diese Rechnung stimmt m.M.n. nicht so ganz.
Lange Rede, kurzer Sinn... ich denke von Fall zu Fall sollte unterschieden werden welche "Beweggründe" und Ursachen vorliegen könnten, die das Pferd dazu veranlasst widersetzlich zu reagieren und ich hoffe, das der recht harte und oberflächlich erscheinende Auftritt der ein oder anderen Pferdefreundin hier wirklich mehr Show als Realität ist.
Denn sonst wäre sie wohl im Sattel deplatziert.
Edit bezgl. Hengst:
Für mich ein total Klischee behaftetes Beispiel. Unser (verstorbener) Hengst, war nach 8/9 Jahren Rennbahn und im Alter von 11/12 Jahren das liebste Vieh unter der Sonne. Bei dem hat Heititei gereicht, da brauchte man kein Pseudo-Dominanz-Geschlage.
Tina