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 Betreff des Beitrags: Info: Bierhefe
Ungelesener BeitragVerfasst: 17. April 2009, 09:24 
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Wann kann Bierhefe helfen?

bei Magen-Darm-Probleme, Koliken, Kotwasser etc.
und zur Darmsanierung nach Antibiotikagaben
bei Hufproblemen
bei Haut- und Fellproblemen
bei Stoffwechselproblemen und Leberkrankheiten
bei Untergewicht zur Verbesserung der Nährstoffverwertung
bei Eiweiß- und Phosphormangel bei älteren Pferden
bei Konzentrationsschwäche und zur Stärkung der Nerven
zur Verbesserung der Fruchtbarkeit

Welche Inhaltsstoffe enthält Bierhefe?

Getrocknete Bierhefe enthält 16 Aminosäuren (und ist damit ein wichtiger Lieferant von hochwertigem tierischen Eiweiß), sowie 15 verschiedene Mineralien und Spurenelemente. Weiterhin enthält sie mehr Vitamine des B-Komplexes als jedes andere natürliche Nahrungsmittel. Bierhefe ist äußerst fettarm, cholesterinfrei und hat einen niedrigen Natriumgehalt. Daneben verfügt Bierhefe auch über einen nennenswerten Gehalt an Lezithin, einer fettähnlichen Substanz, die für die Konzentrationsfähigkeit von besonderer Bedeutung ist, da Lezithin die chemischen Vorstufen des Hirnbotenstoffes Acetylcholin enthält.

Die für Pferde erhältlichen Ergänzungsfutter bestehen meistens aus 40 % Bierhefe gebunden an 60 % Biertreber. Biertreber ist ein hochwertiges Nebenprodukt, welches bei der Bierherstellung als fester Bestandteil der Maische anfällt. Es sind die festen Rückstände des Malzes, und Malz ist biologisch aufgeschlossene Braugerste. Beim Malz- und Brauprozess werden die wertvollen Nährstoffe der Gerste für den Verdauungsvorgang positiv beeinflusst. Deshalb ist Biertreber nicht nur eiweiß- und energiereich, sondern auch diätetisch wertvoll. Biertreber ist außerdem ausgesprochen rohfaserreich.

Worauf muss man bei der Fütterung von Bierhefe achten?

Bei der Fütterung von größeren Mengen von Bierhefe an jüngere Pferde sollte bei der Rationsplanung beachtet werden, dass das Calcium-Phosphor-Verhältnis von Bierhefe sehr ungünstig (bei einer 40:60 BT-Mischung 3:10) ist. Das junge Pferd benötigt Calcium, um sein Skelett zu mineralisieren, das alte Pferd nicht mehr. Im Gegenteil, ein hohes Calciumangebot ist eine Herausforderung für seine Nieren, erhöht die Bildung von Blasensteinen und es gibt in der Wissenschaft neuere Hinweise darauf, dass sich durch überhöhte Calciumzufuhr auch bestehende Arthritis- und Arthrosebeschwerden verschlechtern, deshalb sollte die Gesamtmenge an Calcium pro Tag nicht höher als 0,3 % in der Gesamtfütterung liegen, das Calcium-Phosphorverhältnis bei 1,5 bis 2 : 1. Da die Phosphoraufnahme über den Darm beim alten Pferd häufig eingeschränkt ist, muss speziell bei Weidehaltung im Sommer und überwiegender Ernährung mit Heu, sogar eventuell Phosphor zugefüttert werden. Dafür ist Bierhefe sehr geeignet.

Warum sollte ich Bierhefe füttern?

Bierhefe hat einen hohen Gehalt an vielen hochwertigen Vitaminen, Aminosäuren, Mineralstoffen und Spurenelementen. Diese hochwertigen Wirkstoffe greifen fördernd und regulierend in viele Stoffwechselvorgänge ein; dadurch kann die Nährstoffverwertung verbessert werden. Beim Pferd wirkt die Bierhefe auf die Darmflora im Dickdarmbereich. Mittelbar über die Darmflora oder unmittelbar über die in der Bierhefe in hohem Maße enthaltenen B - Vitamine, die verschiedenen schwefelhaltigen Stoffe und insbesondere die Nukleinsäuren, wird der Bierhefe eine Sonderwirkung bei der natürlichen Regulation des Hautstoffwechsels zugeschrieben.

Warum Bierhefe und kein Biotin?

Schlechte Hufe und schlechte Haut bedeuten meistens eine schlechte Produktion von Biotin im Darm des Pferdes, denn diesen Stoff stellt das Pferd selber her!

Es wird vermutet, dass der Einsatz von synthetischem Biotin für die Verbesserung der Eigensynthese eher hinderlich als förderlich ist. Möglicherweise ist der Organismus dann auf Dauer auf eine Biotingabe von außen angewiesen.

Eine Bierhefe/Biertreber-Mischung unterstützt die Darmflora des Pferdes mit den probiotischen Hefekulturen und fördern dadurch die Produktion des körpereigenen Biotins. Meist kann man schon nach einem halben Jahr auf die Bierhefe verzichten, da sich die Darmflora ausreichend stabilisiert hat und ein weiterer Einsatz für die Beseitigung von Hufproblemen nicht mehr nötig ist. Bei reinem Biotin wird hingegen zu einer Dauergabe geraten und eine sichtbare Verbesserung tritt erst nach Monaten ein.

Warum Bierhefe und kein Malzbier?

Malzbier, auch reines Malzbier, enthält Zucker. Es gibt auch überhaupt nur noch einige wenige echte Malzbiere. Das was gemeinhin als Malzbier bezeichnet wird und in den Supermärkten erhältlich ist, ist der Malztrunk und der enthält zusätzlich noch weitere Zuckerzusätze im wesentlichen in Form von Frucht- und Traubenzucker, der schnell aufgeschlüsselt werden kann, und meistens auch noch künstliche Farbstoffe. Es ist bekanntlich nicht der Zucker, der den Karies verursacht, sondern die Bakterien die den Zucker zur Säure vergären. Dieser frisst sich dann durch den Zahnschmelz. Der Zahnschmelz von Pferden ist zwar viel härter als der des Menschen und damit auch nicht so empfindlich, aber auf Dauer hält auch der Pferdezahnschmelz diese Säurebehandlung nicht stand. Die Kohlehydrate liegen im Zucker in hoher Konzentration vor, die auch für den übrigen sehr empfindlichen Verdauungstrakt des Pferdes nicht zuträglich ist. Die physiologische Darmflora scheint eine wichtige Rolle bei der Entstehung verschiedener infektiöser, allergischer und autoimmuner Erkrankungen zu spielen. Deshalb gehört Zucker generell nicht ins Pferd!

Malzbier macht dick?
Zwischenzeitlich wurde in Studien belegt, dass das Körpergewicht durch mäßigen Biergenuss theoretisch sogar vermindert werden kann! Voraussetzung dafür ist jedoch, dass man nicht mehr als gewöhnlich isst. In der Praxis führt der regelmäßige Konsum dennoch häufig zur Gewichtszunahme, einfach weil Bier das Hungergefühl besonders intensiv verstärkt, aber auch weil die darin enthaltene Bierhefe einen positiven Einfluss auf die Darmflora und auf den Stoffwechsel hat und damit die Nährstoffverwertung verbessert. Der Nährwert von einem halben Liter Malzbier ist aber so gering, dass trotz dem darin enthaltenen Zucker ein Pferd unmöglich alleine davon zunehmen kann. Deshalb ist es wesentlich sinnvoller eine Bierhefe/Biertreber-Mischung zu füttern. Allerdings sollte die Futterration trotzdem genug Mangan beinhalten, dass die Aufnahme der B-Vitamine gegeben ist.

Warum trockene Bierhefe und keine Backhefe / Melassehefe oder flüssige Bierhefe?

Die handelsübliche Backhefe (Trockenhefe und Frischhefe-Würfel), die in vielen Ergänzungsfuttermitteln für Pferde unter der Bezeichnung Melassehefe (Saccharomyces cerevisiae) enthalten ist, wird auf Melasse von Zuckerrüben gezüchtet. Sie enthält kaum Vitamine (z.b. kein Biotin!) und wesentlich weniger Minerale und Spurenelemente als die Bierhefe.

Davon abgesehen hat Lebendhefe (und damit auch frische Bierhefe!) eigentlich keinen Nährwert, da ihre Zellwände unverdaulich sind, da die Magensäfte die sehr stabilen Zellwände nicht "knacken" können - die Hefe rutscht unverdaut durch den Darm und die im Zellinneren befindlichen Nährstoffe können daher nicht ausgenützt werden.

Beim Backen hat die Melassehefe den Vorteil gegenüber der Bierhefe, dass sie in warmer Umgebung eine bemerkenswerte Aktivität bei der Erzeugung von Kohlensäure entwickelt; darüber hinaus noch eine beständigere Gärfähigkeit und eine kontinuierlichere Qualität aufweist. Aber Ziel der Backhefeherstellung ist Gärung und Gasbildung! Backhefe ist ein Triebmittel! Und dass ein Backtriebmittel nicht sinnvoll im Pferdedarm ist, sollte einleuchten. Wollte man Backhefe zur Nahrungsergänzung wie Futterhefe einsetzen, müsste man von der Menge her für 100g Bierhefe pro Tag mindestens 2-3 Würfel Backhefe geben. Es kann durchaus sein, dass es Pferde gibt, die das aushalten - empfehlenswert ist es sicher nicht. Bei Pferden, die zu Koliken neigen ist es fahrlässig. Wer übrigens meint, die frischen Hefewürfel wären "biologischer und natürlicher" als Mehl oder Flocken, weil sie so gut riechen, der kann sich mal über die Herstellung konventioneller Backhefe informieren...

Wie viel kostet Bierhefe und wie viel sollte ich meinem Pferd füttern?

Beim Preis sollte man sehr aufpassen, der variiert zwischen knapp 80 Cent und satten 4 Euro je kg, sowie – festhalten!- 29,50 Euro für die Edelausführung in der wunderschönen (wahrscheinlich vergoldeten) 800g Dose. Und auch bei den Fütterungsempfehlungen sind die Angaben leider sehr unterschiedlich.

Daher hier eine Auflistung der gängigsten Produkte:

Die günstigste 40:60-Bierhefe/Biertreber-Mischung gibt es z.b. in vielen Raiffeisenfilialen.
Hersteller: Leiber GmbH Bierhefeverarbeitung D-49565 Bramsche
Fütterungsempfehlung: Einzumischen mit 3 - 5 % in Futterrationen für alle Tierarten.
Preis: „BT-Bierhefe-Biertreber-Spezialmischung für Pferde“ kostet im 20 kg Sack bei Raiffeisen etwa 18 Euro, bei anderen Händlern (ebay etc.) um die 30 Euro, was aber immer noch vergleichsweise sehr günstig ist.

Fütterungsempfehlung von Deganius:
Jeweils 10-20 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht am Tag.
„Bierhefe“ zum Wucherpreis: Staffelpreise von 3,99 Euro bis 3,60 Euro je kg.
Auch hier verbirgt sich unter dem Namen Bierhefe eine 40:60-Mischung!

Die Luxusvariante ist von Stallmeister: DarmFlora - VERDAUUNG
Zusammensetzung: Bierhefe, Biertreber. (keine weiteren Zusatzstoffe, die diesen Preis rechtfertigen könnten, Mischungsverhältnis nicht angegeben)
Fütterungsempfehlung: Täglich 100 g je Großpferd (600 kg LG).
Preis: 3 kg Euro 8.95 (2.98 Euro je kg)

Bei Masterhorse und der Schweizer Firma Horsana gibt es reine Bierhefe.

Fütterungsempfehlung von Horsana: Je nach Bedarf 30 - 60 g/Tag (500kg/LG). Die Dosis kann auf 50 - 500 gr. pro 100 kg LM angehoben werden (Hochleistungspferde). Bei Hochleistungspferden sollte Bierhefe ständig verfüttert werden, bei anderen Pferden nach Bedarf, z.b. über die Dauer von 4 Wochen, um den Stoffwechsel anzuregen. Nach Durchfällen, Anwendung von Antibiotika über das Futter, Futterverweigerung, Futterumstellung, strukturarmer Fütterung, Verdauungsstörungen verschiedenster Ursachen, aber auch zur Förderung des Haarwechsels, der Leistungssteigerung und evtl. zum Abbau gewisser nervöser Störungen. Für trächtige Stuten ist eine Bierhefegabe zu empfehlen.
Der Preis für „Horsana Bierhefe“ ist in CHF angegeben.

Fütterungsempfehlung von Masterhorse:
Je nach Bedarf täglich 50 g je Großpferd (600 kg LG).
Preis „Bierhefe-Pur“: 3,32 Euro (3 kg Eimer) bzw. 2,85 Euro je kg (7 kg Eimer)

Dann gibt es für Pferde, die keine pure Bierhefe oder Bierhefe/Biertreber-Mischung fressen (das ist eher selten) oder zu wenig Kraftfutter kriegen um die Bierhefe in der normalen Form (Mehl) unterzumischen, noch die Möglichkeit die Hoeveler BT-Hefe in Pelletform zu kaufen. Allerdings auch ein teurer Spaß. Der Preis liegt je nach Händler bei 1 Euro bis etwas unter 1,50 Euro je kg und die Fütterungsempfehlung auch höher als bei der puren Bierhefe/Biertreber-Mischung.

Informationen dazu unter:
http://www.hoeveler.com/Produkte/pro...efe_Press.html

Aber bitte beachten: In der BT-Hefe sind nicht nur Inhalts- sondern auch Zusatzstoffe, was das ganze mehr zum Mineralfutter macht und unbedingt bei der Rationsberechnung beachtet werden sollte!

Das gleiche gilt für „Hefekulturen BX“ von Ströh.
Zusammensetzung: Zusatzstoff-Vormischung, Weizengrießkleie, Biertreber/Bierhefe (getr. 60:40)
Die Fütterungsempfehlung von Ströh: „Täglich 20g / Tag“ (ja, wörtlich!)
Preis wie gesagt 29,50 Euro je kg, dafür nicht im 20kg-Pappsack sondern in schicker 800g-Plastikdose.

Wie sollte Bierhefe gefüttert werden?

Wichtig ist wie bei allen Zusatzfuttermitteln eine regelmäßige Gabe über einen längeren Zeitraum.
Die Produkte in staubiger Mehlform sollten am besten nass verfüttert werden und können z.b. gut im Mash verfüttert werden, aber auch ganz einfach eingeweicht unters Kraftfutter gegeben werden. Für Pferde, die die Bierhefe nicht pur fressen wollen, kann man sie auch in Saft oder Apfelmuss einrühren.
Die BT-Hefe von Hoeveler hat den Vorteil, dass die Pellets staubfrei sind und daher nicht mehr eingeweicht werden müssen. Aber auch die BT-Hefe-Pellets lassen sich wunderbar im Mash verarbeiten. Der Geruch und Geschmack der Pellets scheint neutraler zu sein, deshalb wird BT-Hefe eher gefressen.

Was ist Brottrunk? Was ist Fermentgetreide?

Pferde sind von Natur aus sehr gute Futterverwerter. Wenn sie das nicht wären, würden sie vom Heu und Gras nicht existieren können. Der Pferdedarm ist in der Lage auch noch aus einer sehr holzigen Faser die Nährstoffe zu ziehen. Damit tut der Mensch sich beispielsweise schwer. Das Pferd hat eher Probleme mit zu reichhaltiger, kohlenhydrat- und eiweißreicher Ernährung, daher dann die Erkrankungen wie beispielsweise Verschlag oder Hufrehe. Brottrunk und Fermentgetreide sind hier sicher eine sinnvolle Alternative oder Ergänzung zur Bierhefe. Sie können genau wie Bierhefe bei ernährungsbedingten Hufproblemen helfen, enthalten allerdings kein Biotin. Dafür enthält Brottrunk so gut wie keine Eiweiße und Kohlenhydrate. Fermentgetreide ist lediglich eiweißarm (etwa 10%), enthält aber viele Kohlenhydrate (etwa 70%).
100 g Brottrunk enthalten 25 kJ (6 kcal), 0,2 g Eiweiß, < 0,1 g Fett, 0,1 Kohlenhydrate (0,01 BE)
100 g Fermentgetreide enthalten 1416 kJ (334 kcal), 9,7 g Eiweiß, 2,6 g Fett, 67,9 g Kohlenhydrate (5,7 BE)
Brottrunk ist ein alkoholfreies Gärgetränk und wird aus kontrolliert biologisch angebautem Getreide durch Fermentierungs- und Backprozesse ohne jegliche chemische Zusätze hergestellt. Fermentgetreide wird aus der Gärsubstanz des Brottrunks hergestellt. Diese wird getrocknet und fein gemahlen. Brottrunk und Fermentgetreide sind Milchsäure-Gährungsprodukte, die helfen, das Säuren-Basen-Gleichgewicht wieder herzustellen. Verdauungsfördernde D-/L- Milchsäureenzyme hemmen durch Milchsäurebildung Fäulnis im Darm und unterstützen die körpereigene Vitaminsynthese. Brottrunk und Fermentgetreide sind in der Lage, wertvolle Bestandteile der Nahrung aufzuschließen und dem Organismus des Pferdes zugänglich zu machen. Sie beeinflussen die Darmflora sehr günstig. Dadurch wird die Verdaulichkeit der übrigen dargereichten Futtermittel erhöht. Durch die Milieuveränderung im Darm wird nicht nur die Futterverwertung, sondern auch die Resorption der Mineralstoffe verbessert. Außer biokativen Fermenten, lebenden Milchsäurebakterien und Enzymen enthalten Brottrunk und Fermentgetreide auch wertvolle Mineralien und wichtige Spurenelemente.

Brottrunk und Fermentgetreide sollen helfen bei:
Verdauungsschwierigkeiten, Muskelverhärtungen, schlechtem Appetit, Temperamentlosigkeit, Müdigkeit, stumpfem Fell, schlechtem Hufwachstum, Stoffwechselstörungen, Durchfall, Kolikneigung und vielen anderen Problemen.

Für rasche Wirkung (bei Verdauungsstörungen wie Durchfall etc. oder nach Behandlungen mit Medikamenten) wird einen längeren Einsatz (ca. 40 Tage) mit 10 Litern Ferment-Getreide flüssig (mit lebensfähigen Milchsäurebakterien) und anschließend die tägliche Zugabe von Fermentgetreide Pulver empfohlen.

Wie sinnvoll sind überhaupt Zusatzfuttermittel bei schlechter Hufqualität?

Bevor ich Fütterungsexperimente mache, würde ich mir zunächst Gedanken machen, was an den Hufen nicht stimmt. Schlechte Hufqualität ist selten nur auf Mängel im Futter zurückzuführen, sondern einfach von Fehlbelastungen im Huf oder falschen Haltungsbedingungen oder einfach von Beschlägen. Zusatzfutter haben nur dann Auswirkungen auf die Hufqualität, wenn die Probleme wirklich fütterungsbedingt sind und das Pferd sonst organisch gesund ist! Nur dann kann die Fütterung von Zusatzfuttermitteln wie Bierhefe, Leinsamen, Fermentgetreide, Sonnenblumenkerne etc. überhaupt eine positive Wirkung auf die Hufqualität haben.

Die einzige Ausnahme bildet die Gabe von hochdosiertem Biotinpräparaten (die fast immer auch Methionin und Zink und manchmal noch Selen enthalten). Es gab Untersuchungen z. B. an der Wiener Hofreitschule, dass Pferde mit Problemhufen dauerhaft mit Biotinmengen von 20 mg/500-600kg Körpergewicht und Tag versorgt wurden, was deutlich über der Grundversorgung liegt. Die Hufqualität verbesserte sich deutlich, aber aufgrund des langsamen Hornwachstums erst nach ca. einem Jahr und verschlechtert sich nach Beendigung der Biotingaben bis der ursprüngliche Hufstatus wieder erreicht war. Solche extremen Biotingaben sollten genau überlegt sein und sind nur in ganz schwierigen Fällen wirklich zu empfehlen.

Es wird aber wie gesagt vermutet, dass der Einsatz von synthetischem Biotin für die Verbesserung der Eigensynthese eher hinderlich als förderlich ist. Möglicherweise ist der Organismus dann auf Dauer auf eine Biotingabe von außen angewiesen - und wer möchte seinem Pferd schon den Rest seines Lebens von der Biotinfütterung abhängig machen.

Grundsätzlich gilt: Nur in Kombination mit regelmäßiger und fachgerechter Hufpflege, trockener Einstreu sowie den Bodenverhältnissen angepasstes Reiten ist die Futterumstellung ein möglicher Weg zur Behebung von Hufproblemen.

Wenn du den Hufen etwas gutes tun willst, ist es immer besser direkt am Huf zu arbeiten, anstatt über den Magen und Darm zu gehen. Da gibt es ein paar Dinge, die helfen das Horn in seiner Qualität zu stärken. Als erstes natürlich die Durchblutung. Das Pferd muss sich viel bewegen können, auf unterschiedlichem Untergrund. Gute Durchblutung sorgt für ein qualitativ hochwertiges Horn. Es nutzt nämlich nicht immer schnelles Hornwachstum zu fördern, da dieses schnell gebildete Horn oft viel zu weich und schlecht in der Qualität ist.

Was der Huf noch braucht, ist natürlich Feuchtigkeit. Also kein Ölen und fetten. Allenfalls kannst du den Kronrand mit Lorbeeröl massieren, das regt zusätzlich die Durchblutung und den Wachstum an. Dann natürlich die Hufe sauber halten, das bedeutet jetzt nicht jeden Tag waschen. Sondern einfach auskratzen und halt ab und zu mit klarem Wasser auswaschen.
Ansonsten ist das beste Mittel hier einfach, wenn Dein Schmied den Huf korrekt bearbeitet und das ganze braucht dann auch einfach seine Zeit um sich zu regenerieren. Das verlangt allerdings ein bisschen Geduld von dir.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 17. April 2009, 12:00 
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Ungelesener BeitragVerfasst: 17. April 2009, 12:04 
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Wie wäre es mit einer Quellenangabe?
Den Text hast Du doch nicht selber verfaßt ...

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Ungelesener BeitragVerfasst: 17. April 2009, 12:24 
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Den Text hab ich selbst verfasst, die Infos hab ich aus sehr vielen verschiedenen Quellen. Absolut unmöglich, dazu Quellenangaben zu machen. Ist mehr aus persönlicher Neugier entstanden, weil ich mich selbst mit dem Thema befasst habe.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 17. April 2009, 12:26 
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Na, wenn er selbst verfaßt ist, dann bekommst Du jetzt 100 Fleißpunke! :mrgreen:

Danke!

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Ungelesener BeitragVerfasst: 17. April 2009, 12:36 
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Und wo kann ich die einlösen? :acool:


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Ungelesener BeitragVerfasst: 6. Mai 2009, 11:12 
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Und was sagst Du zu Hefe Plus von Natures Best?
Das würde mich mal interessieren? Sind auch Pellets und sollen hochwertiger sein, als die BT Hefe von Höveler.

Würde mich sehr über einen vergleich vom sozusagen Fachmann freuen. Hatte mir dei Produkte auch mal alle rausgesucht, da ich es auch füttere, aber dann irgendwann aufgrund der vielen Anbieter aufgegeben.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 6. Mai 2009, 11:22 
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Ich habe mir mal sagen lassen man soll dadrauf achten, dass es Bierhefe ohne Biertreber ist. Stimmt das?!
Kann man das aus der Raiffeisen problemlos füttern?


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Ungelesener BeitragVerfasst: 6. Mai 2009, 12:34 
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@ la jolie

http://images.raiffeisen.com/Raicom/Ima ... e-Plus.pdf

Wenn du unbedingt Pellets füttern willst/musst, würde ich mich an deiner Stelle auch eher für die von Nature's Best entscheiden. Allerdings ist auch hier der Preis extrem hoch, kein zusätzliches Calcium enthalten und wenn du jetzt nicht gerade eine abgemagerte trächtige Stute oder ein Pferd mit einer gestörten Darmflora damit füttern willst... Die zusätzlichen Inhaltsstoffe außer diesen "Hefewandbestandteilen" sind außerdem in fast allen Müslis sowieso drin. Kommt also wie immer ganz drauf an, was du sonst fütterst und was du damit bezwecken willst.

@ igelchen

Die Frage mit dem Biertreber wird schon im ersten Absatz des Info-Textes beantwortet. Ich wüsste nicht, was gegen eine Bierhefe-Biertreber-Mischung sprechen würde und welche Probleme dabei auftreten sollten. Freue mich aber, wenn jemand weitere Infos dazu hat.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 6. Mai 2009, 14:17 
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Füttere Pferd mit Magen- Darmproblemen und nach Entgiftungskur und anschließender Magen/Darmsanierung. Also, Natures Best oder BT Hefe?
Füttere sonst Hafer und Pellets, Bierhefe nur noch in geringer Menge dazu. Magen/Darmtrakt ist wieder einigermaßen im Gleichgewicht.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 6. Mai 2009, 21:39 
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Du ich bin kein Tierarzt. Ich kann dir nur sagen, was ich machen würde - tagelang überlegen und doch nicht wissen was richtig ist und am Ende vermutlich zum Ergebnis kommen, dass das keinen allzugroßen Unterschied machen kann und falls doch würde ich es sowieso nie erfahren.


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