Ich bin auch der Meinung, dass sehr viel von der Erziehung abhängt und dass sich beides -Zucht und Erziehung- gegenseitig ergänzt.
Ob ein Pferd Talent hat, ist die eine Sache. Wenn dies nicht gefördert wird, nutzt es meist auch wenig. Andersherum kann man vieles erlernen, was eben nicht in die Wiege gelegt wurde.
Klar haben "Sportwarmblüter" teils andere GGA, als ein Haflinger meinetwegen, aber auch hier muss eine ordentliche Ausbildung erfolgen, um das raus zu holen, was möglich ist.
Wär ja noch schöner- dann hätte ja jedes Gör, das für 20.000€ einen Donnerhallsohn geschenkt bekommt, das GP-Pferd zuhause stehen.
Funktioniert aber nicht. Dahingegen kommen andere mit einem weniger darauf gezüchteten Pferd vll. trotzdem bis M oder S
Gewisse Grenzen gibt es natürlich.
Aber um auf das Beispiel von Ingrid Klimke zurückzukommen: Ich denke, da ist einiges an Erfahrung in der Ausbildung und vor allem an Einstellung von ihr mit drin.
Ihre Pferde werden, soweit ich weiß, alle auch gesprungen und gehen mit ins Gelände. Da ist so ein Sprung eine Kleinigkeit und hat m.M.n. nicht viel damit zu tun, worauf das Pferd gezüchtet wurde.
Es steht korrekt an den Hilfen, kennt die Anforderung und wirkt locker. Meiner Meinung nach aufgrund der Vertrauensbasis zwischen Reiter und Pferd.
Und ja, ich denke schon, dass auch andere das hätten leisten können, wenn sie sich darauf vorbereiten würden. Man wächst an seinen Aufgaben, wenn man sie sich denn stellt.
Übrigens kommt mir dazu auch noch in den Sinn, was ständig zu beobachten ist:
"Lass das mal, mein Pferd kennt das nicht."
Die ständige Umgehung schwieriger Situationen, anstatt sich denen zu stellen und gemeinsam zu wachsen.
Leider nicht so sehr verbreitet, wird irgendwie auch nur als "Relikt der Westernreiter" dargestellt
