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Ungelesener BeitragVerfasst: 12. Juli 2007, 09:18 
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So, ich muß hier jetzt mal was diskutieren oder eure Meinung dazu hören aus aktuellem Anlaß sozusagen, denn ich bin selbst betroffen.

Mein eines Pferd, das in den letzten zwei Jahren viele Turniere (ca. 10-15 im Jahr mit jeweils 2-3 Pürfungen) ging - Springen- hatte im letzten 1/2 Jahr 2 schwerere Verletzungen, einmal eine FGE im November 2006 die bis März 2007 auskuriert wurde und dann nach dem Antrainieren Mitte Mai 2007 eine Zerrung am FTU (anderes Bein) die zwar wieder weg ist und das Pferd auch normal geritten wird, nur ans Springen traue ich mich noch nicht, obwohl ich lt. TA wieder anfangen könnte. Er hat gesagt nach dem Auskurieren sei das Pferd so belastbar wie eh und je....

Nun meine Grundsatzfrage zu dem Thema:

Eine Freundin von mir, die seit mehr als 30 Jahren Pferde und viel Pferdeverstand hat, sagte gleich am Anfang als ich mit meinem Pferd mit der Springerei anfing (ging dann im letzten Jahr im L/M-Bereich) und Bedenken äußerte daß dieser "Leistungssport" ja sehr auf die Knochen und Gelenke/Sehnen geht bei den Pferden (meiner hat sehr zierliche Füße und Beine hat als Halbblüter):

"Naja, entweder sie halten oder sie halten nicht - das wirst Du dann schon merken"

- sie ist da immer etwas "dröge". was sie damit sagen wollte ist: Es gibt halt Pferde die bringen das beste Exterieur mit und sind trotzdem "sportuntauglich", sprich neigen zu Verletzungen, Knochenveränderungen etc. und es gibt andere die sehen nicht danach aus als wenn sie viel abkönnten, halten aber viel aus. Das erfährt man alles erst wenn man es ausprobiert sozusagen und auch TÜV und Röntgenklassen sagen darüber nicht viel aus.

Nun denke ich muß ich entscheiden was ich mit meinem Pferd mache. Ich hänge an dem Pferd und wäre auch zufrieden nur Dressur mit ihm zu reiten, habe aber viel Fleiß und Mühe in seine Spring-Ausbildung gesteckt und er ist ein sehr gutes Springpferd und macht das auch gern, aber ich möchte einfach keine weitere Verletzung riskieren bzw. bin an dem Punkt wo ich denke "naja, er gehört halt zu denen die nicht halten bzw. untauglich sind für den Leistungssport".
Sicher bin auch etwas verwöhnt von meiner alten Stute die ich vorher tunriermäßig springen geritten habe, allerdings nur A und max. mal L, aber die hat in ihren 10 Jahren die ich sie nun habe nicht einen Tag verletzungsbedingt gelahmt, außer einmal von einer Klopperei auf der Weide.
Bei den Profis hört man allerdings auch oft, daß dieses und jenes Pferd verletzungsbedingt ausgefallen ist usw. die trifft das allerdings nicht so schwer, die haben dann dafür 10 andere im Stall und hängen wohl auch nicht so an ihren Pferden (kleine Unterstellung :wink: ) und wenn ein Pferd dann irgendwann gar nicht mehr läuft sprich platt ist, dann kommt eben das nächste her, Sponsor bezahlt ja. :wink:

Nun ist mein Pferd für mich aber unersetzlich und ich weiß einfach nicht ob ich das nochmal alles riskieren soll. Meinen TA werde ich auch noch löchern, aber der wird sagen "ach was, mach das ruhig - jeder hat mal ein Wehwehchen - das ist doch normal und heißt nicht, daß er nun Rentner ist" - ach so, das Pferd ist übrigens 9 Jahre alt, bzw. wird es in zwei Wochen.

Was habt ihr für Erfahrungen - wie seht ihr das?

Sorry, sehr lang geworden....


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Ungelesener BeitragVerfasst: 12. Juli 2007, 09:25 
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Zitat:
Mitte Mai 2007 eine Zerrung am FTU (anderes Bein) die zwar wieder weg ist und das Pferd auch normal geritten wird, nur ans Springen traue ich mich noch nicht, obwohl ich lt. TA wieder anfangen könnte. Er hat gesagt nach dem Auskurieren sei das Pferd so belastbar wie eh und je....


Also wenn FTU Fesselträger (wofür steht U?) steht, wäre ich sehr sehr vorsichtig mit wieder Springen. Je nachdem, was genau es nun war, würde ich mind. 6 Monate langsam machen.

LG


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Ungelesener BeitragVerfasst: 12. Juli 2007, 09:30 
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FTU = Fesselträgerursprung bzw. kurz darunter hatte er eine Zerrung mit Torsion ins Fesselgelenk (oder so ähnlich).
Ja? Mein TA meinte 2-3 Monate - hast Du da Erfahrungen? Berichte mal bitte...


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Ungelesener BeitragVerfasst: 12. Juli 2007, 09:34 
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Ich denke man muss wissen was man will: Pferde im Sport verschleissen schneller als andere. Beim Springen meiner Meinung auch noch mal schneller als in der Dressur. Wenn du dein Pferd lange gesund und ohne größeren Verschleiss erhalten willst, dann sollte das springen gemäßigt sein bzw. sollte nicht permanent an die Grenzen des Pferdes gehen.

Unser Stute wird auch nicht mehr Turniermäßig gesprungen, wobei das eher an meiner Tochter liegt, die nicht mehr (auf Turnier erst recht nicht) springen will. Ich für meinen Teil bin aber über diese Entwicklung ganz froh was die Turnierspringerei angeht, da steht nicht so der Druck an Höhe im Springen an. Ich hab ja jetzt die Hüpferei mit der Stute angefangen, wobei sich da wahrscheinlich nie über E-Niveau hinaus bewegen wird. DAS ist eine Anforderung, die ein normales Pferd ohne Probleme regelmäßig bewältigen können sollte.

Alles mit Maß und Ziel erhöht nur die Lebensdauer und -Qualität des Pferdes und dient der Gesunderhaltung. Weil nur in der Box stehen für ein Pferd ja erst recht schlecht ist.

Aber man muss sich im Klaren sein, wenn ein Pferd dauerhaft auf höherem Niveau trainiert wird, der Verschleiss und somit auch die Wehwehchen kommen. Die Frage ist halt, ab wann beginnt das "höhere Niveau" für ein Pferd? :-?

_________________
LG
Niki



Egal wie tief ich die Latte für "Pferdigen Sachverstand" hänge - es gibt jeden Tag einen Neuen der locker drunterherpasst...


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Ungelesener BeitragVerfasst: 12. Juli 2007, 09:43 
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Eine 60-Meter Verstärkung soll genauso belastend für ein Pferd sein wie ein L-Parcour. Also Springen und Dressur geben sich da nichts. Bei der Ausbildung eines "höheren" Dressurpferdes gehen unterwegs viele verloren, weil sie die körperliche Belastung nicht durchhalten. Umso höher die Klasse, umso mehr Belastung - egal ob Springen oder Dressur.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 12. Juli 2007, 09:53 
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ich habe eine bekannte, die hat 3 kids. das älteste ist 7 oder 8. sie schafft es zeitlich nur noch 1-2 mal die woche zu reiten, und das auch nur im untterricht. 30 min einzelstunde. fing vor einem halben jahr mit L an. und dann war das pferdchen lahm. ich denke mal das kam von 6 Tage nichts tuen und dann 30 min durchpowern ( bzw 60 mit warmreiten) . Lt. TA ist es eine entzündung an der sehne die aber schnell wieder ausgeheult sein soll. das pferdi ist auch 9

achso zu der PM: explosiev ist gut, er wird auch duracell genannt :-)


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Ungelesener BeitragVerfasst: 12. Juli 2007, 10:05 
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Ja, gebe Mollie recht. Je höher die KLasse, desto höher die Beanspruchung und es halten das nicht alle Pferde aus, sieht man bei den großen Profis oder auch jeden Tag im Umfeld.
Allerdings ist es nicht nur die Veranlagung des Pferdes, der eine steckt mehr weg, der andere weniger, sondern auch das systematische (oder eben nicht) Training. Ein Pferd, was kontinuierlich gearbeitet wird, vernünftige Aufwärm- und Lösungsphasen bekommt, ordentlich Muskulatur und Kraft aufbauen kann, um Sehnen und Gelenke zu schützen bei hoher Belastung, sollte auch dazu in der Lage sein, körperliche Belastung zu verkraften. Nur leider ist es so, dass viele Reiter und Trainer dazu nicht in der Lage sind, ein Pferd systematisch aufzubauen, dann Diagonale für Diagonale Verstärkungen reiten und sich am Ende des Tages wundern, warum das Tier Probleme mit den Sehnen bekommt.
Wenn Dir so viel an der Springerei liegt und Du grünes Licht vom TA hast, gleichzeitig aber Bedenken, ob das Pferd hält, kannst Du nicht einfach die Frequenz der Turniere reduzieren? Dann gehst Du eben anstatt 10 mal nur noch 6 mal und nur eine Prüfung pro Tag? Dazwischen sorgfältiges Training. Wäre das nicht ein Kompromiss?


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Ungelesener BeitragVerfasst: 12. Juli 2007, 10:16 
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Ja ich denke auch, daß ich DAS auf jeden Fall so machen werde.
Springen kann er ja nun :wink: da muß zuhause das Taining auch nicht sooo anspruchsvoll sein, sondern eben nur gymnastizierend über kleine Sprünge und vor dem Turnier mal ein Parcours.
Sorgfältig aufgebaut haben wir das Pferd auf jeden Fall - mein RL hat das sehr ordentlich mit mir zusammen gemacht, sogar spezielle Muskelpartien trainiert die seiner Meinung nach zu schwach etc.pp. und komischerweise ist auch die erste Verletzung (FGE) nach dem Ende der Saison als er schon vier Wochen Pause hatte auf der Koppel passiert, die zweite aber eben meiner Meinung nach beim Springtraining als er doof aufgekommen ist nach einem Sprung. Aber wie gesagt: Ganz vermeiden kann man solche Verletzungen nie, die können überall passieren.
Habe ich woanders schon geschrieben: Wir haben so einen Fall gerade im Stall - ehemaliges Dressurpferd, daß nur noch freizeitmäßig geritten wird tobt einmal auf der Koppel (ist da sonst eher ein ruhiger Vertreter) und zieht sich einen Fast-Abriß der oberen Beugesehne zu = 3 Monate komplette Boxenhaft :asad: So kann's auch gehen, aber man muß e sja mit dem Springen nicht herausfordern das sowas passiert.
Allerdings hatte mein Pferd vorher 6 Jahre lang gar nichts und nun auf einmal zwei Sachen hintereinander, das macht einen schon nachdenklich ob man da irgendwas provoziert hat oder Schuld daran ist.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 12. Juli 2007, 10:30 
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*lach* ein teufelskreis ist das .Meiner auch 5 jahre nischt, dann auf einmal lahm lt. Ta 3 Wochen Boxenhaft danach alles wieder ok. ( Ta habe ich gewechselt, weil er nicht wirklich erkannt hat was es war, mehr so fließbandabfertigung) danach hat er sich die nüster irgenwo aufgeratscht, musste genäht werden, hat 100 kleine macken an den beinen, weil er immer so wild ist und dann halt der FT. weis auch nicht was das soll. alles innerhalb von 1,5 jahren. die erste lahmheit im märz 05, FT aprill 06 und zwischendrin ndie Nüster. und Wolfszähne mussten auch noch raus.. mein armer kleiner schnuggel


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Ungelesener BeitragVerfasst: 12. Juli 2007, 10:36 
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jaja - das ist das "Gesetz der Serie" :?


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Ungelesener BeitragVerfasst: 12. Juli 2007, 10:39 
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ich will kein gesetzt :evil: das soll aufhöööööören


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Ungelesener BeitragVerfasst: 12. Juli 2007, 10:41 
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Grandessa hat geschrieben:
FTU = Fesselträgerursprung bzw. kurz darunter hatte er eine Zerrung mit Torsion ins Fesselgelenk (oder so ähnlich).
Ja? Mein TA meinte 2-3 Monate - hast Du da Erfahrungen? Berichte mal bitte...


zum Glück "nur" im Umfeld (*aufHolzklopf*), aber dort habe ich leider immer wieder mitbekommen, dass das jeweilige Pferd irgendwann wieder auftrainiert wurde und kurze Zeit später wieder anfing zu lahmen. Das letzte Beispiel durfte wieder geritten werden, nachdem es einige Zeit nicht mehr lahmte. Dann fing es nach ein paar Monaten wieder an zu ticken. Dann bekam es Boxenruhe, Weideruhe, wieder antrainieren. Wieder lahm usw. Ein ewiger Kreislauf. Bei einem der späteren Untersuchungen war ich zufällig dabei und konnte das Ultraschallbild anschauen. Es war ein grosses und ein kleines Loch im FT zu sehen.

Allerdings hab ich keine Ahnung, ob der Fesselträgerursprung nun weniger empfindlich ist oder aus anderem Material als der Fesselträger an sich

Wie "kaputt" ist denn der FT? Was sagt der Ultraschall?

Ich persönlich würde halt mind. 6 Monate sehr vorsichtig sein mit tiefen Böden, springen u.ä.

Alles Gute!


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Ungelesener BeitragVerfasst: 12. Juli 2007, 10:48 
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Danke!

Also "kaputt" war da nichts, auch nicht dick oder warm, sondern es war eben eine Zerrung/Dehnung mit einer Verdrehung des Unterstützungsbandes so wie ich das verstanden habe. Ich reite ihn nun seit 6 Wochen wieder normal, also Dressur etc., und er läuft gut, hat aber Tage wo ich denke, daß er teilweise etwas "vorsichtig" auftritt bei Bodenunebenheiten o.ä. Das kann aber auch alles Einbildung sein, bin da inzwischen schon regelrecht paranoid wenn er einen krummen Schritt macht :roll:


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Ungelesener BeitragVerfasst: 12. Juli 2007, 10:54 
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willkommen in club der paranoiden.

michael mittermeier hat sein programm "paranoyed" extra für uns geschrieben


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Ungelesener BeitragVerfasst: 12. Juli 2007, 11:09 
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Danke - gut zu wissen, daß oich nicht die einzige bin :?

Ach ja, ich habe jetzt nochmal auf der Rechnung von dem TA nachgeschaut - da stand nun wieder "Fesselträgerentzündung", bei seinem Besuch damals sagte er aber "Zerrung mit Torsion ins Fesslegelenk" - hmmm?
Auf jeden Fall war das Pferd an der Stelle (ungefähr Mitte des Strecke zwischen Fesselgelenk und Karpalgelenk) druckemfindlich - hat richtig gestöhnt der Arme als er darauf gedrückt hat - ist aber allgemein ein extrovertierter Typ das Tier (stöhnt und schnarcht auch laut beim Schlafen :wink: ) und er "leidet" auch immer sehr sobald der Sattel aufgelegt wird und zieht dann immer ein ganz jämmerliches Gesicht und die Augen fallen dann zu obwohl er kurz vorher noch quietschvergnügt war - hat halt keine Arbeitseinstellung das Tier.
Naja, kurz gesagt, er ist eine Mimose wenn er was hat :roll: und umso wilder und unberechenbarer wenn er nichts hat - da macht er immer gern den dicken Max, daher wohl auch seine Verletzungen. Aber ich kann ihn deswegen ja nicht in die Box sperren, dann wird er glaube ich gänzlich ungenießbar und unreitbar....


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