Ich habe noch einen interessanten Artikel zum Thema gefunden und da mir langweilig ist (DAS kommt selten vor

) bin ich mal so nett und tippe ihn euch ab
DER SPANISCHE SCHRITT
Die Einübung des spanischen Schrittes, keine Lektion im klassischen Sinn, ist wie die Piaffe zweckdienliche Vorrausetzung für die Ausformung der Passage. Korrekt ausgeführt , dient der Wechselseitige Paradeschritt der Vordergliedmaßen im Schritttempo und diagonaler Fußfolge des Trabes (spanischer Trab) der Gymnastizierung der Schulterfreiheit für hohe Vorhandaktion.
Dabei ist darauf zu achten, dass das abfußende diagonale Beinpaar gleichzeitig vorschwingt, damit die Hintergliedmaßen durch vermehrtes Vortreten unter den Rumpf die Rückenmuskulatur aufwölben und die Wirbelsäule anheben, die sich unter der Reiterlast senkt. Eine verzögert nachschleppende Hintergliedmaße bewirkt, dass die Rückenmuskulatur erschlafft und die Wirbelsäule durchhängt.
Nachdem Versammlung und Selbsthaltung des Pferdes in der Piaffe gefestigt und gymnastiziert sind, das heißt das die Hinterhand zu vermehrtem Untertreten unter den Rumpf, vielleicht sogar bis zur ausgeprägten Hankenbeuge, fähig ist, kann auch die Vorhand mit Hilfe des spanischen Schrittes, der mitunter schon früher eingeübt wird, auf die Passage vorbereitet werden.
Erstes Anheben der Vorderbeine wird anfangs im Stand an der Hand ohne Rückenbelastung gefordert. Leichtes Touchieren der Vorderseite eines Vorderbeines, je nach Erfordernis zwischen Hufkrone und Vorderfußwurzelgelenk, weckt das Agressionspotential des Pferdes und reizt zum Ausschlagen nach der Gertenspitze. Schnalzen und Gebrauch der Stimme begleiten das sanfte Antippen mit der Gerte, die Behrürung darf das Pferd nicht verängstigen. Lob und Belohnung lassen es freudig mitarbeiten.
Nachdem beide Vorderbeine bis zur Strecknug eingeübt sind, wird die Vorwärtsbewegung eingeleitet. Anfangs läßt man nach Ausgreifen eines Vorderbeins einige normale Zwischenschritte bis zur Streckung des anderen Vorderbeins zu, um Überforderung zu vermeiden. Allmählich folgt wechselseitiges Ausgreifen, Schritt für Schritt, in fließender Vorwärtsbewegung. Annehmende Zügelhilfen begleiden Zeitpunkt und Dauer jeder Beinstreckun.
Unter dem Reiter bestimmt, im Hinblick auf die Passage, schließlich die minimale Hilfengebung das gleichzeitige Vorschwingen der diagonalen Gliedmaßen, um das gemeinsame Gleichgewicht nicht zu stören. Leichtes annehmen eines Zügels fordert und bestimmt das Ausgreifen des gleichseitigen Vorderbeins. Schenkeldruck veranlasst das gleichseitige diagonale Hinterbein, gleichzeitig mit dem entsprechenden Vorderbein vorzuschwingen.
Die Forderung des spanischen Schrittes unter dem Reiter darf stets nur auf wenige Schritte beschränkt bleiben,weil dieser noch größere Anstrengung vom Pferde verlangt, als die Passage.
Von Gerhard Kapitzke, Piaffe 2/2008