Sorry, nein, ich habe versäumt zu gucken...
Deine Denke geht nicht ganz in die richtige Richtung. Entscheidend ist tatsächlich die Zugbelastung, das ist richtig, denn das ist eine horizontale Kraft.
Das Pferd ist aber dadurch gezwungen die HH mehr zu benutzen, das IST der Motor, und unter "Druck" nutzt es sie auch. Das ist ja genau der Effekt, den sich einige Spitzenspringreiter zunutze machen, die ihre Springpferde vor dem Gewichtswagen trainieren.
Dabei werden die Pferde aber anfangs optisch flacher. Wenn du mal ein Rückepferd bei der Arbeit siehst, das sieht es aus als würde es sich eingraben, so flach werden die. Und der Hintern ist noch tiefer als die Vorhand, auch bei maximaler Kraftentfaltung. Ein frisch eingefahrenes Pferd reagiert annähernd so ähnlich, bis es Kraft und Vertrauen in die eigene Leistung bekommt. Dann werden sie auch wieder "größer".
Reell gearbeitet wirst du allerdings bei einem Fahrpferd nie die gleiche Aufrichtung hinkriegen wie bei einem Reitpferd, weil immer die horizontale Zugleistung dagegen steht.
Es gibt einen Fahrlehrfilm, in dem Reit- und Fahrpferd im versammelten Trab gegenübergestellt werden. Da sieht man bei beiden sehr schön die HH-Aktivität und das deutliche Unterfußen. Das Fahrpferd hat aber weniger Hankenbeugung und Aufrichtung. Ist pysikalisch nicht anders möglich, horizontale vs. vertikale Kraft.
Aber um zum Punkt zurückzukommen, das Pferd muss gar nicht umdenken, im Prinzip "weiß" es, dass seine Power aus der HH kommt, und wenn es sich die holen muss, tut es das. Es gibt genug Fahrpferde, die wirklich scheiße gehen, aber ein so massives auf-der-VH-latschen wie bei vielen "Reit"pferden wird schwer zu finden sein.
Dazu kommt, dass das Fahrpferd sich nur selber ausbalancieren muss und nicht einen Reiter mit sich rumschleppt, der es immer wieder aus dem Gleichgewicht bringt
