Was für ein interessanter Thread. Für mein Empfinden, weit abgehoben von der Basis - den lernwilligen, am Beginn der Reiterei stehenden Reit-Schülern. Es erstaunt mich immer wieder, auf wie viele Arten man ein Pferd bedienen kann und es einigermaßen dem Idealbild entspricht. Der geübte Beobachter erkennt sofort den Unterschied zwischen reell und getürkt.
ABER, die breite Masse erkennt das nicht !
Anfangs hatte ich Glück, unser Reitlehrer wusste wovon er lehrte und er erkannte die Fragezeichen in den Gesichtern seiner Schüler sofort, moserte auch mit uns, wenn jemand sich nicht traute zu fragen. Er erklärte ausführlich, nicht nur die Hilfen, auch die Zusammenhänge und es funktionierte. Leider verstarb er sehr früh und was dann kam, war wie ein schlechter Film. Was sich so alles Reitlehrer, Trainer oder sonstwie nannte und was ich da für Methoden kennen lernen durfte, um die Pferde in die Schablone zu pressen, war zeitweise sehr gruselig.
Wie sah /sieht denn die gängige Praxis aus?
Stufe 1
zum Fühlen, entweder
- Voltigieren (wobei sich Voltigieren mittlerweile als eigene Sparte versteht und Reitanfänger da mitunter gar nicht mehr gern gesehen werden)
oder
- Longe, wer sich da halbwegs auf dem Pferd hält und das leicht traben `schafft´ landet bei
Stufe 2
im Gruppenunterricht, da bleibt man, bis, und das wird
Stufe 3
- entweder das eigene Pferd kommt
oder
- jemand sowas wie Talent entdeckt, da hat man dann noch die Möglichkeit Reitbeteiligung mit und oder `Einzel´- unterricht.
Häufig genug wird dieser Unterricht dann von `Laien´Trainern abgehalten und da steht man als Reitschüler im Regen der Begrifflichkeiten, müht sich und wenn man an einen Trainer geraten ist, der nur das äußere Bild bearbeitet und die Zusammenhänge der EINZELNEN Komponenten nicht verstanden hat, lernt man lange Zeit weiter nichts, als sich im Sattel zu halten und bestenfalls optisch `schön´zu reiten. Wer dann Zweifel bekommt und versucht seine Kenntnisse mit Hilfe von Fachbüchern zu erweitern, kann spannende Sachen erleben und noch interessantere Sachen zu hören bekommen.
Wer´s nicht glaubt, darf sich gern in den hiesigen Reitställen umschauen.