Zitat:
dass sie nicht mehr in Panik ausbricht, sobald mein Handy klingelt
Hoppla, da ist aber jemand extrem zuckig.
Wir machen auch viel GHP, insofern kann ich dir folgende Tipps geben:
Klein anfangen
Kleine Schritte
Souverän und selbstsicher auftreten
Dem Pferd Zeit geben sich Dinge selber zu erschließen
Soll heißen, dass der ganze Parcours für dich sowieso erstmal Tabu ist. Montag hatten wir einen Neuen dabei, da war es nachher schon ein Erfolg, dass der überhaupt auf den Platz kam

. Wie Rhaps auch sagt, mit einem Gegenstand anfangen. Leg einen Regenschirm in die Halle (Halle ist zu Anfang besser, da weniger Ablenkung) und kreise den immer weiter ein. Du vorweg. Bleibt dein Pferd stehen, gib ihm Zeit zu gucken. Guckt es sich gelangweilt um, gehst du wieder forsch vorweg in die Richtung. Wenn du dran bist, gib ihm Zeit, lass ihn das Ding beschnuppern und "anfassen". (Viele Pferde müssen einfach alles erstmal ins Maul nehmen

) Dann nimmst du den Schirm in die Hand und zeigst ihn, drehst ihn ein bisschen. Das reicht fürs erste Mal dicke. Dann kannst du anfangen den Schirm mehr zu bewegen, ihn auf und zuzuklappen. Später das Pferd damit berühren, den Schirm über dem Pferd auf und zuspannen. Der krönende Abschluß ist, wenn du ihn direkt vor der Pferdenase wie beim Ausschütteln schnell und heftig auf und zuklappst. Das ist schon Leistungskurs.
Und so geht das mit jedem weiteren Gegenstand. Der Schirm ist ja beim zweiten Mal schon kein ganz großes Abenteuer mehr, also nimmst du einen Müllsack oder eine Plane dazu, und so geht das immer weiter. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Zur Ausrüstung, zu Anfang am besten Trense mit Longe dran, damit du genug Spielraum hast wenn die Reise doch mal plötzlich nach rückwärts oder seitwärts losgeht. Nur Zügellänge reicht dann oft nicht und verursacht unnötigen Ruck am Gebiss. Halfter wäre mir zu gewagt, ggfs. kann man doch nicht halten, und dann ist er alleine unterwegs. Und viel Loben, vor allem mit der Stimme, nicht immer nur Leckerli rein, dann fixieren sie sich nur auf die Leckerlis, und er soll sich ja auf dich konzentrieren und dir vertrauen.
Manche tun die ganze Sache ja als Spielkram ab und nennen die Prüfung an sich andressiert. Aber der Weg dahin ist enorm hilfreich und macht dir und deinem Pferd das Leben so viel leichter, egal ob auf dem Platz, im Gelände, im Straßenverkehr oder auf dem Turnier.
Meinen kann fast gar nichts mehr erschüttern. Montag hat mein Mann direkt neben ihm seine Geländemaschine gestartet und den Gashahn im Leerlauf ordentlich aufgerissen. Pferd stand daneben mit abgeklappten Ohren und wartete, was nun wohl kommen sollte. Ich bin dann auf den Sozius mit Strick in der Hand und wir sind eine Runde um den Platz gefahren, Pferd immer hinterher. Langsam gehen uns die Ideen aus, was wir ihm noch vorsetzen könnten... Mit allen vier Füßen gleichzeitig in Eimern stand er auch schon, rührte sich nicht vom Fleck und wartete auf das Befreiungskommando. Es ist unglaublich, was man alles anstellen kann!