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Das große Geschnatter geht weiter!
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Ungelesener BeitragVerfasst: 17. Juni 2008, 19:24 
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Hallo,

heute erlebt:

Richterin (Amtsgericht) vernimmt in einem Fall (ging um Pferde, ging auch um Rehe) Zeugen.

Zeugen:
Amtstierarzt = arbeitet hauptsächlich im Schlachthof, erklärte das Pferde gaaaaaaaaaaanz selten (auch in der Box) sich zum schlafen legen, selten liegen, sich nicht "einfach so mal hinlegen", Pferde ca 10 liter Wasser am Tag trinken, wenns warm ist bis zu 20 Liter
sah das Pferd ca 1 Stunde - sonst nie wieder, davor auch nicht

Hufschmied = wurde gar nicht richtig befragt, durfte nichts zum Thema Rehe sagen, bekam nur allgemeine Fragen gestellt
kennt das Pferd seit 9 Jahren, ist seit einiger Zeit auch in seinem Besitz

Dem Amtstierarzt wird geglaubt dem Hufschmied nicht mal die Zeit gelassen was zu erzählen.
Aber laut Richterin hat der Amtstierarzt mehr Ahnung - auch im bezug auf Rehe - als der Hufschmied.


Der Tierärztin die zusätlich noch ausgesagt hat (ist auf der Seite des Schmiedes) wurde auch nicht so recht geglaubt und auch sie wurde nicht so richtig befragt. Bekam aber von der Richterin zu hören: "Sie sitzen da aber nicht so entspannt, sind sie sicher das sie die wahrheit sagen." :-?


Findet ihr das richtig?
Meiner meinung hat der Schmied ein viel größeres und speziefischeres Wissen im Bezug auf Rehe als der Amtstierarzt der sich sonst nicht mit Pferden abgiebt.
Auch die Tierärztin (hauptsächlich Pferde) hat ein speziefischeres Wissen meiner Meinung nach.

Macht das Wörtchen AMTS(tierarzt) doch so viel aus?


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Ungelesener BeitragVerfasst: 17. Juni 2008, 19:33 
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Beiträge: 4132
wenn man mich fragt, hat jeder dritte betroffene besitzer sogar mehr ahnung von rehe als ein tierarzt - und ein amts-TA hat erstrecht keine ahnung davon! warum auch, is ja nich sein job.

nunja, nicht jeder schmied kennt sich mit rehe aus - da gibts auch sone und sone...

:wink:

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"Meine Fotos rauschen. Und wo sind Deine?" :mrgreen:


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Ungelesener BeitragVerfasst: 17. Juni 2008, 21:51 
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naja, der Amts-TA hat ja auch mal studioert und eigentlich gehört sowas ja schon fast zur Vet. Med. Allgemeinbildung......obwohl es auch TÄ ( Amt oder sonstwo) gibt, die noch nie was mit Pefrden am Hut hatten, außer im Studium. Nicht jeder TA versteht auch was von Pferden und wenn der Typ im Schlachthof arbeitet ist das so ein Lebensmittelheini, die müssen andere Sachen wissen, als sich mit Pefrden auszukennen...obwohl der vor so einer Verhandlung ja nochmal in ein Lehrbuch der Pferdekrankheiten hätte schauen können!

_________________
"Nicht die Dinge selbst beunruhigen die Menschen,
sondern die Vorstellungen von den Dingen.

Wennn wir also unglücklich, unruhig oder betrübt sind,
so wollen wir die Ursachen nicht in etwas anderem suchen,
sondern in uns, das heißt : in unseren Vorstellungen. " (Epiktet)


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Ungelesener BeitragVerfasst: 18. Juni 2008, 05:18 
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Wohnort: Tor zum Sauerland
Hallo!

Ein Amtstierarzt ist doch mehr ein Verwaltungsbeamter als Arzt.

Unsere Amtstierärztin ist wenigsten so offen und gibt das auch zu.
Sie holt immer einen praktizierenden Arzt, wenn was mit ihnen Pferden ist, weil ihr einfach die Erfahrung in der Diagnose fehlt. Die Behandlung führt sie dann meist selber durch.

Der Running Gag bei uns, ist ihre etwas hilflose Art bei kranken Pferden.
Frau Dr. Amtsarzt rief aufgelöst bei uns an das Pferd xx in der Box steht und Schmerzen hat und sie nicht wisse was los ist! Dann kam der Spruch meiner Frau:

"Ruf doch einen TA" :alol:

Pferd hatte sich da Eisen halb abgetretten und dann den Aufzug in die weisse Linie getretten. Hat unser RB dann gerichtet, weil sie vor dem TA da war. Soviel zu Dr. und AmtsTA!

Gruss Torsten


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Ungelesener BeitragVerfasst: 18. Juni 2008, 06:39 
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Beiträge: 7583
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was mich dabei erschreckt - wenn ich als Mensch oder eben Amts-TA einen GERICHTStermin habe, mache ich mich doch wenigstens VORHER mal kurz zu dem thema schlau :? oder nicht?
pferde legen sich nicht und und saufen 10-20 Liter finde ich für einen TA - egal welchen schon arg erschrecken - das mit der Rehe mal außen vor....


und wie es in deutschen gerichten zu geht muss mir leider ! keiner erzählen - richter sind ja alle SOOOO objektiv :twisted: :roll:

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Hinfallen ist keine Schande - nur liegen bleiben!

grundsätzlich gilt: "Jeder blamiert sich selbst, so gut er kann"!


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Ungelesener BeitragVerfasst: 18. Juni 2008, 08:44 
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Genau gigoline Richter sind seeehr objektiv! Besonders wenn sie sich den Fall durchgelesen haben und zu einer Meinung hin tendieren- in dem Fall wohl zu dem was der Amtsvet gesagt hat. Dann kann meiner Erfahrung nach noch so gut argumentiert werden der Sch.... Richter hat sich seine Meinung schon vorher gebildet und der Rest ist ihm dann egal. Leider auch meine Erfahrung und das nicht nur im Bereich Pferde. Aber wo ein Lebewesen dran hängt (und bei mir sind Pferde halt keine Sachgegenstände) ist es halt doppelt schlimm.
Gut dem Richter muß man halt zu gute halten das er in dem Fall wohl keine Ahnung hat (und in anderen Fällen wohl auch nicht :-| ) aber objektiv ist dann halt was anderes.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 18. Juni 2008, 14:46 
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Deshalb gibt es doch die Einspruchsmöglichkeiten...
ich kenneweder den Tierarzt noch den Schmied und daher kann ich wohl kaum sagen, wer generell bei was mehr Wissen hat.

_________________
Irgendwann fahre auch ich einen T1!


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Ungelesener BeitragVerfasst: 18. Juni 2008, 15:15 
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Wenn ich das Wort Amts TA höre, stellen sich bei mir alle NAckenhaare!!
Das sind Beamte mehr net Ahnung von Pferden haben wie wenigsten!!
Aber so ist Deutschland!!


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Ungelesener BeitragVerfasst: 18. Juni 2008, 16:58 
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Wohnort: Alkoholiker-Thread...ich trink mir einen!
ganz ruhig! ich bin auch amtl. TÄ....und Pferdewissen gehört nicht primär zum täglich Brot eines Amtstierarztes!

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"Nicht die Dinge selbst beunruhigen die Menschen,
sondern die Vorstellungen von den Dingen.

Wennn wir also unglücklich, unruhig oder betrübt sind,
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Ungelesener BeitragVerfasst: 18. Juni 2008, 20:57 
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Registriert: 12. Mai 2008, 12:37
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Wohnort: Liestal
Ist ja gut, wenn das nicht zum täglichen brot gehört, aber wenn man nen fall hat sollte man sich draüber auf informieren und mit dem Thema auseinander setzen.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 19. Juni 2008, 05:17 
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Registriert: 9. Mai 2007, 05:39
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Wohnort: Tor zum Sauerland
juno hat geschrieben:
ganz ruhig! ich bin auch amtl. TÄ....und Pferdewissen gehört nicht primär zum täglich Brot eines Amtstierarztes!


Ist ja auch nicht schlimm!! Du mußt dich ja auch mehr mit den Gesetzen und Verordnungen beschäftigen, aber das kann man dann dem Richter auch sagen und auf seinen "Kollegen", den TA mit dem Fachbereich Pferde, verweisen.


Zitat:
Deshalb gibt es doch die Einspruchsmöglichkeiten...


Nee! Beim Amtsgericht ist bei Zivilklagen meist nur Einspruch wegen Verfahrensfehlern möglich. Und die Richter kennen sich auch nicht überall aus und/oder sind schlecht oder gar nicht vorbereitet.
In unserem Fall hat der Anwalt unserer Versichung fast einen Anfall bekommen, da der Richter trotz Schreiben der Versicherung immer noch nicht glauben/wahrhaben wollte, das ein Pferd als Fahrzeug im Strasssenverkehr gilt und damit bei rechts vor links auch Vorfahrt hat.
Und trotz Zugabe einer Geschwindigkeitüberschreitung, der Unkenntnis der Rechts vor links Regel für Pferde und absichtlich ordnungswidriger Benutzung einer Anliegerstrasse (Geht viel schneller) wurde die Schuld dann geteilt!
Ist ja für den Richter am einfachsten!

Aber wie heißt es so schön:

Vor Gericht und auf hoher See ist man in Gottes Hand

Gruss Torsten


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Ungelesener BeitragVerfasst: 19. Juni 2008, 12:21 
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Registriert: 26. Juni 2007, 15:26
Beiträge: 1997
Ja super Torsten und was macht man da gar nix mehr oder? Ich sag ja wenn so ein Richter sich seine Meinung gebildet hat, kannste den besten Anwalt der Welt haben- nützt nix. Also am besten hoffen das man die in den "Roben" nicht braucht, aber geht halt in manchen Fällen nicht anders.

LG


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