Nachdem beim stehenbleiben-Thread ja alle möglichen gesundheitlichen Ursachen vermutet werden, frage ich mich gerade, warum eigentlich scheinbar beim geringsten Problem gleich gesundheitliche Ursachen vermutet werden.
Das Pferd bleibt stehen (um mal bei dem Beispiel zu bleiben). Es KÖNNTE Kissing Spines sein, Spat, Arthrose, Stoffwechselprobleme, unpassender Sattel, Borreliose, Verspannungen, KDG-Problematik, Blockaden, Huffehlstellung/fehlbelastung, Zerrung (wahlweise Bänder oder Muskeln) .... es KÖNNTE auch sein, dass das Pferd sich von der steingrünen Schabracke vergewaltigt fühlt (müsste man natürlich einen Tierkommunikator befragen).
Die Fachleute, die sich nun in der nächsten Zeit das Pferd ansehen sollten sind: Sattler, TA, Ostheopath, Chiropraktiker, Hufschmied, Huforthopäde, THP, Tierpsychologin, Beflüsterer, Wünschelrutengänger (vll. stört das Pferd auch eine Wasserader unter der Box) uvm.
Was man tun sollte: SOFORT das Reiten einstellen, das Pferd auf die Wiese stellen, Doppellonge anschaffen (sicher absolut nicht verkehrt!), Bodenarbeit beginnen, Dominanztraining, GHP-Training (nicht weil sich das Pferd erschrocken HAT, sondern weil es sich erschrecken KÖNNTE), Sattel verkaufen, Fütterung umstellen, Haltung umstellen (Box? Um Gottes Willen!). Dazu geschätzte Regalmeter Fachliteratur anschaffen, dutzende Beiträge in Foren verfassen und last but noch least: sich in Selbstzweifel ergehen und endlich erkennen, warum man das Pferd über so lange Zeit quälen konnte.
Sehr übertrieben dargestellt, aber manchmal könnte man auch denken "nu reite doch einfach!" Klar ist ein unpassender Sattel als Grund fürs schlechte Laufen irgendwie doch angenehmer als sich einzugestehen, dass es am Reiter liegt.... aber könnte man nicht enorm viel Geld sparen bzw. das Geld besser in Unterricht investieren, wenn man sich das eingesteht?
Haben die Leute alle zuviel Geld oder liegt es daran, dass so viele Behandlungswege möglich sind, immer bessere Diagnosemöglichkeiten immer mehr Krankheiten zutage fördern, die selbst wenn sie kein Grund sein KÖNNEN ("ein Pferd in dem Alter darf Arthrose haben, das ist nicht der Grund für die Steifheit" oder sowas) gerne als Grund genommen werden?
Wenn man diesen ganzen Zirkus NICHT mitmacht, ist man ein Ignorant bis Tierquäler

?
"Gutes reiten reicht" kann man hier oft lesen ...
Seh ich ähnlich - es gibt für mich in dem Bereich eine Grauzone die damit beginnt, dass ein Pferd BEIM Besi keine Sekunde still steht ... (oh Gott - der ist mental nicht so belastbar - vielleicht das falsche Futter ? paßt der Sattel ? leichte Kolik ? oder vielleicht doch sone Magnetfeld-Schamanen-Analyse machen ??? )
Das nur als Beispiel ...
Und dann wäre da noch der Besi - der wirklich KEINEN Plan hat ...und mit einem stocklahmen Pferd auf die Show kommt ...und sich wundert, schon von der Abreiteaufsicht heimgeschickt zu werden ...
Gutes Reiten reicht ...
Erfahrungen sammeln ...gute Fortbildungen machen ...Auge schulen ...und am Ende ..REITEN !!!!
Dann kann man den Unterschied nicht nur sehen, sondern fühlen ...und spart sich die Schamanen !