Ententeich

Ihr habt es ja sicher gehört: Ab dem 15.04.2024 wird die zum 01.01.2023 eingeführte Herpes-Impfpflicht für Turnierpferde in Deutschland wieder aufgehoben.

Was sagt Ihr dazu?

Snoeffi

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"Willkommen im Leben"

Da ich keine Turnierpferde habe und auch keine „aktive“ Zuchtstute, habe ich mich nicht näher damit beschäftigt, als es so kritisch war und zur Impfpflicht kam.
Jetzt aktuell plopped aber ja viele Meinungen und Stellungnahmen auf und wenn ich mir die so durchlese, finde ich es richtig, dass die FN zurück gerudert hat.

Mein Pferd war bis über das Ende unserer Turnierzeit immer herpesgeimpft. Er hat es problemlos vertragen. Nachdem es den Impfstoffengpass gab und ich dann wieder grundimmunisieren hätte müssen, habe ich es gelassen. Als ich meinem Tierarzt die Entsscheidung mitteilte, meinte er, es sei eh suboptimal wenn der Bestand nicht durchgeimpft sei....

Ich finde es gut, daß die Impfpflicht aufgehoben wurde. Es gab in meinem Umfeld viele Pferde, die den Impfstoff schlecht vertrugen. Da der Impfstoff nicht die Wirkung hat, die man gerne hätte, haben sich einige Besitzer zum Tierwohl gegen diese Impfung entschieden.

Die Entscheidung der FN zur Impfpflicht empfand ich als nicht zu Ende gedacht. War für mich hauptsächlich Geldmacherei.

Denke in den Pensionsstaellen wird die Impfpflich teilweise erhalten bleiben (bin mir nicht sicher, wie gut oder sinnvoll ich es finde. Mein Pferd vertraegt die Impfung zum Glueck gut)

Wir hatten bis zur Entscheidung der FN die Impfpflicht ebenfalls im Stall. Mein Pferd hat die Impfung ganz gut vertragen, allerdings gab/gibt es ein paar Pferde bei uns im Stall die echt Probleme haben. Gestern hatte das Pferd meiner Schwester den halbjährlichen Impftermin. Auf Nachfrage hat der TA aktiv davon abgeraten "...bringt eh nix...". Ich werde meinen auch nicht mehr Herpes impfen lassen. War ja auch ganz schön teuer.

Ich feier euren TA, endlich mal einer der es ausspricht das die Impfung nix bringt

Ganz ehrlich. Ich habe bei Einführung der Impfpflicht insgesamt 3 TÄ nach ihrer Meinung gefragt. Alle 3 hielten/halten die Impfung für Blödsinn.

Ich denke da werden auch viele zurückrudern. Gefühlt beschließen viele wegen der stark gestiegenen Kosten, keine neuen Pferde mehr anzuschaffen, daher vermute ich, dass es schwieriger werden wird, die Ställe voll zu kriegen.
Als damals der schwere Herpesausbruch in Spanien war, habe ich auch mal angeregt, eine Herpes-Impfpflicht im Stall einzuführen, da ich meine Pferde gerne geschützt hätte, aber von allen Seiten die Info kam, dass das nur sinnvoll ist, wenn zumindest ein Großteil des Bestandes geschützt ist.

Vor Kurzem hat in unserer unmittelbaren Nähe ein sehr schöner Aktivstall neu aufgemacht. Eigentlich genau das was jeder sucht: Alles vom feinsten, wirklich gut und durchdacht gemacht und eben die gesuchte Kombi zwischen artgerechter Haltung und guten Reitmöglichkeiten. Er bietet Platz für 55 Pferde und es stehen 7 (!) da. Bei mir aus dem Stall haben mehrere überlegt zu wechseln, aber neben dem sehr schwierigen Stallbesitzer hat vor allem die Impfpflicht alle abgehalten.

Ich kann mir vorstellen, daß da bei der Ablehnung der schwierige Stallbesitzer überwiegt. Wenn man nicht mehr jung und unbedarft ist, überlegt man sich gut, ob man sich sowas antun will. Wir wissen, denke ich, alle, daß Pferdebesitzer speziell sind, Stallbesitzer aber noch schlimmer sein können. Wenn bei mir mal wieder der Wunsch nach einem Reitpferd aufflammt, hält mich der Gedanke an das "Drum-Herum" ab, weiter darüber nachzudenken. Ich weiß, was ich NICHT mehr will.

MEIN Empfinden, wenn es um die Impfkosten geht: Man ist gewillt für die drölfte Eskadron Sonder-Edition-Schabracke einen Haufen Geld auszugeben, aber der böse Tierarzt verlangt viel zu viel Geld für eine Impfung.

Off topic: Wobei ich gestern überrascht war zu hören, daß eine reine Influenza-Impfung 138 € kostet. Allerdings Klinik die, seit der Übernahme durch einen Konzern, extrem "geschäftstüchtig" wurde. Die letzte Influenza-Herpes-Kombi für mein Pferd kostete vor einigen Jahren, bei der alten GOT, noch 86 €, bei der gleichen Klinik, aber noch inhabergeführt. Die Tetanus-Impfung der Ponys kostete letztes Jahr bei einem anderen Tierarzt je 65 €.

Naja, vom Halfter hat man am Ende ja etwas, von der Impfung nicht, wenn man sie nicht als notwendigen Schutz ansieht Also waere meine Motivation auch wesentlich groesser, ein Halfter zu kaufen statt mein Pferd spritzen zu lassen (mein Pferd hat aber auch tatsaechlich nur ein einziges Halfter )



So habe ich es ebenfalls immer verstanden: Der ganze Bestand muss geimpft sein, sonst bringt es gar nichts (es sind dann wohl sogar ehr die geimpften Pferde anfaellig fuer einen toedlichen Verlauf?) Mein Pferd war lange nicht gegen Herpes geimpft, weil sie Impfungen auch nicht so gut vertragen hat und deswegen nur Influenza/Tetanusimpfung bekommen hat. Dann kam aber die Impfpflicht im Stall und es musste sein, zum Glueck vertraegt sie die Impfungen mittlerweile besser. Und nun ist ja auch der gesamte Stall geimpft.
Ich wuerde es aber generell begruessen, wenn man im Stall von der Impfpflicht wieder Abstand nehmen wuerde... den Stall verlassen werde ich aber deswegen auch nicht.



Oh, interessant. Ja, es werden sich durch die stark gestiegenen Kosten sicherlich viele ueberlegen, ob sie sich noch ein Pferd leisten wollen , gerade wenn man es als reinen Freizeitspass ohne sportliche Ambitionen sieht. Wird sehr spannend, wie sich die Pferdehaltung entwickelen wird in den naechsten Jahren....

Scheint regional sehr unterschiedlich. Mein Stall-Besi handelt seit Corona mit schlecht gerittenen Freizeitpferden zu Höchstpreisen. Die Nachfrage ist ungebrochen. Diesen Monat ist eine Einstellerin mit 2 Pferden gekündigt worden. Ich weiß keinen Stall bei mir in der Nähe der spontan 2 Boxen frei hat.