Da tickt glaub echt jeder komplett unterschiedlich. Ist bissl so wie manche Leute ein Grab zum trauern brauchen und als Anlaufstelle und andere sagen: ich kann überall trauern, Friedwald ist doch auch schön und macht keine Arbeit
Ich bin generell jemand der solche Sachen so schnell wie möglich erledigen will, weil ich erst dann so wirklich in Ruhe zum trauern und verarbeiten komme, wenn ich nicht im Hinterkopf hab „du musst aber noch xx“
Ich hab direkt am nächsten Tag meine Box und den Schrank ausgeräumt, eine Liste mit allem aufgesetzt was verkauft werden soll, eBay Kleinanzeigen geschaltet, die Sachen sauber gemacht und in den Keller, entsprechende Kartons zusammen gesucht und alles was nicht in den Verkauf ging am stall verteilt oder entsorgt. Nach 6 Wochen hatte ich die letzten Sachen verkauft. Viele miteinsteller konnten das tatsächlich nicht glauben und fanden es herzlos, aber für mich war’s genau richtig so. War aber insofern auch einfach, weil ich wusste es gibt auf absehbare Zeit kein eigenes mehr, sprich bis auf wenige liebgewonnene erinnerungsstücke brauch ich nix aufheben für später.
Ich bin da aber glaub generell pragmatisch. Die Erinnerung ist in meinem Kopf. Ich habe weder große Bilder von meinen Tieren in der Wohnung hängen, noch schmerzt es mich an der Box von meinem Pferd vorbei zu laufen (zu der jeder am stall heut noch sagt „die Box von Donna“ weil sie da halt einfach 11 Jahre drin war). Ich freu mich wenn ich das Pferd von meiner Freundin mit dem lederhalfter seh oder meine andere Freundin mit meiner Schabracke. Ich hab jeden, der mir und dem Pferd nahestand eine Sache aussuchen lassen, die er für sein Pferd haben möchte und gebrauchen kann. Ist doch besser als wenn das Zeug bei mir sentimental im Keller rumliegt oder ich es für kleines Geld verscherbel

und auch wenn das abgebrüht klingen mag, sie fehlt mir und mir lag viel an ihr. Aber der Tod gehört nunmal zum Leben dazu und war in unserem Fall in stolzem Alter und ohne großes Leiden gut zu akzeptieren.
Trotzdem kann ich jeden verstehen, der da anders tickt, erst mal trauern und verdauen muss und sich mit physischen Erinnerungen lange schwer tut.