La Traviata hat geschrieben:
Ich wunderte mich auch eher über die Diagnose bei Cocos Mischlingen, bei denen eher kein BKH drin ist (ich kenn sie persönlich) und die keinerlei Symptome zeigen. Ich halte da eine falschpositive Diagnose für wahrscheinlicher, als eine tatsächliche Erkrankung mit positivem Verlauf.
HCM ist bei weitem kein "Briten-Problem", es gibt auch andere Rassen, die eine erbliche Neigung dazu haben, Maine Coons und Ragdolls bspw., und die meisten Katzen, die eine HCM haben, sind auf Grund der absoluten Zahlen immer noch ganz gewöhnliche Hauskatzen. 10-15% (!)
aller domestizierten Katzen haben diese Krankheit.
Ich finde immer noch den Umgang mit der Diagnose seitens der Tierärzte verwunderlich, denn wenn die Krankheit diagnostiziert wird, dann sollte sie zumindest auch überwacht werden (bzw. die Empfehlung dazu ausgesprochen werden, die Entscheidung liegt beim Besitzer). Dazu gibt es bspw. von der US-amerikanischen Cardiac Education Group ausgearbeitete Handlungsanweisungen, bei welcher Schwere des Befunds was zu tun ist. Überhaupt gar nichts tun nach einer Befundstellung ist, nach allem was ich recherchiert habe, jedenfalls nicht richtig. Es gibt zwar bisher keine Beweise dafür, dass Medikamente wie Betablocker Katzen ohne Symptome ein längeres Leben ermöglichen und die Krankheit am Fortschreiten hindern, aber wenn man sich ein bisschen damit beschäftigt, was da fluiddynamisch passiert, dann leuchtet es ein, dass man zumindest im Fall eines bereits vergrößerten linken Vorhofs die Gerinnung des Bluts in selbigem vermindern sollte, denn so entstehen gefährliche Thromben. Am Ende alles auch nur Physik

Das tückische an HCM ist ja, dass sie über viele Jahre symptomlos und unentdeckt bleiben kann und dies auch sehr oft tut, da sie nicht immer zu Herzversagen und damit typischen Symptomen wie Maulatmung, Husten, Atemnot, Leistungsminderung usw. führt. Die gefährlichste Komplikation bleibt die Aortenthrombose, die völlig unerwartet aus dem Nichts auch bei symptomlosen und scheinbar völlig gesunden HCM-Patienten auftreten kann. Ich suche gerne bei Interesse die Quellen dazu raus, hab ich alles fein säuberlich in meinem Betsy-Ordner abgeheftet. In der Klinik hat man mir genau das auch erzählt: an der Hinterhand gelähmte, jämmerlich schreiende Katzen werden eingeliefert mit dem Verdacht seitens der Besitzer, einen Unfall gehabt zu haben. Bei der Untersuchung stellt sich dann heraus, dass eine HCM die Thrombose verursacht hat und dann bleibt im Normalfall nur noch Einschläfern.
Betsy hat einen ganz leicht vergrößerten linken Vorhof und (noch) keine Zeichen von Durchflussstörungen. Ich hoff das bleibt auch alles fein so.